Die Befreiung Bessarabiens

Die Aufgabe der in treuer Waffenbrüderschaft vereinten Truppen Deutschlands und Rumäniens war zunächst rein defensiv. Es galt, den sowjetischen Gegner am Pruth mit starken Kräften zu fesseln und damit die Voraussetzung für einen späteren Angriff zu schaffen. An den wichtigsten Pruth-Ubergängen wurden Brückenköpfe gebildet. Stoßtruppunternehmungen brachten die ersten Erfolge. Schwere, mit Panzerunterstützung geführte Gegenangriffe der Sowjets brachen zusammen. Heiß umkämpft war der Brückenkopf von Sk.; aber er sowohl wie andere nicht weniger bedeutende bei St. und U. wurden nicht nur gehalten, sondern noch erweitert. Eine aus Württembergern und Badenern zusammengesetzte Division bewährte sich hier besonders.

Noch mussten die Truppen am Südflügel verhalten, konnten es nicht gleichtun den Kameraden an anderen Fronten. Schon kamen die ersten Sondermeldungen aus der Mitte und vom Norden.


Endlich, Anfang Juli, war es auch bei den Truppen am Pruth so weit. Aufgehört hatten die Ruhe und das Stillhalten am Pruth und an der Bukowinagrenze. Schon hatte der Bolschewik sich in dem Glauben gewiegt, dass der deutsche Angriff an der Südfront im Keime erstickt sei und das deutsche Heer weiter dazu verurteilt sei, hier in Verteidigungsstellung liegen zu bleiben. Das heiße Kämpfen an den Brückenköpfen und der hartnäckige Widerstand des Gegners ließen den Schluss zu, dass er nicht bereit sei, leichten Herzens die ihm so wertvolle und kaum erst dem Sowjetstaate an- und eingegliederte Provinz Bessarabien aufzugeben. Große Massen von Panzern wurden herangeführt; mit ihnen wollte er den deutschen Vormarsch aufhalten. Zum ersten Male hatten unsere Truppen das Massenaufgebot der Bolschewiken in offener Feldschlacht kennengelernt; aber zum ersten Male sahen sie es auch zusammenbrechen. In überlegener Ruhe wehrte eine niedersächsische Division alle Angriffe der ersten Tage ab. Aber auch etwas Anderes hatten die Verbündeten hier kennengelernt: den russischen Schlamm. Regenströme hatten den Boden aufgeweicht. Wie zäher Brei klebte der Dreck an Mann, Pferd und Wagen. Nur widerstrebend begannen Führung und Truppe einzusehen, dass es hiergegen — selbst bei noch so heftigem Vorwärtsdrang — kein Mittel gab. Die Natur war eben stärker. Doch auf Regen folgte auch hier Sonnenschein. Er trocknete in Kürze die grundlos gewordenen, von tiefen Fahrspuren durchzogenen Wege. Wieder wie vorher lag bald zentimetertiefer Staub über dem ganzen Lande. Bessarabiens Staubwolken hüllten die Truppen ein, deren Vormarsch unaufhaltsam weiterging.

Das nordbessarabische Hügelland zwischen Pruth und Dnjestr wurde zum Kampffeld. Ein welliges Hügelland, das von den ostwärts zum Dnjestr eilenden Bächen und Flüssen durchschnitten war, breitete sich weithin in 300 m Meereshöhe aus. Tiefe Risse und Schluchten haben die steilwandigen Täler zerfurcht; den motorisierten Verbänden entstanden dadurch örtliche Hindernisse. In den Talsohlen waren weithin Wasserlachen anzutreffen, die mit Vorliebe zu lang sich hinziehenden Viehtränken verwendet wurden. Manche Talböden wiederum waren versumpft, ihre Lachen malariagefährdet. Bäume hindern nur selten den weit über das Land schweifenden Blick, das Land selbst ist öde. Endlose Getreide-, Sonnenblumenund Zuckerrübenfelder bedecken die Ackerfluren. Schmucklose ärmliche Siedlungen mit kleinen, ebenerdigen, schilfgedeckten Lehmhütten, weit auseinandergezogen, weisen darauf hin, dass der Reichtum der Bauern nicht groß sein kann. Die einzige städtische Siedlung ist das jüdische Handelszentrum B. Reicher und üppiger werden erst Bodennutzung und Siedlungen am Südrande des offenen Landes; waldige Höhen schließen es ab, die sich zu beiden Seiten der das mittelbessarabische Hügelland als Achse beherrschenden Bahnlinie Jaschi — Kischinau erstrecken.

Aus diesem Raum der Höhen um B. warf Anfang Juli ein Korps den bolschewistischen Gegner.

Gleichzeitig erkämpfte die Vorausabteilung eines anderen Korps einen Brückenkopf über den Dnjestr bei M., der unter überlegenem Feinddruck und starkem Artillerieteuer jedoch wieder aufgegeben wird. Vom Südosten her versuchte nun der Feind zu seiner Entlastung die rechte Flanke der Armee in Richtung Jaschi einzudrücken. Der Hauptdruck richtet sich gegen die zum Flankenschutz südostwärts eingesetzte rumänische Division. Durch Abdrehen des in Reserve liegenden Korps wird der Schutz der Südflanke der Armee nunmehr offensiv geführt. Der Angriff in Verbindung mit der rumänischen Armee gewinnt in Richtung K. Boden. K., die alte und nun wieder neue Hauptstadt Bessarabiens, ehemals eine Stadt von 120.000 Einwohnern, auf der Terrasse zu beiden Seiten eines Flusstales gelegen, weitläufig, mit breiten, geraden Straßen, stattlichen Gebäuden und schönen Wohnvierteln angelegt, fällt brennend in die Hand der Verbündeten. Trotz anhaltender ungünstiger Witterung konnte auch im nördlichen Abschnitt energisch weiter vorgestoßen werden. Im harten Nachdringen weicht auch hier der Gegner. In breiter Front wird der Dnjestr im Abschnitt S.-M. erreicht.

Noch standen rumänische Truppen im Norden der Moldau am Eingang zur Bukowina mit Gewehr bei Fuß. Sie hatten bisher die Nordflanke vor Überraschungen gesichert. Nun war auch ihre Zeit gekommen. Noch während der Kämpfe um B. waren diese Truppen zum Angriff angetreten. Im Sturme hatten sie Tschernautzi genommen. Im Raume der Bukowina änderten nun die hier angesetzten rumänischen Truppen ihre Marschrichtung. Von nun an übernahmen sie, in östlicher Richtung vorrückend, die linke Flanke des ganzen Südflügels und stellten gleichzeitig die Verbindung mit den benachbart kämpfenden deutschen Truppen her.
BUK 008 Um Stefanesti am Pruth wurde hart gekämpft

BUK 008 Um Stefanesti am Pruth wurde hart gekämpft

BUK 009 Um Stefanesti am Pruth wurde hart gekämpft

BUK 009 Um Stefanesti am Pruth wurde hart gekämpft

BUK 010 Kavallerie geht über den Pruth

BUK 010 Kavallerie geht über den Pruth

BUK 011 Die Sowjets kommen aus den Erdlöchern gekrochen

BUK 011 Die Sowjets kommen aus den Erdlöchern gekrochen

BUK 012 Eine Schiffsbrücke über den Pruth

BUK 012 Eine Schiffsbrücke über den Pruth

BUK 013 Bessarabische Landschaft

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BUK 014 Bessarabische Landschaft

BUK 014 Bessarabische Landschaft

BUK 015 Bessarabische Landschaft, Soldaten am Ziehbrunnen

BUK 015 Bessarabische Landschaft, Soldaten am Ziehbrunnen

BUK 016 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

BUK 016 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

BUK 017 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

BUK 017 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

BUK 018 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

BUK 018 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

BUK 019 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

BUK 019 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

BUK 020 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

BUK 020 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

BUK 021 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

BUK 021 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

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