32. Der Puk.

Wer einen Puk in seinen Diensten hat, braucht nicht Not zu leiden. Denn derselbe trägt seinem Herrn so viel Geld zu, als er nur irgend wünscht und braucht. Selten kommt es vor, dass er seinen Herrn anführt, wenn er ihm z. B. statt Geld ekelhaften Schmutz bringt. Wenn der Puk auf Raub ausgeht, so hat er entweder die Gestalt einer Katze, oder er geht als Feuerdrache zum Schornstein hinaus. Die Gestalt der Katze zieht er jedoch vor, da die Katze überall, selbst durch die kleinsten Öffnungen, aus- und einschlüpfen kann. Im Hause sieht man den Puk meist als kleinen Knaben mit roter Jacke und Mütze.

Einen Puk verschafft man sich dadurch, dass man in der Neujahrsnacht über sieben Feldgrenzen rückwärts geht, ohne sich umzusehen und ohne zu sprechen. — Wer seinen Puk wieder los sein will, muss von einem Stiefel die Sohle abschneiden und dem Puk befehlen, diesen Stiefel mit Geld zu füllen. Sobald der Puk merkt, dass er den Auftrag nicht ausführen kann, verlässt er seinen Herrn. Diejenigen, welche sich einen Puk dienstbar gemacht haben, müssen vor allen Dingen darauf bedacht sein, ihm genügend Arbeit zu verschaffen; sonst werden sie fortwährend von ihm geplagt: er sitzt ihnen unsichtbar auf dem Rücken, prügelt sie und zerrauft ihnen das Haar. Selbst des Nachts lässt er seinem Herrn keine Ruhe, sondern kommt vor sein Bett und winselt da wie ein kleiner Hund.


Mündlich.