Streben nach freier Schifffahrt
Die Lage der Dinge war nun wieder wie vor dem Waffenstillstand; Portugal sperrte die Meerenge, und die hanseatischen Schiffe fuhren sicher nach Portugal, soweit ihnen Das die im Allgemeinen traurigen und verwirrten politischen Verhältnisse gestatteten. Portugal ließ sogar einige Schiffe zwischen Cap Finisterre und den Azoren kreuzen, um die von Brasilien kommenden Schiffe zu schützen*).
Auch in der Folgezeit versetzte natürlich jedes Gerücht von einem Frieden der Portugiesen mit den Barbaresken die Hansestädte in Unruhe. Als im November 1795 aus dem Haag über Verhandlungen Portugals mit den Barbaresken berichtet wurde**), empfahl der bremische Syndicus v. Eelking sogleich gemeinsame Maßregeln und Aufnahme der Hansestädte in einen solchen Frieden. England, das man wieder hinter jenen Verhandlungen vermutete, traute man die Absicht zu, nicht nur den Handel auf Frankreich hemmen, sondern auch die Schifffahrt aller Nationen möglichst an sich reisen zu wollen***).
Im Februar 1796 konnte aber Stöcqueler melden, dass außerhalb des Mittelmeeres die hanseatischen Flaggen nichts zu befürchten hätten****). Auch Frankreichs Verwendung scheint Hamburg wieder angerufen zu haben. Als Georg Heinrich Sieveking im Juli dieses Jahres von seiner bekannten Mission aus Paris zurückkehrte, konnte er u. A. berichten, dass Frankreich sich bemühen wolle, Hamburg eine vor den Korsaren gesicherte freie Schifffahrt im Mittelländischen Meere zu verschaffen*****).
Ja, es wurde sogar wieder an Schutz durch Konvoien gedacht, allerdings nicht hamburgische, sondern fremde, spanische. Der neue hanseatische Resident in Madrid, Andreoli, berichtete hierüber am 27. Dezember 1798 nach Bremen,, er hielt ein in dieser Richtung etwa an das spanische Ministerium ergehendes Gesuch für gänzlich aussichtslos; nicht einmal die spanischen Kaufleute erhielten für ihre Expeditionen nach Amerika Konvoien, seitdem nicht mehr regelmäßige Flotten von Cadiz abfuhren und der Handel mit den spanischen Kolonien freigegeben war.
*) Stöcqueler an Lüb. Senat. 1794. Oktob. 22.
**) Resident v. Bosset im Haag an Lüb. u. Brem. Senat 1795. Nov. 21.
***) V. Eelking an Wilcken und Sieveking 14. Dez. 1795.
****) Comm. Dep. Prot. 2. April; Sieveking an Rodde 1796. April 15.
*****) Comm. Dep. Prot.
Auch in der Folgezeit versetzte natürlich jedes Gerücht von einem Frieden der Portugiesen mit den Barbaresken die Hansestädte in Unruhe. Als im November 1795 aus dem Haag über Verhandlungen Portugals mit den Barbaresken berichtet wurde**), empfahl der bremische Syndicus v. Eelking sogleich gemeinsame Maßregeln und Aufnahme der Hansestädte in einen solchen Frieden. England, das man wieder hinter jenen Verhandlungen vermutete, traute man die Absicht zu, nicht nur den Handel auf Frankreich hemmen, sondern auch die Schifffahrt aller Nationen möglichst an sich reisen zu wollen***).
Im Februar 1796 konnte aber Stöcqueler melden, dass außerhalb des Mittelmeeres die hanseatischen Flaggen nichts zu befürchten hätten****). Auch Frankreichs Verwendung scheint Hamburg wieder angerufen zu haben. Als Georg Heinrich Sieveking im Juli dieses Jahres von seiner bekannten Mission aus Paris zurückkehrte, konnte er u. A. berichten, dass Frankreich sich bemühen wolle, Hamburg eine vor den Korsaren gesicherte freie Schifffahrt im Mittelländischen Meere zu verschaffen*****).
Ja, es wurde sogar wieder an Schutz durch Konvoien gedacht, allerdings nicht hamburgische, sondern fremde, spanische. Der neue hanseatische Resident in Madrid, Andreoli, berichtete hierüber am 27. Dezember 1798 nach Bremen,, er hielt ein in dieser Richtung etwa an das spanische Ministerium ergehendes Gesuch für gänzlich aussichtslos; nicht einmal die spanischen Kaufleute erhielten für ihre Expeditionen nach Amerika Konvoien, seitdem nicht mehr regelmäßige Flotten von Cadiz abfuhren und der Handel mit den spanischen Kolonien freigegeben war.
*) Stöcqueler an Lüb. Senat. 1794. Oktob. 22.
**) Resident v. Bosset im Haag an Lüb. u. Brem. Senat 1795. Nov. 21.
***) V. Eelking an Wilcken und Sieveking 14. Dez. 1795.
****) Comm. Dep. Prot. 2. April; Sieveking an Rodde 1796. April 15.
*****) Comm. Dep. Prot.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Hansestädte und die Barbaresken