Hirsch, Baron

Baron Hirsch, Moritz, Sohn des bayerischen Hofbankiers Josef v. Hirsch-Gerenth (geb. 9. Dez. 1831 zu München, gest 21. April 1896 in Ungarn, nachdem er 1888 seinen einzigen Sohn verloren hatte), war einer der hervor ragendsten jüdischen Philanthropen. Sein Vermögen von 1.500 Millionen Frs., das größtenteils beim Bau der Orientbahnen erworben war, verwandte er hauptsächlich zur Kolonisierung osteuropäischer Juden in Argentinien, wo er für 50 Millionen Frs. Land ankaufte. Seinen Wohllätigkeitsbureaus in London, Paris, Wien, Krakau, Lemberg und New York wandte er monatlich 15—20.000 Gulden zu. Hirsch lebte abwechselnd an der Riviera, in seinem Palais in Paris und in seinen Jagdschlössern in Österreich und Schottland, wo er oft von Mitgliedern regierender Häuser besucht wurde. Ein Jahr vor seinem Tode trat er in einen äußerst interessanten Briefwechsel mit Herzl, der ihn für den Zionismus gewinnen wollte. Leider gelang dies nicht, da Baron Hirsch bald nach einer kurzen Zusammenkunft in Paris starb. Ein großer Teil seiner Hinterlassenschaft bildet die Jewish Colonisation Association. (S. d.)

Literatur: Kohut, Berühmte isr. Männer, und Herzl's Zionistische Schriften.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Zionistisches Abc-Buch