Südafrika

Dazu gehören Kap-Kolonie, Orange River, Natal, Transvaal (mit Selbstverwaltung), Betschuanaland (Schutzgebiet), Rhodesia (Chartered Colonie). Hauptsächliche Städte: Kapstadt, Kimberly, Port Elizabeth, East London, Bloemfontein, Johannisburg, Jamestown, Germantown, Pretoria, Potschefstrom.

Das Klima ist im Innern gesund, die hochgelegenen Teile haben etwa das Klima Italiens, aber mit kontinentalem Charakter. Die niedergelegenen Teile sind nahezu tropisch.


Was die Fruchtbarkeit anlangt, so sind Natal und das Kap reich an Ananas, Zucker, Bananen, Tee, ausgezeichnetem Wein, Weizen, Hafer. Das Kapland exportiert Wolle in großen Quantitäten, die Orange River Kol. exportiert Mais und Wolle, Transvaal und Rhodesia kommen vor allem als Bergbau treibende Länder in Betracht. Das Hauptprodukt sind Gold und Diamanten. Diamanten werden auch bei Kimberly in der Kapkolonie gegraben.

Etwa 50000 Juden sind vor allem in den Städten, aber auch in der Landwirtschaft zu finden, davon leben in Transvaal ca. 25.000, im Kapland etwa 20.000. Erwähnt mag werden, daß bereits am 17. Sept. 1828 der Zulukönig Tchaka den jüdischen Reisenden Nathan Isaac zum „obersten Chef“ des größten Teils von Natal ernannte — 17 Jahre vor der Annexion. Die Hauptmenge stammt aus Rußland. In der Überzahl haben sie den Charakter der Heimat bewahrt. Die meisten sind zu Wohlstand gelangt, der z. Zt. allerdings durch eine allgemein dort herrschende Depression gelitten hat. Die gesellschaftliche Assimilation ist noch gering, aber es findet keine gesellschaftliche Scheidung statt. Die junge Generation anglisiert sich, ohne den Volkscharakter aufzugeben, Taufen und Mischehen sind sehr selten.

Die Hauptmasse der südafrikanischen Juden ist zionistisch. Die Beiträge zu den zionistischen Fonds betrugen bisher über 6000 £. Zur Einwanderung ist das Land nicht zu empfehlen, weil schon heute mehr Weiße dort angesessen sind als ökonomisch zulässig ist. Die Möglichkeit des wirtschaftlichen Aufschwungs ist zurzeit gering.

Auch keimt unter den Eingeborenen mit der wachsenden Bildung ein starkes Selbstbewusstsein auf, das sie ihre zahlen mäßige Stärke erkennen läßt. Viele Kenner des Landes halten deshalb die Zukunft der weißen Rasse in Südafrika für stark gefährdet

Literatur. The Jews in South Africa von Dr. S. Herz. Report of proceedings of the first Annual South African Zionist Conference held at Johannesburg 9th l0th and 11th July 1905.


Dieses Kapitel ist Teil des Buches Zionistisches Abc-Buch