Friedensfest in Moskau
In Moskau hielt der Kaiser, am 18. Dezember, an der Spitze von sechs seiner von Petersburg dahin beorderten Garderegimenter einen prächtigen Einzug. Zehn Tage später begann dort die Erneuerung des Friedensfestes.
Dort war es, wo Peter seine zwölfjährige Prinzessin Elisabeth öffentlich für volljährig erklärte, indem er sie in die Versammlung führte und mit eigener Hand die Flügel von ihrem Kleide abschnitt, welche nach damaliger Sitte das Kindesalter bezeichneten. Darauf verlieh er dem Herzoge von Holstein-Gottorp den St. Andreasorden.
Der Herzog war dankbar dafür. Bei der Erleuchtung am Abend des Friedensfestes strahlte vor Allem die Ehrenpforte, welche er nach seiner Angabe hatte errichten lassen. Neben einander waren darüber die Bildnisse der Zaren Iwan Wassiljwitsch und Peters I. angebracht, mit der Inschrift: „Was Jener begonnen, vollendete Dieser.“
Das nun folgende Fest enthielt wieder eine Maskerade im burlesken Aufzug, der jedoch seine Beziehungen auf die Segnungen der Schifffahrt haben sollte.
Sechzig Schlitten, alle wie Schiffe gebaut, mit vielen Pferden und zum Teil auch anderen Tieren bespannt, sollten alle eine Marine darstellen.
Sie erschienen in folgender Ordnung: 1) Der Schlitten des Bacchus, welchen der Hofnarr, Witaschi genannt, führte. Er war in eine Bärenhaut genäht und sein Schlitten wurde von jungen Bären gezogen. 2) Ein Schlitten mit der Musik, von sechs Schweinen gezogen. 3) Die Feldwebel, oder sogenannte Patriarchen in Kardinalskleidern, auf sechs Schlitten, die alle von Hunden gezogen wurden. 5) Der große Schlitten des Knes-Papstes, welcher in einer Pontifikalbekleidung auf einem Throne saß und an seiner Seite die Auserwählten stehen hatte. Auf dem Vorderteil des Schlittens, dem Schiffsschnabel, saß der Pater Silerne. Dieser Schlitten wurde von Pferden gezogen. 6) Der Knes-Cäsar, als das Emblem des russischen Reichs, mit der Krone auf dem Haupte, von zwei Bären gezogen. 7) Neptun auf seinem Muschelwagen, mit dem Dreizack, von zwei Tritonen begleitet. 8) Die Fregatte des Kaisers, auf welcher zwei Verdecke, im Ganzen dreißig Fuß hoch waren, mit 32 Kanonen besetzt, von welchen acht, aus Metall, fortwährend kanonnierten, die anderen waren aus Holz. Die Fregatte trug drei Masten, mit Segeln, Flaggen und Tauwerk ausgerüstet. Diese große Maschine wurde durch 16 Pferde fortbewegt. Der Kaiser befand sich auf dem obersten Verdeck, als Seekadett gekleidet. 9) Ein Schiff auf Schlittenkufen von 100 Fuß Länge, dessen Hinterheil eine lange Reihe von 24 kleinen Schlitten zu schleppen hatte. 10) Ein großes ganz vergoldetes Schiff, mit Spiegelgläsern der Kajütenfenster, in welchem sich Ihro Majestät die Kaiserin Katharina, umgeben von ihren Damen, als friesische Bäuerin gekleidet, befand. 12) Die Fürstin Mentschikoff mit ihrem Gefolge, in spanischer Tracht in einer Barke. 13) Eine zum Auslaufen gerüstete Fregatte, worauf sich der als holländischer Bürgermeister, gekleidete Fürst Aprarin befand. 14) Ein Schiff, worin Ihre Hoheit, der Herzog von Holstein-Gottorp mit zwanzig Personen, als holsteinische Bauern verkleidet, befanden. 15) Eine Schaluppe der ausländischen Minister in priesterlicher Kleidung, von ihren Bedienten zu Pferde begleitet. 16) Das Schiff des moldauischen Fürsten Camtemir in türkischer Kleidung, unter einem Baldachin sitzend.
Dann kamen der Großkanzler mit der Polnischen „Bande,“ der Geheimrat Tolstoi mit der türkischen, der Baron Schaffiroff mit der deutschen usf.
Wie bei allen Gelegenheiten, so wurde auch hier zum Andenken an diesen Frieden eine Medaille mit allegorischen Beziehungen aus russischem Golde geschlagen, welche der Zar mit eigener Hand an alle anwesenden Vasallen und Diener, Geistliche und fremde Minister verteilte. Sie zeigte einen Bogen des Friedens, der, über das weite Meer gewölbt, die beiden Städte Stockholm und Petersburg vereinigte. Eine Taube, über einer Arche schwebend, brachte der jungen Newastadt den Ölzweig mit dem Gruß: „Verbunden sind wir durch Eintracht des Friedens!“
Dort war es, wo Peter seine zwölfjährige Prinzessin Elisabeth öffentlich für volljährig erklärte, indem er sie in die Versammlung führte und mit eigener Hand die Flügel von ihrem Kleide abschnitt, welche nach damaliger Sitte das Kindesalter bezeichneten. Darauf verlieh er dem Herzoge von Holstein-Gottorp den St. Andreasorden.
Der Herzog war dankbar dafür. Bei der Erleuchtung am Abend des Friedensfestes strahlte vor Allem die Ehrenpforte, welche er nach seiner Angabe hatte errichten lassen. Neben einander waren darüber die Bildnisse der Zaren Iwan Wassiljwitsch und Peters I. angebracht, mit der Inschrift: „Was Jener begonnen, vollendete Dieser.“
Das nun folgende Fest enthielt wieder eine Maskerade im burlesken Aufzug, der jedoch seine Beziehungen auf die Segnungen der Schifffahrt haben sollte.
Sechzig Schlitten, alle wie Schiffe gebaut, mit vielen Pferden und zum Teil auch anderen Tieren bespannt, sollten alle eine Marine darstellen.
Sie erschienen in folgender Ordnung: 1) Der Schlitten des Bacchus, welchen der Hofnarr, Witaschi genannt, führte. Er war in eine Bärenhaut genäht und sein Schlitten wurde von jungen Bären gezogen. 2) Ein Schlitten mit der Musik, von sechs Schweinen gezogen. 3) Die Feldwebel, oder sogenannte Patriarchen in Kardinalskleidern, auf sechs Schlitten, die alle von Hunden gezogen wurden. 5) Der große Schlitten des Knes-Papstes, welcher in einer Pontifikalbekleidung auf einem Throne saß und an seiner Seite die Auserwählten stehen hatte. Auf dem Vorderteil des Schlittens, dem Schiffsschnabel, saß der Pater Silerne. Dieser Schlitten wurde von Pferden gezogen. 6) Der Knes-Cäsar, als das Emblem des russischen Reichs, mit der Krone auf dem Haupte, von zwei Bären gezogen. 7) Neptun auf seinem Muschelwagen, mit dem Dreizack, von zwei Tritonen begleitet. 8) Die Fregatte des Kaisers, auf welcher zwei Verdecke, im Ganzen dreißig Fuß hoch waren, mit 32 Kanonen besetzt, von welchen acht, aus Metall, fortwährend kanonnierten, die anderen waren aus Holz. Die Fregatte trug drei Masten, mit Segeln, Flaggen und Tauwerk ausgerüstet. Diese große Maschine wurde durch 16 Pferde fortbewegt. Der Kaiser befand sich auf dem obersten Verdeck, als Seekadett gekleidet. 9) Ein Schiff auf Schlittenkufen von 100 Fuß Länge, dessen Hinterheil eine lange Reihe von 24 kleinen Schlitten zu schleppen hatte. 10) Ein großes ganz vergoldetes Schiff, mit Spiegelgläsern der Kajütenfenster, in welchem sich Ihro Majestät die Kaiserin Katharina, umgeben von ihren Damen, als friesische Bäuerin gekleidet, befand. 12) Die Fürstin Mentschikoff mit ihrem Gefolge, in spanischer Tracht in einer Barke. 13) Eine zum Auslaufen gerüstete Fregatte, worauf sich der als holländischer Bürgermeister, gekleidete Fürst Aprarin befand. 14) Ein Schiff, worin Ihre Hoheit, der Herzog von Holstein-Gottorp mit zwanzig Personen, als holsteinische Bauern verkleidet, befanden. 15) Eine Schaluppe der ausländischen Minister in priesterlicher Kleidung, von ihren Bedienten zu Pferde begleitet. 16) Das Schiff des moldauischen Fürsten Camtemir in türkischer Kleidung, unter einem Baldachin sitzend.
Dann kamen der Großkanzler mit der Polnischen „Bande,“ der Geheimrat Tolstoi mit der türkischen, der Baron Schaffiroff mit der deutschen usf.
Wie bei allen Gelegenheiten, so wurde auch hier zum Andenken an diesen Frieden eine Medaille mit allegorischen Beziehungen aus russischem Golde geschlagen, welche der Zar mit eigener Hand an alle anwesenden Vasallen und Diener, Geistliche und fremde Minister verteilte. Sie zeigte einen Bogen des Friedens, der, über das weite Meer gewölbt, die beiden Städte Stockholm und Petersburg vereinigte. Eine Taube, über einer Arche schwebend, brachte der jungen Newastadt den Ölzweig mit dem Gruß: „Verbunden sind wir durch Eintracht des Friedens!“
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Peter der Große. Seine Zeit und sein Hof. III.