Des Herrn Peter Heinrich Bruce, eines ehemaligen Offiziers in Preußischen, Russischen und Großbritannischen Diensten, Nachrichten von seinen Reisen
in Deutschland, Russland, die Tartarey, Türkei, Westindien u. s. f. nebst geheimen Nachrichten von Peter dem Ersten Czar von Russland.
Autor: Bruce, Peter (Henry) (1692-1757) Militär, Diplomat und Reiseschriftsteller, Erscheinungsjahr: 1784
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Reisen, Russland, Deutschland, Tartarey, Türkei, Peter der Große, Handschrift, Tagebuch, Reisetagebuch, Biographie, Sittenbild
Vorbericht.
Die folgenden Nachrichten sind aus der Handschrift eines Offiziers von großen Verdiensten, und von unbezweifelter Ehre genommen. Es ist unnötig, hinzuzusetzen, dass sie echt sind, indem sie innere Merkmale ihrer echten Beschaffenheit bei sich führen, welche weiter keine Zweifel gestatten.
Geheime Nachrichten, welche einen so außerordentlichen Mann betreffen, als der Czar Peter war, müssen dem Leser notwendig angenehm sein, und es muss ihm doppelt lieb sein, sie aus der Feder eines Mannes zu erhalten, welcher in dessen Diensten stand, und dessen Vertrauen genoss. Eben um deswillen bedarf auch die Schreibart keiner weitern Verteidigung, deren vornehmstes Verdienst in der Wahrheit, ohne allen Anspruch auf Reiz und Schönheit, bestehet.
Da die Handschrift mitten in dem Aufruhre von 1745 plötzlich aufhört, so ist notwendig zu bemerken, dass sich der Verfasser um diese Zeit mit der Befestigung der Stadt Berwick beschäftigte. Nachdem er dieselbe vollbracht hatte, begab er sich auf sein Landgut, wo er 1757 starb.
Die folgenden Nachrichten sind aus der Handschrift eines Offiziers von großen Verdiensten, und von unbezweifelter Ehre genommen. Es ist unnötig, hinzuzusetzen, dass sie echt sind, indem sie innere Merkmale ihrer echten Beschaffenheit bei sich führen, welche weiter keine Zweifel gestatten.
Geheime Nachrichten, welche einen so außerordentlichen Mann betreffen, als der Czar Peter war, müssen dem Leser notwendig angenehm sein, und es muss ihm doppelt lieb sein, sie aus der Feder eines Mannes zu erhalten, welcher in dessen Diensten stand, und dessen Vertrauen genoss. Eben um deswillen bedarf auch die Schreibart keiner weitern Verteidigung, deren vornehmstes Verdienst in der Wahrheit, ohne allen Anspruch auf Reiz und Schönheit, bestehet.
Da die Handschrift mitten in dem Aufruhre von 1745 plötzlich aufhört, so ist notwendig zu bemerken, dass sich der Verfasser um diese Zeit mit der Befestigung der Stadt Berwick beschäftigte. Nachdem er dieselbe vollbracht hatte, begab er sich auf sein Landgut, wo er 1757 starb.
Inhaltsverzeichnis
- Das Geschlecht des Verfassers
- Sein Großvater geht in Preußische Dienste
- Des Verfassers Geburt
- Das Jahr 1704
- Das Jahr 1705
- Er geht in Preußischen Dienst
- Merkwürdige Geschichten mit des Verfassers Wirtin
- Das Jahr 1706
- Das Jahr 1707. Sein erster Feldzug
- Das Jahr 1708. Sein zweiter Feldzug
- Die Niederlage der Franzosen
- Die Belagerung von Ryssel
- Giftanschlag auf Prinz Eugen
- Das Jahr 1708
- Trauriger Unfall bei der feindlichen Kavallerie
- Die Eroberung von Ryssel
- Scherz des Herzogs von Marlborough
- Die Eroberung von Gent
- Das Jahr 1709. Sein dritter Feldzug. Belagerung Dornicks
- Die Belagerung von Mons. Verwundung und Genesung
- Das Jahr 1710. Vierter Feldzug. Die Belagerung von Douai
Geschlecht des Verfassers. — Sein Großvater geht in Preussische Dienste. — Johann Bruces Vermählung und Kinder, und des Verfassers Geburt, u. s. f. — Er geht in Preussische Dienste. — Eine merkwürdige Geschichte von des Verfassers Wirtin. — Sein erster Feldzug. — Sein zweiter Feldzug. — Niederlage der Franzosen. — Belagerung von Lisle. — Ein merkwürdiger Zufall des Prinzen Eugen. — Hauptmann Dubois — Ein übler Zufall der feindlichen Reiterei. — Witziger Einfall des Herzogs von Marlbsrough. — Belagerung von Gent. — Dritter Feldzug. — Belagerung von Dornick. — Schlacht bei Malplaquet. — Geschichte eines schweizerischen Rekruten. — Belagerung von Mons. — Vierter Feldzug. — Belagerung von Douay. — Belagerung von Bethune. — Ein übler Zufall sechs schottischer Offiziere. — Belagerungen von Aire und S. Venant. — Schreckliche Geschichte der Jesuiten zu Dornick.
Das folgende Tagebuch war ursprünglich im Deutschen, meiner Muttersprache, geschrieben; da ich aber vor kurzem die Muße eines ländlichen Aufenthalts genoss, so habe ich selbiges in diesem Jahre 1755 ins Englische, (welches für mich eine fremde Sprache ist,) zur Unterhaltung meiner Freunde, und zum Unterricht meiner Familie übersetzt, damit sie ihre Verwandte in Deutschland, und die besondern Umstände eines Lebens, welches ich in verschiedenen Teilen der Welt viele Jahre im Kriege zugebracht habe, möchten kennen lernen. — Wir machen also den Anfang.
Das folgende Tagebuch war ursprünglich im Deutschen, meiner Muttersprache, geschrieben; da ich aber vor kurzem die Muße eines ländlichen Aufenthalts genoss, so habe ich selbiges in diesem Jahre 1755 ins Englische, (welches für mich eine fremde Sprache ist,) zur Unterhaltung meiner Freunde, und zum Unterricht meiner Familie übersetzt, damit sie ihre Verwandte in Deutschland, und die besondern Umstände eines Lebens, welches ich in verschiedenen Teilen der Welt viele Jahre im Kriege zugebracht habe, möchten kennen lernen. — Wir machen also den Anfang.