Segler, Apus ápus (L.)

Segler, Apus ápus (L.)

Der Mauer- oder Turmsegler ist hier nur eingeschmuggelt. In die Rubrik „Gesang“ weiß ich bei bestem Willen keinen Ton zu schreiben und das aus dem einfachen Grunde, weil er keinen Gesang hat, weil er überhaupt kein Singvogel und trotz seiner Schwalbenfigur keine Schwalbe ist. Er muss aber hier mit erwähnt werden, damit der noch Unkundige die Schwalben von ihm unterscheiden lernt. Und mag die Wissenschaft ihn nicht zu den Singvögeln*) rechnen, sein lebensfrohes „srih srih“, mit dem er in sausendem Fluge spielend durch die Luft eilt, ist einer der auffallendsten unter den mancherlei Vogellauten, die die Stimmung eines schönen Sommertages zusammenzaubern. Es erklingt noch, wenn all die Schwalben bereits in ihren Nestern schlafen.

Name: „Segler“ vom Gleitflug, „apus“ = griech. fußlos, wegen der kleinen Füße.


Vorkommen: Fast überall, wo geeignete Gebäude oder hohle Bäume ihm Brutplätze bieten, häufig.

Artmerkmal: Schlanke Sichelflügel, der ganze Vogel rauchschwarz bis auf einen hellen Kinnfleck.

Größe: Erheblich größer als all unsere Schwalben, Flügel 16,7— 18,2 cm.

Weibchen: Wie Männchen.

Junge: Mit hellen Säumen an der Brust.

Lockton: „Srih, srih“.

Gesang: — —

Eier: 2 (selten 3), länglich walzenförmig, weiß, Mai, Juni, eine Brut.

Nest: Flache Schicht von ein paar Halmen, Federn usw., mit Speichel verkleistert, auf dem Boden der Nisthöhle.

Nistplatz: Mauerlöcher, hohle Waldbäume, Starkübel.

Nahrung: Insekten.

Zug: Ende April — Ende Juli, ausnahmsweise später.

Einzige deutsche Form der Realgattung Apus Cýpselus.


*) Der Fußbau (vier scharfbekrallte Zehen nach vorn) und die dicke Haut entfernt sie nebst zahlreichen anatomischen Merkmalen weit von diesen.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Singvögel der Heimat
Tafel 30 Segler (5/6 nat. Gr.)

Tafel 30 Segler (5/6 nat. Gr.)

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