Vorwort als Einleitung.

Ich empfehle diese flüchtigen Bemerkungen der Nachsicht meiner Leser um so mehr, da sie anfänglich nicht für den Druck bestimmt waren. Einige gütige Freunde glaubten aber in den über Wien mitgetheilten Bemerkungen manches zu finden, was als Supplement zu den vielen Beschreibungen jener merkwürdigen Kaiserstadt dienen könne, und so wanderten meine Briefe in die Druckerey.

Leicht wäre es mir gewesen den 7ten und 8ten Brief durch eingestreuete Anekdoten und Charakterzüge interessanter zu machen - doch dieses oft schaamlose Auffassen und Aufdecken von meistens halbwahren, oft ganz verdreheten und ungegründeten Thatsachen streitet gegen meine Begriffe einer rechtlichen Publizität. Dieses überlasse ich den schriftstellerischen Raben, die jetzt über den verblichenen Körper der erlauchten Germania herumschwärmen, und heisere Grabeslieder krächzen!


Im zweiten Hefte dieser Bemerkungen werde ich für die K. K. Akademie der Künste, über die in Wien lebenden Künstler, die Theater, so wie über die Kaiserliche naturhistorischen Sammlungen nebst der Menagerie in Schönbrunn, und einige andere Gegenstände, dasjenige unbefangen mittheilen, was ich gesehen und gehört habe.

Weimar im März 1808.
C. B.