Wald

Noch in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts hatte Mecklenburg gewiss eben so viel Holz, als Ackerland. Jetzt ist das nicht mehr so. Das Holzland ist urbar gemacht; die Waldungen sind von Glashütten weggebrannt, oder durch schlechte Holzökonomie ruiniert. Die Rittergüter, besonders die Allodien, haben einen großen Teil ihres Holzes stark mitgenommen, und selbst auf undankbarem, zum Korn und Grasbau nicht geeigneten Boden ist durch Besamung und Pflanzung der Nachkommenschaft der große Holzverlust nicht ersetzt worden. Daher ist in manchen Gegenden Holzmangel eingerissen, und dort greift der Holzdiebstahl der kleinen Leute immer mehr um sich. Es werden viele schwedische Balken, Bretter, Latten etc. über Rostock und Wismar eingeführt. Von Nadelholz ist jedoch noch ein größerer Vorrat als von Laubholz. Ersteres wird auch mehr angezogen als letzteres, weil es auf sandigem Boden vorlieb nimmt. In den Domainen, wo dermalen noch der meiste Wald vorhanden, ist die Forstwirtschaft gut. Von den 86 Quadratmeilen Flächeninhalt jener, ohne die incamerierten Güter, kommen beinahe 14 Quadratmeilen auf Laub, und Nadelholzungen. Zu den größten Waldungen des Landes gehören: die Oharowscher-, Wooster- und Dobertiner-Heide, die Rostocker, und Ribnitzer-Haide, die Hagenower-Haide, der Devwinkel (bei Güstrow), die Darguner Forst u. s. w. *).

*) Hempels geographische Beschreibung.


Im Strelitz'schen ist verhältnismäßig mehr Überfluss an Wald als in Mecklenburg-Schwerin. Die Tannenwälder sind aber zum Teil zu licht ausgehauen worden. Die dortigen Forsten werden hoch genutzt. Das Abfallholz zum Brande im Stargard'schen ist wohlfeil, weniger im Ratzeburgischen, dessen Wälder mehr verwüstet sind. Traurig ist hie und da in Stargard die weite Verheerung durch Waldbrand, den Nachlässigkeit veranlasst und Nachlässigkeit oft nicht schnell genug mit kleiner Holzaufopferung bekämpft. Auch hier klagt man über den

Zu den größten Waldungen gehören die Feldbergsche- und Grünowsche Heide, das Hohe- und Glambecker Holz, die Mirow’sche Forst, die Fürstenberger Heide.