Einfluss des Waldes auf das häusliche und bürgerliche Leben

Werfen wir einen Blick ins bürgerliche häusliche Leben des Menschen, wie wichtig erscheint nicht hier der Wald. Worin erwacht der Mensch am Morgen jeden Tages, geschützt vor allen Witterungsverhältnissen? In seinem Hause, in seiner Bettstatt, Produkte des Waldes. — Worauf sitzt er, arbeitet er, genießt er seine Speisen und pflegt seine Kommodität? Auf den Möbeln, Produkte des Waldes. — Womit werden seine Speisen bereitet, seine Zimmer beheizt, worin fahrt er spazieren, worin macht er die weitesten Reisen bequem, womit fährt er die Ernte seiner Felder nach Hause? Mit den Wägen und Equipagen, die der Wagenbauer aus dem Holze des Waldes erzeugt. — Wenn die Natur in Sturm und Ungewitter braust, wenn die heftigsten Stürme wüten, wenn anhaltender Regen auf die Erde niederfällt und nirgends im Freien ein trockenes Plätzchen zu finden ist, wenn Frost und anhaltendes Schneegestöber eintritt, wie wohl fühlt sich in diesen Zeiten der Mensch, im warmen Zimmer gemütlich am Kamine sitzend, seine Zigarren schmauchend, diese verschiedenen Witterungsverhältnisse bloß durch das Fenster zu betrachten? In seinem Hause, einem Produkte des Waldes. — Wer schützt im Freien den Menschen, wo keine Gebäude zu finden sind, vor der heftigen Sonnenhitze? Das grüne Dach der Blätter im Walde. — Wer erquickt dem armen Arbeitsmann und Taglöhner seine ermatteten Glieder nach vollendetem Tagwerke, wer erwärmt sie im Winter, wo sie bei heftiger Kälte oft fast erfrieren und erstarren? Wer anders als das Holz, Produkt des Waldes, und besteht nicht fast alles Bau- und Heizungsmateriale aus dem Walde?

Wie viele Professionisten verdanken nicht das Entstehen und Bestehen ihres Handwerkes dem Walde? Was macht ein Wagenbauer, Wagner, Schmied, Tischler. Zimmermann, Baumeister, Architekt, Drechsler, Schiffer, Fischer, Korbmacher, Fassbinder, Ziegeldecker, Glaser und noch so viele Professionisten ohne Wald? Mit was werden unsere Erze geschmolzen, die größten Fabriken bearbeitet? Mit Holz!


Woher nimmt das stolze Kriegsschiff, das sich majestätisch auf den Wellen des großen Ozeans bewegt, das zum Schutze und zur Verteidigung des Vaterlandes, des Staates und jedes einzelnen Bürgers gegen den Angriff auswärtiger Feinde sichert und von Jahr zu Jahr immer notwendiger wird, seinen Ursprung und Material? Aus dem Walde.

Woher nehmen die unendlich vielen Kauffahrtei- und Segelschiffe, welche durch ihre Existenz den Handel der ganzen Welt verbinden, den Austausch der verschiedenen Länderprodukte vermitteln und dadurch Millionen von Menschen beschäftigen, ihren Ursprung? Aus dem Walde.

Wer liefert das Material zu den Millionen von Schiffen und Fahrzeugen auf dem Meere, Flüssen und Seen, welche so viele Menschen durch die verschiedenen Zweige des Fischfanges ernähren? Der Wald.

Woher nehmen die Architekten und Baumeister zu allen Bauten, vom kaiserlichen Palast angefangen bis zur ärmsten Bauernhütte, ihr Material? Aus dem Walde.

Wo leben die Millionen verschiedener Wildgattungen, die uns Menschen durch ihr Fleisch als Nahrung und oft als das Köstlichste, durch ihre Felle, als Schutz gegen die strenge Kälte des Winters dienen? Im Walde.

Wo wachsen die Millionen von Schwämmen und Beeren, die Menschen und Tieren als Nahrungsmittel dienen? Im Walde.

Wie sehr aber das allgemeine Wohl von der Erhaltung der Wälder auch in Rücksicht auf ihren Materialertrag abhänge, scheint von Vielen nicht genug erkannt und gewürdigt zu werden. Wenn das Feuer unentbehrlich ist, so ist es auch das Brennholz. Dieses kann durch Steinkohlen und Torf nie hinlänglich ersetzt werden.