Bodenreform
Man versteht darunter diejenige Reformbewegung, die eine Überführung der Grundrente bezw. des Grundeigentums in die Hand des Staates oder der Gemeinde anstrebt. Der Begründer der neueren Bewegung war Henry George (1839-97), der in seinem „Progress and poverty“ den Standpunkt vertritt, daß die Ursache für die Verschärfung des Gegensatzes zwischen arm und reich in dem Monopolcharakter des privaten Grundbesitzes liege. Berühmt ist auch sein Vortrag „Moses als Gesetzgeber“. Im Anschluß an die Lehren Georges bildete sich eine „Bodenverstaatlichungsgesellschaft“, von der sich 1883 die Bodenreformvereinigung abzweigte. In Deutschland besteht der „Bund der deutschen Bodenreformer“ unter Führung des Politikers Adolf Damaschke mit über 100.000 Mitgliedern.
Die Bodenreform ist ein altes Kapitel der jüdischen Geschichte. 1300 Jahre vor der gew. Zeitrechnung, 700 Jahre früher als Solon in Athen, 900 Jahre früher als Licinius in Rom, finden wir zuerst den Grundgedanken im 3. Buch Mos. 25, 23, wo das Gebot Gottes klar und bestimmt dem Volke nur die Nutznießung am Boden zugesteht („Mein ist die Erde und ihr seid nur Gäste und Geduldete vor mir, darum sollt ihr das Land nicht verkaufen ewiglich!“) In bestimmter Weise kam auch der Gedanke im Sabbatjahr und noch deutlicher im Jobeljahr zum Ausdruck. Auch die in der Bibel vorgeschriebene Erbteilung sollte eine zu große Zersplitterung und Überschuldung des Bodens verhindern und das Bodengesetz von der sog. „Ecke“ und „Nachlese“ sollte einer zu großen Verarmung vorbeugen. Wie sehr die Übertretung der bodenreformerischen Grundgedanken als schwere Sünde aufgefasst wird, zeigt die Erzählung von Nabobs Weinberg, ferner die Stellen Micha 2, 12; Arnos 4, 1; 5, 11; 8, 4-6; Jesaia 5, 8; ferner die Geschichte des Königs Josia, der die sozialen Gesetze wieder einzuführen versuchte.
Die Verwirklichung der bodenreformerischen Gedanken auf Grundlage der altjüdischen Gesetze ist auch eines der Ziele des modernen Zionismus, wie aus Dr. F, Oppenheimers Rede auf dem VI. Zionistenkongress deutlich hervorgeht.
Literatur: Damaschke „Die Bodenreform“ 2. Aufl. Berlin 1903. Henry George Progress and poverty.
,,Moses.“ Oppenheimers Rede auf dem VI. Zionistenkongress.
Die Bodenreform ist ein altes Kapitel der jüdischen Geschichte. 1300 Jahre vor der gew. Zeitrechnung, 700 Jahre früher als Solon in Athen, 900 Jahre früher als Licinius in Rom, finden wir zuerst den Grundgedanken im 3. Buch Mos. 25, 23, wo das Gebot Gottes klar und bestimmt dem Volke nur die Nutznießung am Boden zugesteht („Mein ist die Erde und ihr seid nur Gäste und Geduldete vor mir, darum sollt ihr das Land nicht verkaufen ewiglich!“) In bestimmter Weise kam auch der Gedanke im Sabbatjahr und noch deutlicher im Jobeljahr zum Ausdruck. Auch die in der Bibel vorgeschriebene Erbteilung sollte eine zu große Zersplitterung und Überschuldung des Bodens verhindern und das Bodengesetz von der sog. „Ecke“ und „Nachlese“ sollte einer zu großen Verarmung vorbeugen. Wie sehr die Übertretung der bodenreformerischen Grundgedanken als schwere Sünde aufgefasst wird, zeigt die Erzählung von Nabobs Weinberg, ferner die Stellen Micha 2, 12; Arnos 4, 1; 5, 11; 8, 4-6; Jesaia 5, 8; ferner die Geschichte des Königs Josia, der die sozialen Gesetze wieder einzuführen versuchte.
Die Verwirklichung der bodenreformerischen Gedanken auf Grundlage der altjüdischen Gesetze ist auch eines der Ziele des modernen Zionismus, wie aus Dr. F, Oppenheimers Rede auf dem VI. Zionistenkongress deutlich hervorgeht.
Literatur: Damaschke „Die Bodenreform“ 2. Aufl. Berlin 1903. Henry George Progress and poverty.
,,Moses.“ Oppenheimers Rede auf dem VI. Zionistenkongress.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Zionistisches Abc-Buch