Pommersche Sagen
Autor: gesammelt und herausgegeben von Haas, Alfred (* 8. Juli 1860 in Bergen auf Rügen; † 27. Juli 1950 ebenda; vollständiger Name Alfred Moritz Wilhelm Gottlieb Haas) war ein deutscher Historiker, Volkskundler und Gymnasiallehrer. Er gilt als der bedeutendste Sagensammler Vorpommerns. (Wikipedia), Erscheinungsjahr: 1921
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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Pommern, Sagen, Überlieferungen, Märchen, Gespenster, Spukerscheinungen, Hellseher, Doppelgänger, Spukschiff, Nordküste, Wittow, Rügen, Insel, Toter, Spuk, Aberglauben, Teufelsgraben, Pasewalk, Teufelsgraben, Krötengrund, Stettin, Eichenbaum, Fperdemarkt, Feuermann, Kummerower See, Aahlbecker See, Fischer, Bauern, Bauerntöchter, Kroatenberg, Wopersnow, Kobold, Drak, Kak, Puk, Rotbücksch, Klabautermann, Zwerge, Unterirdische, Sitten, Bräuche, Wassergeister, Riesen, Usedom, Ostsee
Aus dem Vorwort zur ersten Auflage.
Als mir der Verleger H. Eichblatt im Herbst 1911 den Plan seines umfassenden Sammelwerkes deutscher Volkssagen vorlegte und die Absicht aussprach, mit den pommerschen Sagen den Anfang zu machen, sagte ich meine Mitarbeit gerne zu und übernahm die Herausgabe des Pommernbandes. Die Gelegenheit und der Zeitpunkt, eine neue Sammlung pommerscher Volkssagen der Öffentlichkeit zu übergeben, schien mir sehr günstig zu sein. Einerseits hatte ich bereits eine ansehnliche Zahl noch nicht veröffentlichter pommerscher Sagen gesammelt, andererseits gewann ich dadurch die Möglichkeit, das Interesse für die pommersche Volkssage und die Sammeltätigkeit auf diesem Gebiet anzuregen; endlich aber war seit dem Erscheinen der beiden letzten größeren Sammlungen pommerscher Volkssagen von O. Knoop*) und U. Jahn **) ein Zeitraum von mehr als 25 Jahren verstrichen. . .
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Als mir der Verleger H. Eichblatt im Herbst 1911 den Plan seines umfassenden Sammelwerkes deutscher Volkssagen vorlegte und die Absicht aussprach, mit den pommerschen Sagen den Anfang zu machen, sagte ich meine Mitarbeit gerne zu und übernahm die Herausgabe des Pommernbandes. Die Gelegenheit und der Zeitpunkt, eine neue Sammlung pommerscher Volkssagen der Öffentlichkeit zu übergeben, schien mir sehr günstig zu sein. Einerseits hatte ich bereits eine ansehnliche Zahl noch nicht veröffentlichter pommerscher Sagen gesammelt, andererseits gewann ich dadurch die Möglichkeit, das Interesse für die pommersche Volkssage und die Sammeltätigkeit auf diesem Gebiet anzuregen; endlich aber war seit dem Erscheinen der beiden letzten größeren Sammlungen pommerscher Volkssagen von O. Knoop*) und U. Jahn **) ein Zeitraum von mehr als 25 Jahren verstrichen. . .
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Inhaltsverzeichnis
- Wiedererscheinende Tote, Gespenster, Spukerscheinungen, Hellseher, Doppelgänger
- Das Spukschiff an der Nordküste von Wittow
- Ein Toter verlangt seine Ruhe wieder
- Der Spuk in der Ellerbäk
- Mudder Nagel
- Der Wettlauf zwischen dem Witten und der Swarten
- Der Papenhof in Barth
- Die Gespensterkutsche in der Wiekstraße in Barth
- Spuk im Katen zu Hohen-Mocker
- Vineta
- Mann ohne Kopf am Kreuzwege
- Wiedererscheinender Toter
- Nächtliche Spukerscheinung in Pasewalk
- Nächtlicher Spuk auf der Haseburg
- Der Spuk am Teufelsgraben bei Hammer
- Ein verstorbenes Elternpaar verabschiedet sich von seinen Kindern
- Ein Hellsehender erkennt den Tod seines Freundes im voraus
- Eine Verstorbene holt sich ihr Totenhemd
- Spuk im Stettiner Schloss
- Der letzte Galgen vor Stettin
- Die verwünschte Prinzessin auf dem Kroatenberg
- Der Totenwagen zu Altdamm
- Der Spuk zu Sprockenkreuz
- Doppelgänger
- Der Spuk im Pfarrgarten zu Achtdorf
- Die gespenstigen Hasen.
- Der Glaube an die Auferstehung der Toten
- Das Schlüsselmariechen
- Der Hellseher
- Der Spijon
- Die verwünschte Prinzessin mit dem schörigen Mund
- Der Spuk im Krötengrund
- Mahrt
- Mor im Siebrande
- Die Mor aus England
- Der Mor wird auf einen Eichbaum aufgewiesen
- Die Mahrt als rollendes Rad
- Mittel gegen Moarrieden
- Drei Bauerntöchter als Mahrte
- Mahrtreiten in Wopersnow
- Pferdemahrt
- Irrlichter, Feuermänner
- Irrlicht in der Koppel zu Neuhof
- Goldbrennen
- Der Blenner auf dem Kummerower See
- Der Feuermann am Ahlbecker See
- Der Feuermann erscheint zwei Fischern
- Die Irrlichter am Teufelssee bei Gerdshagen
- Irrlichter im Vitter Moor
- Haus- und Schiffsgeister: Drak, Rak, Puk, Kobold, Rotbücksch, Klabautermann
- Wie ein Klabautermann entsteht
- Das Sparei
- Kutscher hat einen Kobold
- Der Drak in Tribsees
- Klabautermann in einem Wolgaster Schiff
- Der Rotbücksch in Stolzenhagen
- Die vom Rak gebrachten Kohlen verwandeln sich in Geld
- Der Kobold von Köselitz
- Der Kobold in Ückermünde
- Der Drak in Zemlin
- Der Rotjäcksche in Zwilipp
- Der Alf in Jamund
- Erdgeister: Zwerge, Unterirdische, Ülleken, Jülkes
- Die Zwerge unter dem Dubberworth
- Die Zwerge auf dem Erntefest
- Die Zwerge zu Aalgraben
- Die Zwerge verabscheuen Kümmel und Dill
Die Anordnung der Sagen erfolgte - nach dem Vorbild von Meiche: Sagenbuch des Königreichs Sachsen, und Kühnau: Schlesische Sagen I., II. - und sachlichen Gesichtspunkten in 19 Kapiteln. Innerhalb der einzelnen Kapitel ist die örtliche Reihenfolge in der Weise beobachtet worden, dass jedes mal vom Westen der Provinz angefangen und in östlicher Richtung fortgeschritten ist. In den Kapiteln VII., XV. und XIX. ist an Stelle der örtlichen Reihenfolge die fachliche Folge getreten.
In den Noten und Anmerkungen am Schluss finden sich hauptsächlich Verweise auf die Pommersche Literatur. Ich ging dabei von der Voraussetzung aus, dass die Sammlung ihren Hauptleserkreis in der Provinz selber finden wird, und nahm an, dass es gerade einem pommerschen Leser erwünscht sein möchte, wenn er sich über diese oder jenen Überlieferung auch noch anderweitig unterrichten kann. Auf die außerpommersche Literatur und auf Parallelstellen in nichtpommerschen Sagenbüchern habe ich nur ausnahmsweise einige Male verwiesen.
*) O. Knoop: Volkssagen, Erz., Aberglauben, Gebr. und Märchen aus dem östlichen Hinterpommern, Posen 1885.
**) U. Jahn: Volkssagen aus Pommern und Rügen, Stettin 1886. (Die zweite Auflage dieses Werkes, Berlin 1889, ist nur eine Titelauflage mit kurzem Anhang.)
Vorwort zur dritten Auflage
Dass die im Jahre 1912 erschienenen "Pommerschen Sagen" in einer verhältnismäßig kurzen Zeit und trotz der harten Kriegsjahre zum zweiten Male vergriffen sind, ist eine für den Volksfreund und Volksforscher erfreuliche Tatsache, die von neuem beweist, dass die Beschäftigung mit den alten Überlieferungen des Volksmundes für weite Kreise ein Bedürfnis ist und dass insbesondere die Volkssage im Innern der Volksseele wurzelt. Wiederholt und aus den verschiedensten Teilen der Provinz ist dem Herausgeber versichert worden, dass "die Pommerschen Sagen" zu einem gerne gelesenen Volksbuche geworden sind.
Die zweite Auflage entstand im Jahre 1919 unter dem Druck der Teuerungsverhältnisse im Buchdruckergewerbe. Die jetzt veröffentlichte dritte Auflage erscheint in neuer Überarbeitung: von dem ursprünglichen Sagenbestand der ersten und zweiten Auflage sind 10 Sagen herausgenommen und an ihrer Stelle 40 Sagen eingefügt worden. Am stärksten sind die Ortssagen vermehrt worden, die erfahrungsgemäß in allen Kreisen stets am meisten Anklang finden. Der Anhang über Quellen, literarische Nachweise und Anmerkungen ist überall stark erweitert worden.
Die neue Auflage übergebe ich der Öffentlichkeit mit dem Wunsche, dass der Inhalt des Buches auch ferner dazu beitragen möge, das Gefühl für die eigenartigen Schönheiten der pommerschen Heimat zu beleben und dadurch die Liebe zur heimatlichen Scholle zu befestigen und zu vertiefen.
Stettin, 21. August 1920.
Prof. Dr. A. Haas
In den Noten und Anmerkungen am Schluss finden sich hauptsächlich Verweise auf die Pommersche Literatur. Ich ging dabei von der Voraussetzung aus, dass die Sammlung ihren Hauptleserkreis in der Provinz selber finden wird, und nahm an, dass es gerade einem pommerschen Leser erwünscht sein möchte, wenn er sich über diese oder jenen Überlieferung auch noch anderweitig unterrichten kann. Auf die außerpommersche Literatur und auf Parallelstellen in nichtpommerschen Sagenbüchern habe ich nur ausnahmsweise einige Male verwiesen.
*) O. Knoop: Volkssagen, Erz., Aberglauben, Gebr. und Märchen aus dem östlichen Hinterpommern, Posen 1885.
**) U. Jahn: Volkssagen aus Pommern und Rügen, Stettin 1886. (Die zweite Auflage dieses Werkes, Berlin 1889, ist nur eine Titelauflage mit kurzem Anhang.)
Vorwort zur dritten Auflage
Dass die im Jahre 1912 erschienenen "Pommerschen Sagen" in einer verhältnismäßig kurzen Zeit und trotz der harten Kriegsjahre zum zweiten Male vergriffen sind, ist eine für den Volksfreund und Volksforscher erfreuliche Tatsache, die von neuem beweist, dass die Beschäftigung mit den alten Überlieferungen des Volksmundes für weite Kreise ein Bedürfnis ist und dass insbesondere die Volkssage im Innern der Volksseele wurzelt. Wiederholt und aus den verschiedensten Teilen der Provinz ist dem Herausgeber versichert worden, dass "die Pommerschen Sagen" zu einem gerne gelesenen Volksbuche geworden sind.
Die zweite Auflage entstand im Jahre 1919 unter dem Druck der Teuerungsverhältnisse im Buchdruckergewerbe. Die jetzt veröffentlichte dritte Auflage erscheint in neuer Überarbeitung: von dem ursprünglichen Sagenbestand der ersten und zweiten Auflage sind 10 Sagen herausgenommen und an ihrer Stelle 40 Sagen eingefügt worden. Am stärksten sind die Ortssagen vermehrt worden, die erfahrungsgemäß in allen Kreisen stets am meisten Anklang finden. Der Anhang über Quellen, literarische Nachweise und Anmerkungen ist überall stark erweitert worden.
Die neue Auflage übergebe ich der Öffentlichkeit mit dem Wunsche, dass der Inhalt des Buches auch ferner dazu beitragen möge, das Gefühl für die eigenartigen Schönheiten der pommerschen Heimat zu beleben und dadurch die Liebe zur heimatlichen Scholle zu befestigen und zu vertiefen.
Stettin, 21. August 1920.
Prof. Dr. A. Haas
Deutscher Sagenschatz Bd. 1 Pommersche Sagen
Stettin
Stralsund, Alte Giebelhäuser in der Semlowerstraße 8, 1910
Bergen (Rügen), Jagdschloss Granitz
Bergen (Rügen), Marktplatz 1917
Anklam, Steintor
Bublitz, an der Mühle
Devin in Pommern
Greifswald, Giebelhaus am Markt
Hiddensee - Kloster Leuchtturm
Ostseebad Deep in Pommern
Rügen, Jagdschloss Granitz
Rügen, Schloss Ralswieck
Stettin, am Hafen
Stolp in Pommern, Bismarck-Denkmal
Waldow in Pommern
Wolgast, Hafen mit Zugbrücke