Lage und Klima.

Canada umfaßt einen Flächenraum von 350,000 engl. Geviertmeilen, ohne die nordwestlichen Distrikte, die für den Anbau noch nicht eröffnet sind. Es ist fast dreimal so groß als Großbritanien und Irland, und über 1/3 größer als Frankreich. Im Osten wird es von der britischen Provinz New-Brunswick, im Süden und Westen von den vier großen Seen: Lake Ontario, Lake Erie, Lake Huron und Lake Superior, und im Norden und Nordosten von dem weiten Gebiete der Hudsonsbay-Gesellschaft begrenzt.

Die südlichen Theile von Canada fangen mit dem 42° und 43° an, liegen also unter dem gleichen Himmelsstriche wie Oberitalien und Süd-Frankreich. In der Nähe der Seen Erie und Ontario reifen die Trauben und Pfirsiche im Freien vortrefflich, und um Montreal gibt es viele Obstgärten mit den besten Aepfel- und Birn-Sorten. Weizen und indianisches Korn (Mais) werden noch in der Nähe von Quebec mit Erfolg angebaut. Das Haupt-Weizenland ist aber jetzt in West-Canada, zwischen den Seen Erie und Huron. (S. Ackerbau.) Der Sommer ist in Canada in der Regel heiß, daher rasche Entwicklung der Vegetation. Selbst am nördlichen Ottawa wird (nach Kohl, p. 248) die Sonne Ende März und Anfangs April schon einige Stunden des Tages brennend heiß, und setzt den Zuckersaft des Ahornbaums in Bewegung, der dann von den Einwohnern in Menge abgezapft und zu dickem Syrup und Rohzucker eingekocht wird. Ein starker Ahornbaum liefert oft an 50 Gallonen (150 Maas rheinisch) Saft. Auch wilde Weinreben trifft man überall in Wäldern und als Hecken-Einfassung.


Im Thale des Ottawa dauert der Sommer in der Regel einen Monat länger als in Quebec.
Im Winter herrscht in den nordwestlichen und nordöstlichen Theilen Canada’s, durch die Nähe der großen Waldungen und Seen, eine ziemlich strenge Kälte; faßt durchgehends aber ist die reinste und folglich gesunde Luft, bei größtentheils heiterm Himmel.