Rostocks Wasserseite

An der nördlichen Seite der Stadt, welche mit ihrem östlichen und westlichen Teile ein wenig zurückweicht, springt in der Mitte der Strand hervor.

Dieser trennt nun zwar die Stadt eben nicht in einer sehr großen Entfernung von der Warnow, ist aber doch geräumig genug, um nicht allein die Schiffswerften mit den Vorräten zum Schiffsbau, das an die Stadtmauer gelehnte Tor-Magazin, den abgesonderten Ballast-Platz, den Kran und große Vorräte von Balken, Bietern, Steinen, usw. aufzunehmen; sondern es bleibt auch noch Platz genug übrig, um während des Pfingst-Marktes hier einen großen Teil von Buden und Kramläden anzubringen, ohne dass dadurch das Gehen und Fahren, das Ein- und Ausladen der Schiffe beschränkt, oder die rege Betriebsamkeit der Fremden und Einheimischen gestört würde.


Links und rechts, nach Westen und Osten, wo sich die Stadt ein wenig zurückzieht, verwandelt sich der eigentliche Strand in Alleen von Linden, deren Schönheit und Nutzen man seit einigen Jahren durch einen, freieren Wachstum sehr erhöht hat, nachdem man endlich von dem verkehrten Geschmack, die Bäume fächerartig zu beschneiden abgekommen ist.

Die Wasserseite des ganzen Strandes wird durch ein vorgezogenes Bollwerk gesichert, welches den zahlreichen Kauffarteischiffen, die hier oftmals eine kleine Stadt für eich zu bilden scheinen, die Grenzen setzt. Die Stadtmauer, und wo diese fehlt, eine Reihe freistehender, aber doch wegen der zu fürchtenden Defraudationen hinlänglich gesicherter Häuser, zieht sich neben den Alleen und dem in der Mitte liegenden Strande an der entgegengesetzten Seite weg.