Görzens Intrigen

Um die ganze Tragweite dieses Ereignisses zu erkennen, müssen wir darauf hindeuten, wie ein großer Intrigant den Faden einer nordischen Intrige in die Hand genommen hatte, und dieser war kein Anderer als der holstein-gottorp'sche Minister Görz, einer der schlauesten und gewandtesten Diplomaten seiner Zeit.

Wir wissen, in welche zweifelhafte Stellung sich die Regierung dieses kleinen Landes gesetzt hatte durch die Eröffnung von Tönningen für die sich zurückziehenden Schweden, während der doppelzüngigen Versicherungen des Gegenteils an die Verbündeten. Wir wissen, wie dadurch die Erhaltung der deutschen Besitzungen dieses Hauses, so wie die Ansprüche des noch minderjährigen Herzogs von Holstein-Gottorp auf die schwedische Thronfolge auf das Spiel gesetzt worden, und wie Görzens Intrigen dahin gegangen waren, dem Zaren die günstigsten Aussichten auf bedeutende Vorteile für den Fall, daß der junge Herzog den Thron Schwedens besteigen würde, zugesichert hatte, worauf Peter freilich nicht eingegangen war. So blieb es denn immer noch die Aufgabe jenes gewandten Diplomaten, die schwedisch-deutschen Provinzen für Schweden, und die holstein-gottorp'schen Lande für den jungen Herzog zu erhalten.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Peter der Große. Seine Zeit und sein Hof. III.