Luther und seine Mitarbeiter - 05. Johann Bugenhagen.

Aus: Reformations-Album
Autor: Augustus Bendel, Erscheinungsjahr: 1885

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Themenbereiche
Enthaltene Themen: Reformationszeit, Reformatoren, Reformation, Religion, Kirche, Predigt, Messe, Muttersprache, Schrift, Kirchenväter, Priester, Lebenswandel, Inquisition, Fegfeuer, evangelische Lehre, Hussiten, Sakramente, Erbsünde, Kalvinisten, Märtyrer, Kirchenbann
1. Tätigkeit in Wittenberg. Bugenhagen, Sohn des Ratsherrn Gerhard Bugenhagen, wurde am 24. Juni 1585 zu Wollin in Pommern geboren, daher gewöhnlich Dr. Pommern genannt. 1502 finden wir ihn auf der Universität Greifswald. Auch er ist Humanist. 1504 wirkt er als Rektor an der Schule zu Teterow, welche unter ihm berühmt wird. Nebenbei ist er Lehrer am Kloster zu Belbuck, sammelt Urkunden und gibt 1518 die erste Geschichte Pommerns heraus. Noch hatte er wenig oder gar nichts von Luther erfahren. Da fällt ihm dessen Buch vom babylonischen Gefängnis in die Hände. Schnell entschlossen begibt er sich nach Wittenberg, trifft im März 1521 daselbst ein, beginnt in seinem Hause die Auslegung der Psalmen, welche Melanchthon drucken lässt, lehrt auf Luthers Aufforderung öffentlich an der Universität, bemüht sich mit Melanchthon zur Herstellung der Ordnung während Luthers Abwesenheit auf der Wartburg, tritt im Oktober 1522 in die Ehe und wird in demselben Jahre Stadtpfarrer in Wittenberg, segnet als solcher 1525 die Ehe Luthers mit Katharina von Bora ein, hilft ihm an der Bibelübersetzung, lässt 1528 sein „öffentliches Bekenntnis vom Sakrament“ (heiliges Abendmahl) ausgehen, in dem er Luthers Lehre gegen Zwingli verteidigt, übersetzt das Neue Testament in s Niedersächsische, visitiert die Kirchen und wird 1533 Doktor der Theologie und 1536 Generalsuperintendent der sächsischen Kirchen.



2. Der Organisator – oder der Begründer und Ordner evangelischer Kirchen. Bugenhagen hatte vor andern eine Gabe für dieses Gebiet und war auf demselben unermüdlich tätig. 15 Jahre lang (1527-1542) ist er die meiste Zeit in Norddeutschland und Dänemark. Zuerst wir er nach Hamburg berufen. !528 ist er in Braunschweig, 1530-1532 in Lübeck- Für diese Städte verfasst er Kirchenordnungen, welche fast allen andern in ganz Norddeutschland als Grundlagen dienen. Ähnlich wirkt derselbe 1534 in seiner Heimat Pommern. Am umfangreichsten ist seine Wirksamkeit in Dänemark. Sie erstreckt sich auf die Dauer von wohl 5 Jahren. Als die Reformation hier zum Durchbruch gekommen war, muss er König und Königin salben, 7 Superintendenten ordinieren, die Universität in Kopenhagen neu gestalten und für die Kirchen Ordnungen verfassen. Hernach finden wir ihn in Braunschweig und Hildesheim. – Luthers Tod hat ihn tief gerührt. Unter Schluchzen hält er ihm in Wittenberg die Leichenpredigt über 1. Thess. 4, 13-18. Hernach befürwortet er das Interim, was ihm aber übel aufgenommen wird. Er leidet an teilweiser Erblindung und Magenbeschwerden und entschläft am 19. April 1558.

RA 003 Titel

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RA 002 Luther

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RA 020

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RA 021

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RA 022 Luther Martin

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RA 024 Melanchthon Philipp

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RA 026 Spalatin

RA 026 Spalatin

RA 028 Jonas Justus

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RA 031 1 Brenz Johannnes

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