Die Russische Literatur und Iwan Turgeniew,
Autor: Glagau, Otto (1834-1892) deutscher Journalist und Schriftsteller im deutschen Kaiserreichs, Erscheinungsjahr: 1872
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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Russland, Russen, Literatur, Schriftsteller, Journalist, Juden, Judentum, Antisemitismus, Tolstoi, Turgeniew, Kosaken, Hetman, Ataman, Heiducken, Erzählungen, Novellen, Puschkin, Gogol, Volksleben, Bulgarin, Pawlow, Sagoskin, Uschakow, Druschinin, Golossow, Masalski,
Otto Glagau begann seine Karriere als Journalist bei der liberalen Berliner Nationalzeitung. Im Zusammenhang mit dem „Gründerkrach“ 1873 (von dem er selbst betroffen war) wandte er sich vom Liberalismus ab, dem er vorwarf, für die Wirtschaftskrise und den moralisch-kulturellen Verfall Deutschlands verantwortlich zu sein. Im Dezember 1874 veröffentlichte er eine Artikelserie zum „Börsen- und Gründerschwindel“ in der Familienzeitschrift Gartenlaube. Darin beschuldigte er pauschal die Juden, durch unlautere Geschäftspraxis und Börsenspekulationen die Wirtschaftskrise verschuldet zu haben. 1876 erschien die Artikelserie in Buchform. Glagaus Antisemitismus reicht jedoch weiter zurück, denn bereits 1869 finden sich in seinen Beschreibungen über seine Aufenthalte in Litauen antisemitische Äußerungen über „Ostjuden“.
In weiteren Veröffentlichungen, sowie in seiner Zeitschrift Der Kulturkämpfer (1880–1888) setzte er die Angriffe gegen das Judentum fort. So prägte er den gängigen Slogan „die soziale Frage ist die Judenfrage“, indem er die Juden mit Liberalismus und Kapitalismus gleichsetzte. Im April 1883 leitete Glagau den zweiten Internationalen Antijüdischen Kongress in Chemnitz. Ansonsten trat er nicht in antisemitischen Vereinen und Parteien in Erscheinung. Sein Gedankengut dürfte auf den politischen Antisemitismus mehr Einfluss gehabt haben als die praxisfernen Ideen der sektiererischen Ideologen Eugen Dühring, Wilhelm Marr und Paul de Lagarde.
Otto Glagau starb 1892 im Alter von 58 Jahren in Berlin.
(Quelle: Wikipedia)
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In weiteren Veröffentlichungen, sowie in seiner Zeitschrift Der Kulturkämpfer (1880–1888) setzte er die Angriffe gegen das Judentum fort. So prägte er den gängigen Slogan „die soziale Frage ist die Judenfrage“, indem er die Juden mit Liberalismus und Kapitalismus gleichsetzte. Im April 1883 leitete Glagau den zweiten Internationalen Antijüdischen Kongress in Chemnitz. Ansonsten trat er nicht in antisemitischen Vereinen und Parteien in Erscheinung. Sein Gedankengut dürfte auf den politischen Antisemitismus mehr Einfluss gehabt haben als die praxisfernen Ideen der sektiererischen Ideologen Eugen Dühring, Wilhelm Marr und Paul de Lagarde.
Otto Glagau starb 1892 im Alter von 58 Jahren in Berlin.
(Quelle: Wikipedia)
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Inhaltsverzeichnis
- Von Kantemir bis Lermontow
- Die Romantiker und Nationalliberalen
- Aristokratische und volkstümliche Schriftsteller
- Iwan Turgeniew
- „Aus dem Tagebuche eines Jägers"
- „Aus dem Tagebuche eines Jägers" (Fortsetzung)
- „Aus dem Tagebuche eines Jägers" (Schluss).
- Turgeniews Novellen
- Turgeniews Novellen (Fortsetzung)
- Turgeniews Novellen (Schluss)
- Turgeniews Nachahmer
- Turgeniew in Deutschland
Diese Abhandlung wurde zuerst im Feuilleton der hiesigen „Nationalzeitung" veröffentlicht; jedoch unter Verhältnissen und in einer Weise, die ihr so ungünstig wie nur immer möglich waren. Ungefähr die Hälfte war erschienen, als im Juli 1870 der Krieg gegen Frankreich losbrach und die Redaktion sich nun bewogen fühlte, den Abdruck einzustellen. Erst neun Monate später erfolgte die Fortsetzung, so dass der Zusammenhang wohl den meisten Lesern verloren gegangen ist.
In der vorliegenden Buch-Ausgabe hat meine Arbeit mancherlei Zusätze, eine nicht unbeträchtliche Erweiterung erfahren. Ken hinzugekommen ist u. A. Kapitel XI. „Turgeniews Nachahmer".
„Die russische Literatur und Iwan Turgeniew" lautet, dem Inhalt entsprechend, der Titel. Eh' ich Turgeniew selber vorführe, schien es mir nötig, in der Kürze auch seiner Vorgänger zu gedenken, einen Rückblick auf die Entwicklung der russischen Literatur zu werfen.
Die russische Literatur war bis dahin in Deutschland so ziemlich unbekannt. Erst ganz neuerdings hat man unter uns angefangen ihr ein Interesse zuzuwenden, das sie wahrlich verdient. Sie hat namentlich auf dem Gebiet der Novelle eine Reihe von Dichtern aufzuweisen, die es wohl verdienen neben den neueren Erzählern der Franzosen wie der Engländer genannt und bekannt zu werden. Turgeniew freilich ist in Deutschland kein Fremdling mehr, sondern auch bereits hier ein vielgelesener Schriftsteller. Um so mehr darf ich hoffen, mit meinem Büchlein nicht ganz unerwünscht zu kommen.
Was die verschiedenen Übersetzungen des Dichters ins Deutsche betrifft, so verweise ich noch ausdrücklich auf das Schluss-Kapitel.
Berlin, Ostern 1872.
Otto Glagau.
Inhalts -Verzeichnis.
I. Von Kantemir bis Lermontow
Fürst Kantemir. Lomonossow. Derschawin. Karamsin. Krylow. Schukowski. Puschkin („Eugen Onägin", „Die Kapitänstochter"). Lermontow.
II. Die Romantiker und Nationalliberalen
Die Martinisten. Gribojedows „Gore ot umà". Gogols „Revisor". Slawophilen und Sozialisten. Die „Nordische Biene" und die „Vaterländischen Annalen".
III. Aristokratische und volkstümliche Schriftsteller
Alexander Herzen. Fürst Wjäsemski. — Kolzow. Gogols Novellen. „Tarass Bulba, der Kosaken-Häuptling".
IV. Iwan Turgeniew
V. „Aus dem Tagebuche eines Jägers"
Turgeniews Naturschilderungen und Tiermalereien.
VI. „Aus dem Tagebuche eines Jägers" (Fortsetzung)
Zur Naturgeschichte des russischen Volks. Die Leibeigenschaft und ihre Aufhebung.
VII. „Aus dem Tagebuche eines Jägers" (Schluss).
Das Tschinownikthum. Saltikows „Skizzen aus dem Provinzialleben". Die Tendenz, die Charaktere und der Dialog Turgeniews.
VIII. Turgeniews Novellen
Noch einmal die Leibeigenschaft („Mumu" und „Das Wirtshaus an der Heerstraße") Effekte und Manier („Drei Begegnungen". „Ein Briefwechsel"). Liebe und Ehe („Assja". „Der Kenommist". „Erste Liebe". „ Drei Portraits". „Faust". „Der Antschar").
IX. Turgeniews Novellen (Fortsetzung)
Charakter-Tragödien („Rudin". „Helene". „Tagebuch eines Überflüssigen"). Experimente („Visionen").
X. Turgeniews Novellen (Schluss)
Die drei größten Dichtungen („Das adelige Nest". „Väter und Sohne". „Bauch"). Kleinigkeiten. Turgeniews Realismus. Pisemskis „Tausend Seelen". Die Sprache, der Stil und die Bedeutung Turgeniews.
XI. Turgeniews Nachahmer
Karl Detlef. — Sacher Masoch.
XII. Turgeniew in Deutschland
In der vorliegenden Buch-Ausgabe hat meine Arbeit mancherlei Zusätze, eine nicht unbeträchtliche Erweiterung erfahren. Ken hinzugekommen ist u. A. Kapitel XI. „Turgeniews Nachahmer".
„Die russische Literatur und Iwan Turgeniew" lautet, dem Inhalt entsprechend, der Titel. Eh' ich Turgeniew selber vorführe, schien es mir nötig, in der Kürze auch seiner Vorgänger zu gedenken, einen Rückblick auf die Entwicklung der russischen Literatur zu werfen.
Die russische Literatur war bis dahin in Deutschland so ziemlich unbekannt. Erst ganz neuerdings hat man unter uns angefangen ihr ein Interesse zuzuwenden, das sie wahrlich verdient. Sie hat namentlich auf dem Gebiet der Novelle eine Reihe von Dichtern aufzuweisen, die es wohl verdienen neben den neueren Erzählern der Franzosen wie der Engländer genannt und bekannt zu werden. Turgeniew freilich ist in Deutschland kein Fremdling mehr, sondern auch bereits hier ein vielgelesener Schriftsteller. Um so mehr darf ich hoffen, mit meinem Büchlein nicht ganz unerwünscht zu kommen.
Was die verschiedenen Übersetzungen des Dichters ins Deutsche betrifft, so verweise ich noch ausdrücklich auf das Schluss-Kapitel.
Berlin, Ostern 1872.
Otto Glagau.
Inhalts -Verzeichnis.
I. Von Kantemir bis Lermontow
Fürst Kantemir. Lomonossow. Derschawin. Karamsin. Krylow. Schukowski. Puschkin („Eugen Onägin", „Die Kapitänstochter"). Lermontow.
II. Die Romantiker und Nationalliberalen
Die Martinisten. Gribojedows „Gore ot umà". Gogols „Revisor". Slawophilen und Sozialisten. Die „Nordische Biene" und die „Vaterländischen Annalen".
III. Aristokratische und volkstümliche Schriftsteller
Alexander Herzen. Fürst Wjäsemski. — Kolzow. Gogols Novellen. „Tarass Bulba, der Kosaken-Häuptling".
IV. Iwan Turgeniew
V. „Aus dem Tagebuche eines Jägers"
Turgeniews Naturschilderungen und Tiermalereien.
VI. „Aus dem Tagebuche eines Jägers" (Fortsetzung)
Zur Naturgeschichte des russischen Volks. Die Leibeigenschaft und ihre Aufhebung.
VII. „Aus dem Tagebuche eines Jägers" (Schluss).
Das Tschinownikthum. Saltikows „Skizzen aus dem Provinzialleben". Die Tendenz, die Charaktere und der Dialog Turgeniews.
VIII. Turgeniews Novellen
Noch einmal die Leibeigenschaft („Mumu" und „Das Wirtshaus an der Heerstraße") Effekte und Manier („Drei Begegnungen". „Ein Briefwechsel"). Liebe und Ehe („Assja". „Der Kenommist". „Erste Liebe". „ Drei Portraits". „Faust". „Der Antschar").
IX. Turgeniews Novellen (Fortsetzung)
Charakter-Tragödien („Rudin". „Helene". „Tagebuch eines Überflüssigen"). Experimente („Visionen").
X. Turgeniews Novellen (Schluss)
Die drei größten Dichtungen („Das adelige Nest". „Väter und Sohne". „Bauch"). Kleinigkeiten. Turgeniews Realismus. Pisemskis „Tausend Seelen". Die Sprache, der Stil und die Bedeutung Turgeniews.
XI. Turgeniews Nachahmer
Karl Detlef. — Sacher Masoch.
XII. Turgeniew in Deutschland