Durchbruch durch die Stalin-Linie und Verfolgung zum Bug

In weiser Voraussicht, in einem wechselvollen Kampf vielleicht doch einmal Bessarabien wieder aufgeben zu müssen, war in jahrelanger Arbeit von den Sowjets längs des Dnjestr die sogenannte Stalin-Linie als Verteidigungsstellung geschaffen worden. Das Dnjestrtal, das, stark gewunden, bis über 200 m in die Umgebung eingesenkt und in seinem unteren Teil stark versumpft ist, bot zur Anlage von frontal und flankierend wirkenden Kampfanlagen die beste Gelegenheit. In die am Dnjestrtal abbrechenden Kalkwände der Podolischen Platte waren in verschiedenen Höhenlagen übereinander Bunker mit tief in den Berg eingelassenen Kasematten eingebaut; ihre Eingänge lagen in den Seitenschluchten. Diese am jenseitigen Flussufer sich hinziehende Kampflinie zu durchbrechen, war die neue Aufgabe der deutschen und rumänischen Truppen. Nach kurzer Bereitstellung begann um die Mitte Juli der Angriff' gegen diese stark ausgebaute Verteidigungsstellung. Im ersten Ansturm wurden die Flussübergänge erzwungen. Verbissen verteidigte der Feind jeden Bunker; es half ihm nichts, in harten Nahkämpfen wurde er geworfen. Der Durchbruch wurde erzwungen. In anstrengenden Märschen und in zahlreichen, den zähen Widerstand brechenden örtlichen Gefechten wurde der Vormarsch fortgesetzt. Die deutschen und rumänischen Truppen blieben dem zurückflutenden Feind an der Klinge.

Der sowjetische Gegner merkt, dass ihm der Rückzug auf Odessa und Nicolajew erschwert oder abgeschnitten werden soll. Seine schweren Angriffe in die tiefe rechte Flanke der Armee sollen die Verfolgung zum Stehen bringen. Auf breite Front auseinandergezogen, wehrt ein Korps, seine letzten Reserven einsetzend, diese Verzweiflungsangriffe der Sowjets erfolgreich ab. In mehrtägigen heftigen Kämpfen wird von der Nordgruppe im Raum um Ba. der gegnerische Widerstand gebrochen; auf der ganzen Front wird erneut zur Verfolgung der Bolschewiken angetreten. Vorausabteilungen stoßen in kühnem Schwung tief in den zurückflutenden Feind hinein. Zäh und verbissen kämpft er da, wo er gestellt wird. Sinnlos opfert er unter dem Druck seiner Kommissare sein Leben, nur um das wertvolle Kriegsmaterial zu retten. Nie hat der Mensch im Sowjetparadies hoch im Kurse gestanden!


Weiter im Süden waren inzwischen deutsche Einheiten über den Dnjestr gegangen. In schweren Kämpfen war der Brückenkopf bei D. gebildet worden. Von ihm aus erfolgte der Stoß weiter ostwärts; so wurde den vor der Nordgruppe im Raum um Ba. noch immer kämpfenden gegnerischen Truppen der Rückzug nach Odessa abgeschnitten.

Allenthalben war das Tempo der Verfolgung deutscher Infanteriedivisionen bewundernswert. Ein Beweis dafür ist die Tatsache, dass das bisher nachgeführte italienische motorisierte Expeditionskorps, das Befehl zum Einsatz hatte, trotz großer Märsche nicht mehr vor dem Bug an den Feind herankam. Nur ein bis zwei feindlichen Divisionen war es gelungen, nach Odessa zu entkommen. Die vor der Nordgruppe geschlagenen sowjetischen Divisionen suchten ihr Heil im Rückzug über den Bug. Leider gelang dies auch starken Teilen des Gegners, da die ostwärts des Bug nach Süden vorstoßende Panzerarmee bereits vorzeitig wieder zu neuen Aufgaben abgezogen wurde. In fast übermenschlichen Marschleistungen blieben die Truppen der Verbündeten trotz der Glut der erbarmungslos auf die Steppe brennenden Sonne und dem das Land in Wolken hüllenden Staub dem Gegner auf den Fersen. Doch blieb der erhoffte große Vernichtungserfolg versagt.

Auf Befehl des Marschalls Antonescu hatten inzwischen rumänische Truppen, unterstützt von deutschen Sturmpionieren und verstärkter Artillerie, den Kamp! um Odessa begonnen und waren dem flüchtenden Gegner gefolgt. Der große Hafen am Schwarzen Meer fiel nach kurzen Kämpfen in die Hand der Rumänen. Ein großer Sieg war damit errungen. Die weiten, durch ihre Fruchtbarkeit besonders ausgezeichneten Gebiete der deutschen Schwarzmeer-Siedlungen im Hinterlande von Odessa atmeten auf. Vorbei war es für sie nun mit dem Terror der Bolschewikenherrschaft, der Zerstörung der Kirchen und der Kolchosenwirtschaft; sie waren nun frei vom Feind. Die ostwärts Odessa gelegene Seefestung O. wurde bei der Säuberung des Küstengeländes bald danach von einer brandenburgischen Division genommen.

Am Bug zwischen W. und N. gab es für den zurückflutenden Gegner kein Halten mehr; nur noch Nachhutgefechte wurden geführt. Der Wunsch, sein wertvolles Kriegsmaterial und die in den Kolchosen, Sowchosen und Motorentraktorenstationen zusammengezogenen Fahrzeuge aller Art mit über die Pontonbrücke am Bug bei N. hinüberzunehmen, konnte nicht mehr durchgeführt werden. Zu rasch folgten die verbündeten Truppen dem Gegner. Gewaltige Ansammlungen von meist unbrauchbar gemachten Geschützen, Fahrzeugen, Traktoren und Kriegsmaterial aller Art an den diesseitigen Übergangsstellen über den Bug verrieten die Hast, mit der der sowjetische Rückzug sich vollzogen hatte. Nur einem Teil war cs gelungen, das nackte Leben zu retten.
BUK 022 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

BUK 022 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

BUK 023 Bessarabische Landschaft, Auf dem Vormarsch

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BUK 024 Bessarabische Landschaft, Bessarabische Bevölkerung beim Straßenbau

BUK 024 Bessarabische Landschaft, Bessarabische Bevölkerung beim Straßenbau

BUK 024 Bessarabische Landschaft, Bessarabische Bevölkerung beim Straßenbau

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BUK 026 Bessarabische Landschaft, Vorwärts auf bessarabischen Straßen

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BUK 027 Bessarabische Landschaft, Vorwärts auf bessarabischen Straßen

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BUK 028 Bessarabische Landschaft, Vorwärts auf bessarabischen Straßen, kleine Pausen am Straßenrand

BUK 028 Bessarabische Landschaft, Vorwärts auf bessarabischen Straßen, kleine Pausen am Straßenrand

BUK 029 Bessarabische Landschaft, Vorwärts auf bessarabischen Straßen, kleine Pausen am Straßenrand

BUK 029 Bessarabische Landschaft, Vorwärts auf bessarabischen Straßen, kleine Pausen am Straßenrand

BUK 030 Bessarabische Landschaft, Vorwärts auf bessarabischen Straßen, kleine Pausen am Straßenrand

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BUK 031 Bessarabische Landschaft, Artillerie in Feuerstellung

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BUK 032 Bessarabische Landschaft, Pak in Feuerstellung

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BUK 033 Bessarabische Landschaft, Deutsche Infantrie geht über die baumlose Ebene Bessarabiens zum Kampf vor

BUK 033 Bessarabische Landschaft, Deutsche Infantrie geht über die baumlose Ebene Bessarabiens zum Kampf vor

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