Seen und Flüsse

Mecklenburg hat keine Berge. Die ersten Anhöhen beider Länder, z. B. der Ruhnenberg bei Warnitz, die hohe Burg im Schlemminer Walde unfern Bützow, der Diedrichshäger Berg, die Helgoter Berge unweit Woldegk, der Streitberg bei Klein Daberkow etc. erheben sich insgesamt keine 600Fuß Rheinl. über die Meeresfläche. Aber unsere Herzogtümer sind reich an Seen, auch sind sie allenthalben mit Flüssen durchschnitten, welche teils zur unmittelbaren Ausführung außer Landes dienen, teils zum vaterländischen Verkehr mit großem Nutzen angewandt werden könnten, wenn die bis jetzt zum größten Teile unbefriedigten Wünsche ihrer Schiffbarmachung in Erfüllung gingen. Seitdem besonders der treffliche Baron von Langermann diesen Gegenstand mit eben so vielem Scharfsinn als Eifer zur Sprache gebracht, sind zwar viele Bogen darüber wieder voll geschrieben, manche anziehende Projekte dem Publikum vorgelegt, aber — bis zu diesem Augenblicke sehen wir nur geringen praktischen Erfolg der mancherlei Dozierungen. Selbst die Abwässerungen, die die Natur schon schuf, sind in keinem andern deutschen Lande so sehr, teils durch Nachlässigkeit verstopft, teils durch die versumpfenden Wassermühlen mit dem Fluche einer Vegetation saurer Gräser an den Ufern bedeckt. Hier muss und kann von einer tätigen Regierung viel geschehen. Erst die wachsende Volksmenge und die Parzellierung der übergroßen Landgüter wird dies nötige Besserwerden in den künftigen Generationen herbeiführen *).

*) Geographische, statistische historische Beschreibung Mecklenburgs. Weimar 1823.


G. Hempel bemerkt, (im Herbste 1828) dass auf dem letztgehaltenen Landtage zu Sternberg die Kosten, um die Elde und Stör, die Müritz und den Plauer See schiffbar zu machen, zu circa 350.000 Thalern; die Kosten der Verbindung der Elde mit der Warnow aber zu 330.000 Thalern angeschlagen worden, und dass man beabsichtigte, diese Summen durch Aktien aufzubringen, auch bereits namhafte Beiträge unterzeichnet seien.


Zu den vorzüglichsten stehenden Gewässern in Mecklenburg-Schwerin gehören: der Müritzsee, der Malchiner-, Kummerower-, Plauer-, Kölpin-, Flassen- und Malchower-See, der Krakower See, auch Teile vom Binnen- und Schaalsee. Im Strelitz'schen ist in der Herrschaft Stargard der Tollensee, im Fürstentume Ratzeburg der Ratzeburger-See.

Das Meer, welches die Küste des Schwerinschen Anteils bespült, nimmt die meisten kleinen Flüsse und Bäche darin auf, aber verschiedene vereinigen sich auch mit der Elbe, und durch diese mit dem deutschen Meere. Zu ersteren gehören die Warnow, die Rebnitz, Trebel und Peene, zu diesen die Elde mit ihren Nebenflüssen. Die Küste zählt nur einen Meerbusen, das Salzhaff, und nur zwei bequeme Häfen, bei Warnemünde und Wismar.

Im Großherzogtum Strelitz hat die Herrschaft Stargard keinen merkwürdigen Fluss; das Fürstentum Ratzeburg begrenzt gegen das Lübeck'sche die Trave.