Vorbericht

So richtig es ist, dass keine Kenntnis für uns wichtiger, als die Kenntnis unsrer selbst ist, eben so richtig ist es auch, dass die Kenntnis einer Stadt einem jeden Einwohner derselben beträchtlich sein müsse. Hier hat ein jedes Mitglied der bürgerlichen Gesellschaft ein Anteil an der gemeinen Wohlfahrt, sowie an dem gemeinen Schaden. Die Nachweisung, wie eine Stadt das geworden ist, was sie ist, lehret uns, was ihren Wohlstand befördert, und was dem entgegengestanden hat; und beides fehlt uns die Geschichte, wie in einem Spiegel vor Augen.

Es sollten daher keine, oder doch nur wenige sein, welchen das Verlangen fehlet zu wissen, was an dem Orte ihres Aufenthalts vorgegangen, und was der bürgerlichen Gesellschaft, wovon sie in der zusammenhangenden Reihe ein Mitglied find, und mit jenen alten Gliedern in einer Verbindung stehen, begegnet sei. Ein jeder Blick in die vorübergeflohenen Zeiten, führet seine Annehmlichkeit bei sich; und wie lehrreich wird nicht die Geschichte, wenn wir Vorfahren erblicken, welche ihre Kräfte vereinigen, uns einen Weg zu bahnen, auf dem wir die Bequemlichkeit nachzuwandern finden, wo unsere gleichartige Spuren von unfern Nachkommen, dereinst mit Dank erkannt werden. Bei dem allen weiß man kaum die Ursachen zu erraten, warum unsere alten Vorfahren uns keine Verzeichnisse ihrer Handlungen, und keine Anzeige der Ursachen von den Abwandelungen ihres städtischen Körpers, hinterlassen haben. Nur allein bei den sind sie sorgfältig gewesen, Membranen zu überliefern, welche den Grund enthalten, woher die Stadt ihre Landgüter bekommen hat; aber auch diese sind nicht mehr vollzählig vorhanden.


Nimmer kann man sich überreden, dass es bei uns an Männern gefehlt hätte, die guten und bösen Schicksale aufzuzeichnen, und die Triebfeder zur bürgerlichen Einrichtung zu entwickeln. Anklam hat verschiedene Feuerschäden erlitten, und derjenige Brand, welcher 1525 nur wenige Buden übrig ließ, äscherte auch das Rathaus mit den archivischen Nachrichten ein. Es ist anmerkungswürdig, dass man nicht einmal ein Kämmereiregister antrifft, welches über dieses Jahr zurück gehet. Wo die Rezessbücher geblieben, worauf die Alten sehr viel hielten, solches weitet uns das nach dem Brande wieder angefangene Buch, welches betitelt wird:

„Rekenschoppe Eines Ersamen Rades Empter to Anklam“, wo gleich nachher verzeichnet ist:

„Item, die nige Receßbock wedder angehaven leyderna deme trefflichen Schaden des Vüres, don dat Radthus to nichte ghekamen is an den Jahren unsses Heren na Christi Ghebort Veffteynhundert unde vire unde twintich.“

Bis 1540 finden wir keine Handschrift, wodurch das Denkwürdige unsrer Stadt aufbehalten worden. Der hiesige Bürgermeister Anton Martens, welcher von 1541 bis 1550 den Ratsstuhl bekleidet hat, ist so viel ich erfahren können, der erste, der uns etwas liefert, und Auszüge sind es nur, die wir unter dem Titel:

„Etliche Antiquitäten, die sich hier im Lande zugetragen, und zu Pudagla, zum Teil in andern Klöstern beschrieben gefunden, über kommen haben.“

Diese fangen sich von B. Otto ersten Reise nach Pommern an, und endigen sich mit den Jahr 1460. Es ist eine gar kurze Aufzeichnung von 3 Quartseiten, wovon ich eine Abschrift unter des ehemaligen Rektoris M. Pylen Hand, mit der Überschrift: Ex MSCto Confulis Antonii Martens, durch den jederzeit patriotisch gesinnten Herrn Bürgermeister Matthias Krause, meinen wertesten Freunde, mitgeteilt, erhalten habe, wofür ich ihn, so wie für alle übrige zu meinem Zwecke mitgeteilte Nachrichten, hiermit den verbindlichsten Dank öffentlich abstatte.

Aus eben dieser gütigen Hand habe ich auch eine gleichfalls Pylische Abschrift von des 1582 in den Anklamischen Ratherkohrnen Mitgliedes Niclas Röppen Handschrift bekommen. Derselbe fängt seine Aufsätze 1545 damit an, dass sein Vater in demselben Jahr verstorben sei. Man nehme hieraus ab, wie trocken der übrige Inhalt sein müsse: Ein erschlagener Knecht, eine fruchtbare 14 Tage nach der Hochzeit mit einem Erbengesegnete Ehe, etwas von Hexerei, die Bepflanzung des Peendamms mit Weiden, eine derbe Schlägerei, eine Einholung, welche der Bürgermeister Bußo Halle mit 45 Pferden, seiner Braut Teßins von Demmin angestellet hat, und dergleichen, ist der Gegenstand seiner Erzählung.

Endlich 1652 ermunterte der Magistrat den ehemaligen Pastor bei der hiesigen Nikolaikirche und nachherigen Präpositum Jacob Balthasar, eine kurze Beschreibung unsrer Stadt von ihrer ersteren Fundation an abzufassen, in der Absicht, das selbige von dem Buchhändler zu Frankfurt seinem Verlagsbuch, die Topographie von Pommern, einverleibt werden möchte. Als eine Handschrift ist selbige noch bei uns bekannt, und sie findet sich auch in dem Vorpommerschen Land- und Haus-Kalender von 1711 abgedruckt. Diese Beschreibung ist etwas vollständiger und durch den vormaligen Rektor der Wolgastischen Schule Johann Bötticher bis 1730 fortgesetzt worden.

Nach diesem Balthasar hat auch der Anklamsche Kaufmann Peter Seger das Denkwürdige von Anklam, so betitelt er seinen Aufsatz, von 1637 bis 1693 aufgeschrieben; und dieses Tagebuch ist von gleicher Beschaffenheit, wie die Bemühung des Köppen.

Auch der sonst berüchtigte M. Pristaf hat eine historische und geographische Beschreibung der Stadt Anklam um die Jahre kurz vor 1737, da er starb, geschrieben, wovon ich nur einen Auszug besitze, welcher zu erkennen gibt, dass er nicht alles erschöpft, und es ihm an den gehörigen Hilfsmitteln gemangelt habe. Ich finde darin nichts übertriebenes, es mangelt hier die Urkunde von 1247, worin Herzog Barnim der hiesigen Stadt das Recht auf der Peene zu fischen bestätiget. Ich traue dem vormaligen Syndico unsrer Stadt, Philipp Düsenberg, unter dessen eigenen Hand ich den Auszug besitze, zu viel Vorsicht zu, als dass er die den wichtigen Punkt nicht mit zum Auszuge hätte bringen sollen, wenn er ihn in der Urschrift gefunden hätte.

Unsere sanften und für die Nachwelt vorsichtige Zeiten sammeln endlich dasjenige zusammen, was die Vorfahren in zerstreute Anzeichnungen gebracht haben; und bei diesem Geschäfte finde ich unsere Schulrektoren, einen M. Pyl, Masse und Sprengel in den feierlichen Redeübungen rühmlich bemüht. Zugleich höre ich den Rektor Calsow, der gerne schrieb, in der Einladungsschrift von 1740, als seiner letzten Schrift, über den Mangel an Nachrichten klagen, welche, wie er sich ausdrückt,

„ein hartnäckigter Eigensinn nicht bekannt machen, sondern lieber den Motten und der Fäule überlassen will; und diejenigen“, fährt er fort, „welche sich bemühen die Historie ihres Vaterlandes zu erzählen, oder auch von diesen oder jenem Ort das nötigste in Schriften bekannt zu machen, haben eine sehr geringe oder gar keine Belohnung dafür zu hoffen“, so, dass es heißt: „Scire volunt- omnes: Mercedem folvere nemo.

Dieser gute Mann hat wohl ganz recht, dass, wie es einer unsrer Pommerschen Stadtgeschichtsverfasser bemerkt, es gar nicht zum Reichwerden zu gebrauchen ist. Allein – über den Mangel an Nachrichten zu klagen, war zu seiner Zeit überflüssig: Die Handschriften waren schon da, selbige aber anzuschaffen, war sein Werk, um daraus zusammenzutragen, das gesammelte in eine Verbindung zuordnen, und durch die Vergleichung mit den Nebenumständen seinem historischen Zwecke nutzbar zu machen.

Nicht der Gedanke, die Presse zu beunruhigen, hat diese Geschichte von Anklam zu ihrem Dasein gebracht. Ich fand vielmehr bei dem Antritt meines rathäuslichen Dienstes, dass so manche öffentliche Erwegung die Geschichte der Stadt, die Kenntnis von dem Entstehen ihrer Gerechtsame, die alten gesetzlichen Gebräuche, die zum Teil der Vergessenheit überlieferte Statuten, und den Grund der Regimentsverfassung vorausgesetzt haben wolle, ehe man einen festen Schluss machen könne. Ich sah die Verlegenheit, welche sich bei Fällen, äußerte, wo die Freiheiten und Gerechtigkeiten der Stadt einer Anfechtung ausgesetzt sind, und wo die in Anspruch genommene Rechtsgebräuche erhalten werden müssen; und hier war die erste Veranlassung für mich, in die Geheimnisse der alten Papiere, welche gleichwohl abschriftlich in verschiedenen Händen ohne Nutzung sind, einzudringen.

Durch die Aufmunterung verschiedener Gönner, Freunde und Mitbürger, welche von meiner privaten Aufzeichnung Wissenschaft hatten, und durch die rühmlichen Beispiele der Ehrwürdigen Männer, des Herrn Pastor Stolle, Herrn Pastor Wachsen und des nunmehrigen Herrn Präpositus Haken, welche die Geschichte von Demmin, Colberg und Cöslin vor kurzer Zeit gemeinnützig gemacht haben, bin ich bewogen worden, diese historische Beschreibung der Stadt Anklam zum Druck zu übergeben, die, solange ich selbige nur allein zu meinem Privatgebrauch bestimmte, nach keiner andern als lediglich einer chronologischen Ordnung eingerichtet war, welche nachhin diejenige Einrichtung, wie sie gegenwärtig ist, überkommen hat. Und nach selbiger ist die

I. Abteilung Topographisch; und
das 1. Hauptstück erforschet Anklams Ursprung.
Das 2. Hauptstück liefert die Beschreibung der Stadt.
Das 3. Hauptstück legt ihre Freiheiten und Gerechtigkeiten dar.
Das 4. Hauptstück erzählt ihre Regimentsverfassung; und
das 5. Hauptstück handelt von der Anklamschen Münze.

Die II. Abteilung gibt eine Chronologische Erzählung dessen, was die Stadt gutes und böses erfahren hat;
Im 1. Abschnitt: unter den Pommerschen Herzögen.
Im 2. Abschnitt: unter den Schwedischen Königen.
Im 3. Abschnitt: unter den Preußischen Königen.

Die darin vorkommende Episoden, als die Abweichung vom Lübschen Rechte S. 117.; der Anfang und Untersgang des Klosters S. 156. Von der Orbór und Kontribution S. 175, von Vogteigericht S. 208. u. d. m. habe ich gelegentlich bei der Zeitordnung anbringen müssen.

Ich habe die Briefschaften, worauf ich mich beziehe, in ihrer Vollständigkeit ungekürzt mitgeteilt, um durch Auszüge Misdeutungen abzukehren; und obwohl verschiedene derselben schon von andern abgedruckt worden, als die von 1264, worin Herzog Barnim I. den Anklamern die Zollfreiheit zuwendet, in den von Dregerschen Cod. Dipl. Pom. und mehrere in der Pommerschen Bibliothek, und in den Schulprogrammaten, so machen selbige doch nicht den größten Teil aus, und nun sind sie hier beisammen anzutreffen.

Der kirchliche Zustand ist nicht mein besonderes Augenmerk gewesen, und in dieser Rücksicht hat der gelehrte und unermüdete Herr Pastor Sprengel sich willig bezeiget, seinen Versuch in die Kirchengeschichte der Stadt Anklam und deren Gegend, auch den Grundriss der gelehrten Geschichte Anklams, als einen Anhang hierbei zugleich abdrucken zu lassen, welche Bemühung nicht anders denn angenehm sein wird.

Endlich winkt mir die von der Anklamschen Münze, Seite 83. gelieferte Abhandlung zu, etwas von ihr zu erinnern. Ich bin nur mit Mühe zu der Ausarbeitung des 5. Hauptstücks geschritten, und ich würde davon abgestanden sein, wenn ich nicht das Glück gehabt hätte, durch den Herrn Regierungs-Chef-Präsidenten von Kessenbrink Hochwohlgebornen unterstützet zu werden. Ich beziehe mich Seite 84. auf 5 Rüganische Hohlmünzen, und unter diesen sind zwei sich ganz gleiche. Der Abdruck des Bogens L. war schon geschehen, als ich noch eine Münze dieser Art mit einem den übrigen zugleich bei Meischenhagen gefundenen Pfennigen ungleichen Gepräge überkam, weshalb mir vergönnet sein wird, davon was nachzuholen. Hier sind selbige:

Diese Hohlmünzen haben ein einseitiges Gepräge. Ihre Größe ist im Durchmesser etwas über 3/4 von einem Rheinländischen Zoll. Die Ausfindung des inneren Gehalts ist nicht ohne Schwierigkeit, wenigstens erfahre ich, dass die Probiernadel gar verschiedene Anstriche von ihnen bezeuget. Einige sind nahezu achtlöthigen, von andern zu sechslöthigen Silber geschätzt; und einige für sechslöthiges, von andern zu fünflöthiges Silber erkannt worden.

Auch ihr Gewicht ist nicht einerlei: Man kann dieses auch wohl nicht fordern, da ein Hohlpfenning mehr, der andere weniger abgenutzt, und der am Rande vom Rost und Bruch vorzüglich gelitten vorzüglich leichter sein muss. Sie halten teils 10, teils über 12 und auch 14 holländische Asen im Gewicht. Erwäget man, dass die Stückelung der Zeit weniger wie heutiges Tages mit Genauigkeit geschehen, so tut man nicht zu wenig, auch nicht zu viel, wenn man die Schwere zu 15 holländische Asen gelten lässt. Der eine dieser Pfennige machet sich durch die um ein - Kreuz - gezogene Umschrift IARO
- MAR sehr kenntlich. Ich muss so gleich anzeigen, dass der bedeutende Abdruck, wie hierselbst das – Kreuz - und die Buchstaben in den gesamten Stücken gebäucht erhaben sind. Der zweite hat einen vierten Teil eines bloß zur Erhebung der Figur dienenden gleichfalls gebäuchten Zirkelbogens zum Fußgestell, worauf ein Schlüssel mit dem Schlüsselbart aufwärts gerichtet stehet, welcher an beiden Seiten einen Burg- oder Warteturm neben sich hat. Der Zirkelbogen hat keine Bedeutung, denn die dritte Münze hat selbigen nicht, sondern einen schregen Zug: auf dessen beiden untersten Seitenenden ein Warteturm steht, zwischen welchen oberwärts ein Büffelkopf im freien Hange, unter dem Zug aber ein Kreuzchen befindlich ist. Die Vierte zeigt in einem gerundeten Tor ein Brustbild, dessen Seitenhaare unten eingeknotet sind, in eben der Art, wie unsere Husaren ihre Haare einschürzen; und auf diese Toröffnung stehen drei gezierte, den vorbemeldeten Warten ganz ungleiche Türme. Der fünfte Pfenning, welcher von einem gar stumpfen Stempel getrieben ist, weiset einen Mann auf, der in seiner rechten Hand eine Streitkolbe und in der linken eine Lanze hält.

Halten wir die zweite und fünfte Münze gegen die Geschichte, da Rügen durch die dänische Waffen zum Christentum gebracht werden sollen, wo der Roschildische Bischof Absalon, ein Bruder des Dänischen Königs Waldemar, als ein siegender Feldherr mit des Königs Sohn Christopher die Befehlshaberstelle, jener in Kirchen- und dieser in weltlichen Sachen erhielten, (Cranz Vandal. Lib. V. Cap. 16) so finden wir diese Helden auf den beschriebenen Münzen; den Bischof, welcher 1168 nach der in Frankens Alt und Neu Mecklenburg I. Band, 3. B. 16 Cap. p. 105. beigebrachten Bulle des Papstes Alexander III. von 1168. die ganze Insel Rügen seinem Kirchspiel zugewandt sah, durch den Schlüssel, und den Christoph durch sein Bildnis mit der Streitkolbe in der Hand, gezeichnet. Der grobe Stempel, der zu diesen beiden Pfennigen gebraucht worden, veranlasst mich, sie in die Zeit zurück zu setzen, da noch keine deutschen Künstler in die Rüganische Grenzen eingegangen waren. Dahingegen der vierte Pfennig, welcher ein feineres, wohl ausgedrucktes Gepräge hat, aus diesem Grunde, nachdem bei Erbauung der Stadt Stralsund von 1209 bis 1230 die Deutschen sich daselbst einfanden, füglich in diese Jahre zu setzen ist. Denn 1209 erlaubte der Fürst Jaromar den Mönchen zu Eldena, allerhand Künstler anzusetzen: Dreger Cod. Diplom. pag. 78. Die zierlichen Türme zielen wohl auf die neue Befestigung der Stadt Stralsund, wovon nunmehr der Fürst Witzlaf I, Jaromars Sohn, der Befehlshaber war. Der dritte Hohlpfennig will mit seinem Büffelkopf beweisen, dass er eine Mecklenburgische Münze sei. Sein Stempel ist etwas feiner, wie der zur Nummer 2 und 5, aber auch gröber, wie der Witzlafsche Pfenning. Er wiegt 20 holländische Asen im 6 löthigen Silber, so dass 243 Stück 1 Mark bruttowiegen, und in 648 Stück eine Mark fein enthalten ist; und eben so viel Stück, nämlich 648 werden von den erstbeschriebenen Jaromarschen Pfennigen, zu 15 holl. Asen schwer, auf 1 Mark fein, und 324 Stück auf 1 Mark brutto erfordert. Solchergestalt sind diese beiden Pfennige in jedem einzeln Stück sich einander gleich im Wehrt, und sie unterscheiden sich außer dem Gepräge nur darin, dass sie sich in der Schwere, so wie in dem Gehalt an Silber wie 4 zu 3 gegen einander verhalten.

Eine andere mir mitgeteilte symbolische Betrachtung über die die 2, 4 und fünfte Münze fetzet selbige in die nähern Jahre von 1258 bis 1272, da die Stadt Stralsund von ihrer zweiten Verwüstung wiederhergestellt und von Jaromar II. mit Mauern befestiget war, welche Stadt hierselbst durch die beiden Türme vorgestellt worden, wozu der Fürst den Schlüssel in seiner Gewalt hatte, zum Zeichen, dass er künftig das Eindringen des Feindes besser wie zuvor zu verhindern gedächte. Sein junger und munterer Prinz und Mitregent Witzlaf III. zeige sich in dem geöffneten Tor zu einem Anzuge, dass er sich nicht bloß auf die verschlossene Mauer, sondern auch auf seine Tapferkeit verlies, womit er bereit sei, den Feinden mit kühnen Ausfällen zu begegnen, weshalb er auf einer andern Münze zum Streit gerüstet mit dem Kolben in der rechten und mit der Lanze in der linken Hand vorgestellt werde.
        Geschrieben zu Anklam den 28. Junius 1773.
                                C. F. Stavenhagen