02. Die Herthabuche.

Dicht vor dem Eingang zur Herthaburg steht eine starke, schön gewachsene Buche, einer der stattlichsten Bäume der Stubbnitz. Dieser Baum hat ehemals zum Dienste der Göttin Hertha gehört. Denn aus dem Rauschen der Zweige dieses Baumes sagte der Priester die Zukunft voraus, und die Göttin teilte auf diese Weise ihren Willen mit. Darum heißt der Baum bis auf den heutigen Tag die Herthabuche.

Die Herthabuche liegt an einer freien Stelle des Waldes. Als Grund dafür wird angegeben, dass in gewissen Nächten des Jahres die Elfen bei Mondschein um den Baum herumtanzen, nachdem sie vorher im Herthasee gebadet haben.


Mündlich. — Vor ungefähr fünfzig Jahren war die Hertha. buche, deren Alter auf 450—500 Jahre geschätzt wird, in großer Gefahr abzusterben. Doch gelang es infolge der sorgsamen Pflege, welche auf die persönliche Anordnung Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm IV. dem Baume gewidmet wurde, diesen am Leben zu erhalten.