Sieben Morde. Der Heldentod eines Jüdischen Gymnasiasten

Das war das letzte Signal für die Organisatoren und die Exzedenten. Bis 10 Uhr nachts machten sich die entfesselten Leidenschaften in Plünderung, Raub und Zerstörung Luft.

Dem gemeldeten ersten Mord gesellten sich andere sieben hinzu. Meist solche, die schon früher geplant waren und nun bei dieser Gelegenheit von den Rachsüchtigen ausgeführt wurden. So haben in einem Hause Arbeiter ihren jüdischen Dienstherrn erschlagen und das Geld bei ihm geraubt. An diesem Tage geschah es auch, dass sich Arbeiter auf eine schöne jüdische Frau stürzten, um sie zu vergewaltigen. Ihr Sohn, ein junger Gymnasiast, hat sie heldenhaft verteidigt. Die Ehre seiner Mutter hat er gerettet. Aber die Mordgesellen stachen ihr die Augen aus. Ihn selbst haben sie erschlagen ...
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Judenmassacres in Kischinew (1903)