REMBRANDT VAN RIJN, Selbstbildnis mit seiner Frau Saskia

Oft hat Rembrandt sich und seine Saskia dargestellt, einigemale auch in Doppelbildnissen, von denen dieses das schönste ist. Er hat sich als Offizier kostümiert, wie er es liebte, mit Degen und Federhut; lachend hebt er sein Stengelglas in die Höhe. Sie sitzt auf seinem Schoße (manche meinen, so gehe das gar nicht, weil ihr Oberkörper zu lang geworden ist) in reicher Kleidung, rot und hellblau, dazwischen steht vielerlei Gelb und Braun. Auf dem Frühstückstisch prangt eine Pfauenpastete. Saskia war nicht hübsch, und ihr Blick ist beinahe apathisch. Ihres Gatten lustiger Ausdruck dagegen hat etwas Gezwungenes, denn Rembrandt war ja in Wirklichkeit kein lustiger Mann. Er wird uns in ernsten Gegenständen immer besser gefallen, und Ernst und Schwermut überwiegen ja auch in seinem künstlerischen Werk. Je weiter ihn das Leben führt, desto mehr ziehen sich die Lokalfarben in das Dunkel der braunen und schwärzlichen Töne zurück. Diese etwas ausgelassene Festtagsmaskerade, farbig und goldglänzend, stammt noch aus der ersten Zeit seiner Ehe, als er jung und glücklich war, um 1637.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Album der Dresdner Galerie