Vater- und Muttererbe.

Wenn auch der größte Teil seines Lebens sich auf ame-rikanischem Boden abspielt, so wurzelt er doch ganz in der schwäbischen Heimat. Was er war und leistete, verdankte er ihr und dem Elternhaus. Das Vatererbe: Klugheit und unbeugsame Willenskraft in Verfolgung sicher abgesteckter Ziele, die Gabe der Führung und Organisation, die Treue zum Volkstum, das Bewußtsein der Verantwortung für die Landsleute, die darauf begründete Popularität, kühner Abenteurergeist, soldatische Art und körperliche Härte, wurde ergänzt durch das Erbe von der Mutter, ihre tiefe Frömmigkeit, ihre Herzensgüte und Fürsorge für alle Bedürftigen, ihre Wahrheitsliebe und Schlichtheit. Das machte den Sohn zu dem, was er wurde, zum Vater der Deutschen nicht nur in Pennsylvanien, sondern auch weithin im Staat Neuyork und Virginien, zum „Guten Vater“ der India­ner, die ihn so verehrten, daß mehrere Häuptlinge ba­ten, einmal bei ihm begraben sein zu dürfen. Das machte ihn auch zum unentbehrlichen Unterhändler der Engländer, die ohne sein diplomatisches Geschick mit den Indianern nicht eins geworden wären und sie nie von den Franzosen weg ins englische Lager hätten ziehen können. „Konrad Weiser ragt als eine der maß­gebenden Persönlichkeiten aus diesem epochemachenden Abschnitt der Weltgeschichte heraus, der dem englischen Volk einen Kontinent gab. Durch seinen Ein­fluß gegenüber dem Roten Mann verhalf er William Pitt und Friedrich dem Großen dazu, dem Weltgeschehen eine neue Wendung zu geben und die Nordhälfte der Neuen Welt vor den lateinischen Einflüssen zu bewahren, die den Fluch Kubas, Mexikos, Mittel- und Südamerikas bildeten. (N. E. Schäffer, Leiter der penn­sylvanischen Staatsschulen.)
Dieses Kapitel ist Teil des Buches J. K. Weiser, Vater und Sohn