Tod und Tödin. Sage

Autor: Ueberlieferung
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Einst wanderten der Tod und seine Frau, die Tödin, durch das Reußtal hinauf. Bei Meitschligen blickte die letztere gegen den Gurtneller Berg hinauf und merkte, daß es da sehr viele alte Leute habe. Sie ballte ihre Fäuste gegen den Berg und rief: »Wartet nur, lähr altä Chremäsä, ych wil-i scho appäwischä.« Aber der Tod meinte: »Ja, wennd-si Chralläberri ässet, channsch-nä dü nyt a'tüe.« Sie stritten laut miteinander, so daß ein Mann im Tangel jenseits der Reuß es hörte. Bald kam der Beulentod, und es starben viele Leute, auch auf dem Berg. Da erinnerte sich jener Mann des Zwiegespräches und sagte den Leuten, sie sollten Korallenbeeren essen. Die es taten, blieben vom Tode verschont.