Ereignisse bis zum Frieden von Nienstädt

Wir wissen, daß schon während der Anwesenheit des Zaren der schlaue Staatsmann Görz, der jetzt bei dem Könige Karl XII. im vollen Vertrauen stand, Peter dem Großen die Aussicht eröffnet hatte, den Frieden zwischen beiden Monarchen zu Stande zu bringen.

Peter war dazu sehr geneigt. Er bewunderte den charakterfesten Schwedenkönig so sehr, daß der Gedanke, mit ihm vereint künftig eine Rolle in der Weltherrschaft zu spielen, ihm angenehm war. Seiner Bundesgenossen, des Königs von Dänemark und August II. von Sachsen und Polen, war er längst durch ihr unzuverlässiges Benehmen überdrüssig geworden. Den König von Preußen hoffte er zu befriedigen, indem er ihm beim Friedensschluss die Zusicherung des Besitzes von Stettin zu verschaffen gedachte, und dann sollte der König von England und Kurfürst von Hannover, den er persönlich nicht achtete, gemeinschaftlich gezwungen werden, von seinen deutschen Besitzungen Bremen und Verden herauszugeben.



Dieses Kapitel ist Teil des Buches Peter der Große. Seine Zeit und sein Hof. III.