Sein Großvater geht in Preußische Dienste

Johann Bruce, mein Großvater, stieg zu Königsberg in Preußen an das Land; von da ging er nach Berlin, und trat in die Dienste des Churfürsten von Brandenburg, in welchen er von einer Stufe zur anderen bis zu der Anführung eines Regiments gelangte, welches die höchste militärische Ehrenstelle war, die er jemals erlangte, ungeachtet ihm der Churfürst sonst viele Gnade erwies, wovon folgendes kein geringes Beispiel ist. Mein Großvater begleitete eines Tags den Churfürsten auf die Jagd, als derselbe bei heftiger Verfolgung des Wildes in einen großen Wald geriet, und von allen seinen Begleitern getrennt ward, meinen Großvater ausgenommen, der bei ihm blieb.

Die Nacht überfiel sie im Walde; sie mussten daher absteigen, und ihre Pferde führen, da sie denn endlich, nachdem sie eine beträchtliche Zeit im Finstern herumgetappt hatten, in einer kleinen Entfernung ein licht erblickten, und zu der elenden Hütte eines armen Teerbrenners kamen, der sich meistenteils im Walde aufhielt. Als sie von dem armen Bewohner derselben erfuhren, dass sie sich sehr weit von einer Stadt, einem Dorfe, oder einem andern Ort befanden, und der Churfürst müde und hungrig war, so fragte er denselben, was er zu essen habe; worauf der arme Mann ein grobes Brot und ein Stück Käse herbei brachte, wovon der Churfürst mir vieler Begierde aß, Wasser dazu trank, und sagte: dass er noch nie mit so vielem Appetite gegessen habe. Er fragte hieraus, wie groß der Wald sei, und erfuhr, dass er sehr groß sei, und an das Herzogtum Mecklenburg Strelitz grenze. Mein Großvater äußerte bei dieser Gelegenheit, dass es Schade sei, dass eine so große Gegend ungenützt bleiben sollte, und bat den Churfürsten, ihm selbige zu erteilen, da er denn ein Dorf in der Mitte, und ein anderes an demjenigen Orte, wo sie sich jetzt befanden, anlegen wollte.


Der Churfürst war es zufrieden, und bestätigte nicht lange hernach diese Schenkung durch eine weitläufige Urkunde, in welcher er ihm zugleich ansehnliche Freiheiten erteilte. Mein Großvater legte hierauf ein Dorf in der Mitte des Waldes an, welches er Brücen-Wald nannte, und ein anderes bei der Hütte des Teerbrenners, welches den Nahmen Jetzkendorf bekam, indem bereits vorher ein Dorf dieses Namens an diesem Orte gestanden hatte, wie man noch aus den Ruinen sehen konnte. Der Churfürst schlief auf ein wenig Stroh bis zu des Tages Anbruch, da er von dem Geräusche seiner Leute aufgeweckt ward, welche ihn die ganze Nacht gesucht hatten, und mit welchen er wieder nach Berlin ging.