18. September. Die ganze Nacht gegossen.

18. September. Die ganze Nacht gegossen. Die Straßen schwimmen in Kot. Suchte Herrn Surmont auf, da der Major Geschäfte hatte. Surmont war auf den Sklavenmarkt gegangen, ließ mich eben dahin führen, traf ihn aber nicht mehr. Besah mir den schändlichen Handel. Die Ware bestand aber bloß aus Negern. Ein hübscher Knabe wurde eben herumgeführt und um 1200 Piaster feilgeboten. Der Bube schien gar nicht betrübt und folgte ungezwungen dem Ausrufer. Der größte Teil Weiber, d.h. Mädchen. Wenige hübsche. Eine sah nicht übel aus und blickte mich an, als wollte sie mich zu einem Gebot auffordern. Das Abscheuliche war in seiner Einförmigkeit bloß widerlich. Ging noch ein wenig in der Stadt herum, bis mir die Füße vom Pflaster schmerzten, und dann nach Hause, da der durchweichte Boden keinen Ausflug gestattet. Es stürmt wieder und droht mit Regen. Nichts gut an der Sache, als daß damit wahrscheinlich die Äquinoktialstürme abgethan sind und unsere weitere Seereise hoffentlich gesichert ist. Setze mich hin, um die Iliade zu vollenden und mit Prokesch' Erinnerungen an der Hand die Charte von Troas zu studieren.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Tagebuch auf der Reise nach Griechenland. 1843