Brief: Von Ebendemselben. Am Bord der Pallas, zwischen Portsmouth und Plymouth, den 6ten April 1776

Unsere Abfahrt von Portsmouth ist eher erfolgt als ich glaubte. Da der Wind uns günstig wurde, so haben wir, um ihn nicht zu versäumen, die Anker gelichtet, und sind vorgestern um 11 Uhr Vormittags, 30 Seegel stark, mit dem schönsten Wetter von der Welt, unter Begrüßung aller unsrer Kanonen und der, der Flotte, die noch immer auf der Bhede von Spithead liegt, abgesegelt. – Den 5ten ward der Wind ungünstig, und blieb so bis heute früh. Nun gehn wir mit gutem Winde gerade nach Plymouth; wo wir uns zwar gar nicht aufhalten werden, ich aber doch hoffe, diesen Brief an Dich in die Stadt gelangen zu lassen. Gott sey gelobt, daß Er Deinen Mann so gesund erhält. Verschiedene Officiere sind schon krank, unter andern mein englischer Adjudant, ich aber befinde mich wohl, habe guten Appetit, und schlafe gut; hoffe demnach bis nach America wohl zu bleiben.

Ich glaube, daß dieses der letzte Brief seyn wird, den Du bis zu unserer Ankunft in America von mir erhalten wirst; wenn wir nicht etwan Schiffe unterweges begegnen, denen ich Briefe mitgeben könnte, die ich zu diesem Behuf immer bereit halten werde. -


Noch verschiedene Sachen muß ich Dir zur Nachricht sagen. In Braunschweig mußt Du Dir Recommandation geben lassen, daß Du in London in einem Privathause, und nicht in einem Gasthofe für Geld logirest; Da kannst Du gleich für die Tage die Du da zu bleiben gedenkst, Essen und Trinken zu Mittag und Abend im Ganzen accordiren, wie auch Quartier und Frühstück. Haben die Leute Equipage, so accordire solche mit, alsdann kommst Du viel besser weg als im Wirthshause, wo alles dreymahl so theuer ist. Zum Exempel, für 7 Tage Nachtquartier, für mich, meine 2 Adjudanten und unsere Domestiquen; ein Diner und 7 Soupers, das Diner zu 12 Personen, die Soupers jedes-mahl 4 Personen; habe ich müssen 22 Pf. Sterling, oder nach unserm Gelde 132 Rthlr. bezahlen. –

Diese Regel mußt Du an allen Orten beobachten, wo Du einen Aufenthalt von einigen Tagen machen willst. Gehst Du nach Exeter, nach Plymouth oder nach Bristol, an welchem letzteren Ort Madame Foy ist, so mußt Du Dir in London Anweisung geben lassen, wo Du dort in einem Privathause iogiren kannst; dergleichen Privathäuser, wo für Geld Particuliers logirt und gespeiset werden, giebt es genug in England. Ferner rathe ich Dir, daß Du in London; oder wo es ist, Dir die Art von Schiffen besehest, auf welchen man gemeiniglich zu transportiren pflegt, um Deinen Plan darnach zu machen, wie Du gedenkst Deine Schlaßtätten einzurichten, denn mehr als ein Kind kannst Du nicht zu Dir nehmen, eins muß das Kindermädchen nehmen, und das kleine Kind muß in der Hängematte liegen.

Bouillon-Tafeln mußt Du in London kaufen, damit wenn es an frischem Fleisch fehlt, Du und die Kinder doch gute Suppen zu essen habet.