Erlegung von Raubtieren in Finnland 1882

In den meisten Ländern des europäischen Kontinents kommen die größeren Raubtiere, insbesondere Bären, Wölfe und Luchse nur noch äußerst selten vor. Nach den Angaben, die in dem 1884 herausgegebenen „Statistisk Arsbok“ für Finnland mitgeteilt werden, scheinen jedoch die Wälder dieses Landes jenen Raubtieren auch gegenwärtig noch eine gesicherte Zufluchtsstätte zu bieten. Gewonnen werden die bezüglichen Daten im Anschluss an die Prämiierung des Abschusses der verschiedenen Raubtiere, sind mithin als annähernd zutreffend zu erachten. Nach ihnen wurden nun im Jahre 1882 in Finnland noch 85 Bären, 128 Wölfe, 407 Luchse und ferner von kleineren Raubtieren 4.005 Füchse, 76 Vielfraße, 240 Fischottern, 148 Marder, 1.583 Hermeline, sowie 3.947 Raubvögel erlegt und hierfür zusammen 41.153 Mk. an Schussprämien gezahlt. Von den Bären wurden die meisten in den Gouvernements Wiborg und Uleaborg (33 bzw. 30 Stück) getötet, während die Wölfe in der überwiegenden Mehrzahl in den Gouvernements Tawastehus, Abo-Björneborg und Wiborg (44 bzw. 30 und 25 Stück), die Luchse aber hauptsächlich im Gouvernement Abo-Björneborg, Tawastehus Wiborg und Kuopio (mit 112 bzw. 88, 55 und 53 Stück) und mit je 39 Stück in den Gouvernements Nyland und Wasa erlegt wurden.

Der Schaden, den insbesondere die größeren Raubtiere dem Viehstande und dem Geflügel zufügen, ist nicht unbedeutend, da im Berichtsjahre nachweislich 274 Pferde bzw. Füllen, 864 Stück Hornvieh, 5.246 Schafe, 168 Schweine, 119 Ziegen, 1.681 Renntiere und 2.366 Stück Geflügel von ihnen getötet wurden. Hiervon entfallen allein auf das Gouvernement Wiborg 134 Pferde, 201 Stück Hornvieh, 737 Schafe und 116 Schweine. Nicht minder hatte der Viehstand der Gouvernements Tawastehus und Abo-Björneborg unter den Angriffen der Raubtiere zu leiden; denn in ersterem wurden von ihnen 61 Pferde, 148 Stück Hornvieh, 709 Schafe, 6 Schweine und 51 Ziegen, in letzterem 31 Pferde, 150 Stück Hornvieh, 1.417 Schafe, 3 Schweine und 60 Ziegen zerrissen.