83. Der Steinsatz von Nobbin.

Unmittelbar an der Ostküste der Halbinsel Wittow, in der Nähe des Dorfes Nobbin, befindet sich hoch oben am Ufer ein uraltes Denkmal, welches gewöhnlich der Steinsatz von Nobbin heißt. Es ist entweder ein altes Hünengrab oder bezeichnet eine Ting- oder Gerichtsstätte. Der Platz ist von jeher ein geheiligter gewesen, und niemand hat es gewagt, die Stätte mit dem Pfluge oder der Hacke aufzureißen. Nur einmal ließen sich ein paar Leute, welche dort ein Feuer gesehen hatten, verlocken, an der Stelle nach Geld zu graben. Allein die Strafe folgte sogleich: noch in derselben Nacht starben alle eines plötzlichen Todes.

Nach Zöllner: Reise durch Pommern nach der Insel Rügen, Berlin 1797, S. 298. — Der „Steinsatz“ ist 44 Schritte lang und 10 Schritte breit und wird von 40 neben einander gesetzten Felsblöcken eingeschlossen, von welchen zwei besonders hohe Steine, die sogenannten Wächter, den Eingang zu bezeichnen scheinen. Vgl. Baier: Ärchäol. Bdtg. der Insel Rügen S. 63.