Der Beginn der Ritualmordhetze

Der Boden war schon gehörig unterwühlt, als Kruschewan mit der Ritualmordhetze begann. Voriges Jahr, vor den Osterfeiertagen, wurde ein junger Christ in einem Brunnen tot aufgefunden. Sofort begann Kruschewan eine wütende Campagne gegen die Juden, die er beschuldigte, den Christen zu rituellen Zwecken getötet zu haben.

Es stellte sich wohl bald heraus, dass der Mord von einem Christen begangen worden war, der den Leichnam in den Brunnen geworfen hatte. Aber die furchtbar aufhetzenden Artikel des ,,Bessarabetz“ hatten schon tausendfach ihre Wirkung getan, ohne dass es allerdings noch zu Exzessen gegen die Juden gekommen wäre.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Judenmassacres in Kischinew (1903)