66. Die Riesen auf Rügen.

Vor vielen, vielen hundert Jahren war die ganze Insel Rügen von Riesen bewohnt. Sie haben furchtbare Körperkräfte gehabt, und die allergrößten Felsblöcke bewegten sie gleichsam spielend von einer Stelle zur anderen. Das zeigt am besten das Silvitzer Steindenkmal, dessen gewaltige Blöcke von den Riesen auf einander getürmt sind. Die zahlreichen Hünengräber auf Rügen, wie z. B. die von Woorke, Rambin, der Dubberwort und viele andere, sind Grabhügel, welche die Leiber von Riesen decken; deshalb sind sie auch so sehr groß. Auch der „Riesenberg“ von Nobbin soll eine solche Stelle bezeichnen, wo ehedem eine Riesenleiche bestattet ist.

Mündlich. — Nach Jahn: Volkssagen S. 159 werden die Hünengräber auf Rügen „Kapelstöcke“ genannt. Ich selber habe diesen Namen nie gehört und weiß auch nichts mit demselben anzufangen. Vgl. Blätter für Pom. Volkskunde VIII S. 16.