Uferschwalbe, Ripária riparia (L.)

Uferschwalbe, Ripária riparia (L.)

Wenn man die Schwalben, die dicht über dem Spiegel eines Gewässers der Mückenjagd obliegen, beobachtet, so wird man bald unter ihnen viele kleinere mit braungrauer Oberseite, weißer Unterseite und brauner Brustbinde herausfinden, die sich schon durch ihren unruhigen Flug als Uferschwälbchen verraten. An einer nahen Uferwand, aber zuweilen auch fern vom Wasser in Sand- oder Lehmgruben findet man ihren Nistplatz. Erstaunliches leistet der kleine Vogel. Eine Armlänge tief, ja noch tiefer gräbt er mit dem kleinen Schnabel und den winzigen Füßchen die ziemlich wagerechte Niströhre, bis ihm die Brutstätte sicher genug ist. Eine Bürste von einigen kleinen Federchen über der Hinterzehe dient ihm vermutlich zum mühsamen Herauskehren der losgearbeiteten Erde.*)

Name: Vom Aufenthalt, „ripa“ = Ufer.


Vorkommen: Meist in der Nähe der Gewässer. Fehlt, wo Brutgelegenheit fehlt.

Artmerkmal: Braune Oberseite. Geringe Größe.

Größe: Viel kleiner als die vorige. Flügel 10,2 — 11,1 cm.

Weibchen: Wie Männchen.

Junge: Mit bräunlichen Säumen.

Lockton: „Schärerer“ und „zriäh“ („dsieb“) oder nur „gräh“.

Gesang: Unbedeutend.

Eier: 5 — 6, einfarbig weiß, Mai bis Juli.

Nest: Aus Halmen, Federn usw., in tiefen, selbstgegrabenen Erdröhren.

Nistplatz: An senkrechten Erd- und Sandwänden an Ufern, Steinbrüchen usw. in Kolonien.

Nahrung: Insekten.

Zug: Mai — August (September),

Einzige deutsche Form der Realgattung Hirundo Riparia, die sehr verbreitet ist und in genau derselben Form wie in Deutschland merkwürdigerweise in Nordamerika vorkommt.

*) Spuren solcher Befiederung (einzelne Federchen) finden sich aber auch ausnahmsweise bei der Rauchschwalbe, während die Mehlschwalbe ganz befiederte Füße hat.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Singvögel der Heimat
Tafel 29 Uferschwalbe am Brutplatz (3/4 nat. Gr.)

Tafel 29 Uferschwalbe am Brutplatz (3/4 nat. Gr.)

alle Kapitel sehen