Leben an Bord.
Der Rhythmus des Lebens bewegte sich in losen Linien zwischen den für alle festliegenden Punkten der Mahlzeiten. Früh um acht rief der Steward zum ersten Frühstück, für das der Koch, dem stärkern Hunger auf See angemessen, Eierspeisen in jeder Form, kaltes Fleisch, Marmeladen und die Frühstücksgetränke Tee, Kakao und Kaffee bereit hielt. Früchte bildeten den erfrischenden Abschluss. Da wir sämtlich Norddeutsche waren, spielte der Kaffee die geringere Rolle.
Früchte zum ersten Frühstück zu essen, muss der Deutsche noch lernen. Man sagt den Amerikanern alle möglichen Diätfehler nach, und wer zu seiner Belehrung einige Bände amerikanischer Zeitschriften hernimmt, um aus einer kurzen Statistik der Anzeigen einen Einblick in die laufenden Bedürfnisse der Gesellschaft zu gewinnen — will man sich rasch über das Leben eines Volkes orientieren, gibt es kaum ein lehrreicheres Mittel — wer den Inhalt der Anzeigen angelsächsischer Blätter prüft, wird neben den meist illustrierten Schulannoncen (was für Paläste, was für Parks, was für Spielplätze) neben Häusern und Schlössern, die mit der gesamten Ausstattung zur Miete angeboten werden, neben den Anzeigen fashionabler Schneider- und ähnlicher Kategorien, die in den Anzeigen unserer Blätter fehlen oder nur spurweise vorkommen, von der ständigen Anpreisung aller denkbaren Magenmittel überrascht sein, die wir aus unsern Blättern nicht kennen, und die auf weitverbreitete Störungen des Verdauungsapparats schließen lassen. Bei alledem enthält die angelsächsische Kost einen Posten rohen oder als jam und Marmelade gekochten Obstes, die den Deutschen unserer Tage in Erstaunen setzt. Wir sind geneigt, eine Form des Luxus darin zu sehen. Ich glaube, es ist mehr, und wenn die Erfahrung eines Einzelnen Wert hat, so möchte ich annehmen, dass der Fruchtgenuss am frühsten Morgen einen sehr wohltätigen Einfluss auf die Gesamtstimmung ausübt. Ich habe immer gefunden, dass ich mich den ganzen Tag über frischer und leistungsfähiger fühle, wenn ich morgens Früchte genossen habe. Vielleicht liegt es mit an der gründlichen durststillenden Eigenschaft der Früchte. Wer morgens Früchte isst, hat nachher kaum noch die Neigung zutrinken. Und trinken über das Bedürfnis des Körpers hinaus ermattet, selbst wenn das Alkoholische ausgeschlossen bleibt. Von meinen Erfahrungen auf Reisen kann ich die Fruchtdiät sehr empfehlen.
Das zweite Frühstück, ein etwas abgekürztes Mittagessen, wurde um ein Uhr genossen. Halb sechs versammelte sich die Gesellschaft zum Tee auf dem Deck und verbrachte plaudernd die Stunden, bis es Zeit wurde, sich zum Mittagessen umzuziehen, das im Gesellschaftsanzug halb acht Uhr eingenommen wurde.
Da wir nur sieben Teilnehmer waren, konnte das Tisch- und Teegespräch allgemein bleiben, und damit erhielten diese gemeinschaftlichen Mahlzeiten die rechte Würze. Jeder kennt die Regel, dass die Tischgäste die Zahl der Musen nicht überschreiten sollten. Aber diese Binsenweisheit der Kultur ist unserer heutigen deutschen Sitte verloren gegangen. Denn was man weiß, hat man darum noch nicht erfahren, und nur was man erfahren, hat Wert und gestaltende Kraft.
Mit besonderem Vergnügen denke ich an die Teestunden an Deck, wo wir, von der frischen Luft und all dem zufälligen Leben auf dem Deck, dem Wasser und der Küsten angeregt und durch keine Tischtätigkeit gestört, im breiten Strom der Unterhaltung schwammen. Wenn diese Tee- und Tischgespräche stenographiert worden wären, wir hätten ein anziehendes Buch mehr, denn jeder brachte aus seinem Lebenskreise und seiner Erfahrung eine Fülle seltsamen Stoffes herbei, und die Lebenswege, die sich hier in einem Schnittpunkt vereinigten, hatten rund um die bewohnte Welt und durch viele Höhen und Tiefen der verschiedensten Berufe geführt.
Nach Tisch, in der Dämmerung und in der Nacht, kamen wir noch einmal zu einem Trunk Bier oder (nach englischem Brauch) zu einem Glase Whisky und Soda zusammen.
Außerhalb dieser Mahlzeiten war jeder frei, zu plaudern, mit wem er mochte, zu lesen, seine Kilometer die Planken entlang abzulaufen, auf dem Heck in der Sonne zu liegen oder den endlosen Formen und dem Farbenspiel der Wogen zuzusehen.
Wie so ein Tag unter den Händen verschwand, wo nichts geschah, wo alles Anschauen, Träumen und Plaudern war, kam allen unbegreiflich vor.
Wir kannten uns alle seit Jahren. Die einander nicht verwandt waren, hatten sich oft gesehen und waren zum Teil seit Jahren befreundet. Aber selbst diese kamen schließlich zur Erkenntnis, dass sie sich eigentlich kaum gekannt hatten. Wer lernt sich in unserer heutigen deutschen Geselligkeit noch kennen? Geht man nicht wie ein Rührmichnichtan durch die Gesellschaft? Könnte man nicht, ohne dass es aufzufallen brauchte, einen Stellvertreter schicken? Man lässt, wenn man ausgeht, doch eigentlich sich selber zu Haus und trifft die Gastgeber nicht an.
Das ist der persönliche Gewinn, den wir davongetragen haben, dass wir das Selbst geben und empfangen konnten, wo wir sonst gewohnt waren, Hände zu reichen, Blicke und Reden zu tauschen, ohne dass wir selber immer dabei waren.
Für den Ton, der am ersten Tage angeschlagen wurde, war es ausschlaggebend, daß ein Ehepaar unter uns weilte. Die Rücksicht auf die Dame richtete bei aller Vertraulichkeit Schranken auf, die sich als allgemeine Haltung angenehm fühlbar machten. Ich weiß nicht, ob es sehr viel anders geworden wäre, wenn die Gegenwart der Frau gefehlt hätte, ich kann es mir nicht vorstellen, dass es hätte anders sein können, aber schon eine leise Schwingung abwärts in die Region des deutschen Sichgehenlassens, eine kaum fühlbare Lockerung des Zügels hätte die Harmonie der Stimmung gestört. Es blieb dasselbe, wenn wir abends allein auf Deck waren, und nachdem die Dame uns einige Tage vor Abschluss der Reise verlassen hatte.
Wir hatten uns von der ersten Stunde an Bord so heimisch gefühlt, dass wir jedesmal, wenn die Barkasse uns von einem Ausflug zurück brachte, wirklich nach Haus zu kommen glaubten.
Himmel und Meer — wir haben nur eine kleine Ecke eines kleinen Binnenmeeres durchmessen, denn was sind Entfernungen von Kiel nach Kopenhagen und von dort nach Bornholm und Rügen für uns? Aber auf dem Heck oder hoch zu Luv liegend, wenn zu Lee die Wellen über das Bollwerk spülten, waren wir in unserm Gefühl so weit von dem Ort, wo unsere Geschäfte ihren Lauf nahmen, dass der Blick vom Stillen Ozean uns kaum ferner geschienen hätte. Nichts löst, nichts trennt, nichts fernt wie eine Seefahrt.
Waren wir noch wir selbst, wo es uns schien, als wären alle Lasten, die auf uns lagen, von unsern Schultern genommen, als hätten wir uns selber zu Hause gelassen ? Es kostete nicht viel Anstrengung, sich vorzustellen, dass wir in ein anderes Wesen verwandelt wären, ein Wesen ohne Sorge und Druck, das frei und ungebunden durch den Raum eilte, während wir selber im Bureau geblieben wären und unsere Arbeit täten wie alle Tage.
Die beruhigende Sicherheit, für Briefe und Telegramme unerreichbar zu sein, trug nicht wenig dazu bei, dies Gefühl des Losgelöstseins zu erhalten.
Himmel und Meer sind arme Worte für den reichsten und vielgestaltigsten Inhalt. Vielleicht gibt es nicht noch einmal einen so kleinen Erdenwinkel wie diese Ecke der Ostsee, auf dem Himmel und Meer so unendlich oft ihre Miene ändern. Die Kieler Föhrde und der Sund, so nahe beieinander, tragen fast dieselben entgegengesetzten Züge wie Nordsee und Ostsee.
Auf die Kieler Föhrde bläst der West, der vom Deutschen Meer herüberstreicht, noch unausgetrocknet von dem schmalen Landstrich, der die Meere trennt, und die feuchten grauen Stimmungen mit lastendem Gewölk sind dort fast so häufig wie an den Küsten der Nordsee.
So oft ich den Sund gesehen, diese Stimmungen habe ich dort nie beobachtet. Er hat die dünne, magere Luft der Ostseeküsten, die uns Hamburgern, ehe wir die Natur des Landstrichs kennen gelernt haben, auf dänischen Bildern oft so befremdlich vorkommt, wo wir an die übersättigte, alles einhüllende, schwere Luft und den niedrigen Wolkenhimmel gewöhnt sind und an Farben, die unendlich viel satter stehen als die der Ostseelandschaften.
Es wunderte uns vom Sund aus immer wieder, wie oft Himmel und Meer ganz auseinander fielen. Zu einer schweren, blauvioletten See mit weißen Kämmen, so satt, so tief an Farbe, wie wir zu Hause kein Wasser kennen, ein ganz heller, magerer fast farbloser Himmel. Es lässt sich gar nicht vorstellen, wie ein Maler das zusammenbringen kann, dass es ins Gleichgewicht kommt. Das Wasser schien uns auf dieser ganzen Fahrt sehr viel schöner als der Himmel zu sein, und es zog uns immer wieder an, uns den Himmel zuzudecken und zu beobachten, wie Segel, Heck oder Steven der Yacht zur Farbe des Wassers standen, oder wie die weißen Gestalten der Matrosen mit ihren roten Mützen in Sonne oder Schatten mit dem Hintergrund der grünen, blauen oder violetten Wogen zusammengingen oder kontrastierten. Manchmal gab es blendende, dann wieder tonige Wirkungen. Das Heftigste entstand, wenn bei scharfer Sonne ein Mann am Steuer in gelbem Ölzeug sich von dem violetten Hintergrund abhob, manchmal brutal, manchmal — die Abschattung war alles — in barbarischer Pracht.
Man musste sich fragen, ob die scheinbare Abneigung der dänischen Maler gegen das eigentliche Seestück nicht vielleicht mit der Natur des Sundes zusammenhangen möchte.
Endlosen Stoff zur Unterhaltung bot die Beobachtung der Leute in der malerischen Erscheinung ihrer weißen Anzüge und roten Mützen, wie sie bei der Arbeit waren oder in der freien Zeit auf dem Heck oder Steven umherlagen, wie sie einzeln oder in Gruppen gegen den Hintergrund des hellen Himmels oder der dunkeln See standen.
Gelegentlich ergab sich ein Gespräch mit dem einen oder dem andern, und es war sehr anziehend, einen Blick in ihr Leben oder auf ihre Hoffnungen zu tun. Viele waren, obwohl sie das dreißigste Jahr nicht erreicht hatten, verheiratet und hatten Frau und Kinder zu Haus. Wir freuten uns immer wieder an dem unbefangenen, freien Wesen. Freilich war es eine sehr gewählte Mannschaft, die einzige deutsche auf einer Yacht von der Klasse der „Hamburg“.
Am häufigsten unterhielten wir uns mit dem Kapitän. Er war desselben Ursprungs wie die meisten seiner Leute, ein Sohn von Fischersleuten. Einige Matrosen der Mannschaft sahen als Typus nicht schlechter aus als er, aber im Auftreten und in jeder Bewegung, welch ein Unterschied. Wer auch nur die Silhouette des Kapitäns erkennen konnte, musste fühlen, der Mann, der so steht und so den Kopf hält, ist gewohnt, zu befehlen, und diese Gewohnheit, Herr zu sein, drückt sich ohne jede Spur von Steifheit, Anmaßung oder Überhebung auch dann aus, wenn es nichts zu befehlengibt. Dabei war der Ton des Kommandos durchaus ruhig.
Selbst in schwierigen Augenblicken, wo rasche Entscheidungen getroffen werden mussten, trat keinerlei Aufgeregtheit oder lautes Wesen an den Tag. Es ist wohl alte Überlieferung im niederdeutschen Stamm der Seeleute, dass es so hergeht. Aber ich hatte doch bisher diese Gedämpftheit des Tons in ähnlichen Verhältnissen noch nicht beobachtet und freute mich unausgesetzt daran. Das schien uns allen als die eigentliche Art, wie ein so vornehmes Schiff geführt werden musste, und wir fragten uns manchmal, warum sich dieser Ton an Land so überaus selten wahrnehmen ließe, in Deutschland wenigstens, wo so leicht der sogenannte Unteroffizierston auch von denen als Ideal des Verkehr angewandt wird, deren Erziehung sie andere Formen gelehrt haben müsste.
An ganz neue und ungewohnte Bewegungen muss sich an Bord der Körper gewöhnen.
Wenn der Sturm die ungeheure Segelfläche zu Wasser drückt und an der Leeseite die Wellen über Bord spülen, dann ist es nicht immer leicht, auf dem schrägen Deck sich zu behaupten. Alles Gehen wird fast ein Klettern an steilem Abhange, und an der Leeseite kann man im Wasser waten und hat, wenn das Geländer untertaucht, das Gefühl, auf den Wogen zu wandeln. Ohne die leichten weißen Segeltuchschuhe mit den rauen Gummisohlen, die fest auf dem Verdeck haften, wäre es oft unmöglich, das Gleichgewicht zu behalten. Nach dem Mittagessen wurden denn auch die Lackschuhe immer gleich mit dem sichern Fußzeug vertauscht.
Das Herumliegen auf dem Heck, am Treppenhaus, oder wo man sonst nicht im Wege ist, gehört zu den ungewohnten Genüssen. Auf die mit Segeltuch überzogenen Schemel gestützt, deren lose Griffe von Tau auf eine denkbare Verwendung als Rettungsring berechnet sind, hat der Körper beständig zu tun, sich den Bewegungen des Schiffes anzupassen. Aber es ist eine mechanische Arbeit, deren Regelung sich durch einen Antrieb aus dem Unbewussten vollzieht.
Nicht Wohligeres auf der Welt, als so auf dem Heck in der Sonne zu liegen, zu lesen, zu plaudern, zu träumen, die Wellen zu verfolgen, einzuschlafen, wenn die Nachtruhe zu kurz gewesen war, und aufzuwachen ohne Bewusstsein ob und wie lange der Schlaf alle die halbwachen Regungen der Seele eingelullt hatte.
Die kleine pfeilgeschwinde Barkasse mit ihrem bequemen Sitz war uns von der ersten Fahrt an Bord her lieb geworden wie ein gutmütiges Haustier. Es gehörte zu den großen Annehmlichkeiten des Lebens an Bord, dass sie, wenn wir vor Anker gingen, sofort zur Verfügung stand. Bei schwerem Seegang wurde auch wohl eins der Ruderboote benutzt. Den Segelkutter zu Wasser zu lassen, bot sich keine Gelegenheit. Er dürfte aber auf längeren Fahrten der Yacht für Segelsport und Fischerei seine großen Annehmlichkeiten haben.
Fahrten, wie die auf der Hamburg, hatte noch niemand von uns gemacht, obgleich die meisten von uns seebefahrene Menschen waren, und mehr als die Hälfte Reisen um die Welt gemacht hatte.
Ich musste oft an das Leben der englischen und amerikanischen Gesellschaft denken, die seit langer Zeit solche Genüsse kennt und sie zu einem festen Bestandteil des Erholungs- und Vergnügungswesens gemacht hat. An England vor allem, wo das Meer überall so nahe liegt, die Küsten mit Vorgebirgen, Buchten und Inseln soviel Abwechslung bieten, und das benachbarte Frankreich einen unerschöpflichen Schatz reizvoller und großartiger Küstenentwicklung bereit stellt. Eine neue Form von Vikingertum ist dort im Spiel aufgelebt.
Für eine gründliche Ausspannung lässt sich eine köstlichere Lebensform nicht denken, als mit guten Freunden auf eine weite Segelfahrt zu gehen.
Unser deutsches Leben ist noch arm an solchen Freuden. Wir müssen noch zu viel arbeiten, und wir haben noch keine Übung in den modernen Formen der Erholung. Bei uns — für die Gesellschaft in Hamburg freilich nicht — herrscht noch das mittelalterlich-zünftlerische Leben in der Kneipe, das uns Milliarden kostet und nichts einbringt als Gesundheitsstörungen und eine Kräftigung von allerlei unangenehmen deutschen Charaktereigenschaften, die wir nicht zu nennen brauchen. Dazu die Luft — es ist, als ob in Deutschland das Gefühl der Reinlichkeit sich nicht bis auf dieses Gebiet erstreckte. Das Bedürfnis nach reiner Luft soll noch erst geweckt werden. Wir unterscheiden uns in dieser Beziehung nicht sehr viel von der Gleichgültigkeit der Eskimos, wie uns die Reisenden sie schildern.
Die Statistik belehrt uns über so viele Dinge, deren Wichtigkeit wir nicht einsehen. Könnte sie uns nicht einmal ziffernmäßig nachweisen, was dem deutschen Volk die Aufrechterhaltung seiner Unkultur kostet? Wie viel Geld gibt es jährlich für die Kneipe aus, was mögen in den norddeutschen Städten die bestöhnten Diners kosten, was verschlingt die grauenhafte Bildnisphotographie, was kosten die schlechten Denkmäler, wie viele schlechte Bilder werden gekauft, was verschlingt der schmähliche Überfluss an unnützem und widerwärtigem Schmuck der Architektur?
Es wäre eine anregende Studie, zu überschauen, wie der Engländer alle Arten der heutigen Fortbewegungsmittel seiner Erholung in freier Luft dienstbar gemacht hat, von der Dampfyacht, der Segelyacht in allen Größen, dem Hausboot auf Seen und stillen Flussläufen, der alten Postkutsche, dem Hauswagen, von dessen Zigeunerreiz bei üppigstem Komfort die Wissenden schwärmen und die Kinder träumen, bis zu den allerneuesten Hilfsmitteln, die der Kraftwagen und das Kraftboot in allen Anwendungsarten bereit halten.
Wir Deutschen sind noch nicht in der Lage, so viele Anforderungen ans Leben stellen zu können, wie die Engländer. Aber wie viele Freuden könnten wir haben auch innerhalb unserer wirtschaftlichen Verhältnisse, wenn wir das Leben verstehen gelernt hätten, wie sie?
Wir wollen sie studieren ohne die Absicht, nachzuahmen und zu übernehmen. Es istuns Deutschen erlaubt, von einer anders gearteten Lebensfreude unseres Volkes zu träumen, die unsern anders gearteten — ich möchte glauben — tiefern Ansprüchen genug tut.
Früchte zum ersten Frühstück zu essen, muss der Deutsche noch lernen. Man sagt den Amerikanern alle möglichen Diätfehler nach, und wer zu seiner Belehrung einige Bände amerikanischer Zeitschriften hernimmt, um aus einer kurzen Statistik der Anzeigen einen Einblick in die laufenden Bedürfnisse der Gesellschaft zu gewinnen — will man sich rasch über das Leben eines Volkes orientieren, gibt es kaum ein lehrreicheres Mittel — wer den Inhalt der Anzeigen angelsächsischer Blätter prüft, wird neben den meist illustrierten Schulannoncen (was für Paläste, was für Parks, was für Spielplätze) neben Häusern und Schlössern, die mit der gesamten Ausstattung zur Miete angeboten werden, neben den Anzeigen fashionabler Schneider- und ähnlicher Kategorien, die in den Anzeigen unserer Blätter fehlen oder nur spurweise vorkommen, von der ständigen Anpreisung aller denkbaren Magenmittel überrascht sein, die wir aus unsern Blättern nicht kennen, und die auf weitverbreitete Störungen des Verdauungsapparats schließen lassen. Bei alledem enthält die angelsächsische Kost einen Posten rohen oder als jam und Marmelade gekochten Obstes, die den Deutschen unserer Tage in Erstaunen setzt. Wir sind geneigt, eine Form des Luxus darin zu sehen. Ich glaube, es ist mehr, und wenn die Erfahrung eines Einzelnen Wert hat, so möchte ich annehmen, dass der Fruchtgenuss am frühsten Morgen einen sehr wohltätigen Einfluss auf die Gesamtstimmung ausübt. Ich habe immer gefunden, dass ich mich den ganzen Tag über frischer und leistungsfähiger fühle, wenn ich morgens Früchte genossen habe. Vielleicht liegt es mit an der gründlichen durststillenden Eigenschaft der Früchte. Wer morgens Früchte isst, hat nachher kaum noch die Neigung zutrinken. Und trinken über das Bedürfnis des Körpers hinaus ermattet, selbst wenn das Alkoholische ausgeschlossen bleibt. Von meinen Erfahrungen auf Reisen kann ich die Fruchtdiät sehr empfehlen.
Das zweite Frühstück, ein etwas abgekürztes Mittagessen, wurde um ein Uhr genossen. Halb sechs versammelte sich die Gesellschaft zum Tee auf dem Deck und verbrachte plaudernd die Stunden, bis es Zeit wurde, sich zum Mittagessen umzuziehen, das im Gesellschaftsanzug halb acht Uhr eingenommen wurde.
Da wir nur sieben Teilnehmer waren, konnte das Tisch- und Teegespräch allgemein bleiben, und damit erhielten diese gemeinschaftlichen Mahlzeiten die rechte Würze. Jeder kennt die Regel, dass die Tischgäste die Zahl der Musen nicht überschreiten sollten. Aber diese Binsenweisheit der Kultur ist unserer heutigen deutschen Sitte verloren gegangen. Denn was man weiß, hat man darum noch nicht erfahren, und nur was man erfahren, hat Wert und gestaltende Kraft.
Mit besonderem Vergnügen denke ich an die Teestunden an Deck, wo wir, von der frischen Luft und all dem zufälligen Leben auf dem Deck, dem Wasser und der Küsten angeregt und durch keine Tischtätigkeit gestört, im breiten Strom der Unterhaltung schwammen. Wenn diese Tee- und Tischgespräche stenographiert worden wären, wir hätten ein anziehendes Buch mehr, denn jeder brachte aus seinem Lebenskreise und seiner Erfahrung eine Fülle seltsamen Stoffes herbei, und die Lebenswege, die sich hier in einem Schnittpunkt vereinigten, hatten rund um die bewohnte Welt und durch viele Höhen und Tiefen der verschiedensten Berufe geführt.
Nach Tisch, in der Dämmerung und in der Nacht, kamen wir noch einmal zu einem Trunk Bier oder (nach englischem Brauch) zu einem Glase Whisky und Soda zusammen.
Außerhalb dieser Mahlzeiten war jeder frei, zu plaudern, mit wem er mochte, zu lesen, seine Kilometer die Planken entlang abzulaufen, auf dem Heck in der Sonne zu liegen oder den endlosen Formen und dem Farbenspiel der Wogen zuzusehen.
Wie so ein Tag unter den Händen verschwand, wo nichts geschah, wo alles Anschauen, Träumen und Plaudern war, kam allen unbegreiflich vor.
Wir kannten uns alle seit Jahren. Die einander nicht verwandt waren, hatten sich oft gesehen und waren zum Teil seit Jahren befreundet. Aber selbst diese kamen schließlich zur Erkenntnis, dass sie sich eigentlich kaum gekannt hatten. Wer lernt sich in unserer heutigen deutschen Geselligkeit noch kennen? Geht man nicht wie ein Rührmichnichtan durch die Gesellschaft? Könnte man nicht, ohne dass es aufzufallen brauchte, einen Stellvertreter schicken? Man lässt, wenn man ausgeht, doch eigentlich sich selber zu Haus und trifft die Gastgeber nicht an.
Das ist der persönliche Gewinn, den wir davongetragen haben, dass wir das Selbst geben und empfangen konnten, wo wir sonst gewohnt waren, Hände zu reichen, Blicke und Reden zu tauschen, ohne dass wir selber immer dabei waren.
Für den Ton, der am ersten Tage angeschlagen wurde, war es ausschlaggebend, daß ein Ehepaar unter uns weilte. Die Rücksicht auf die Dame richtete bei aller Vertraulichkeit Schranken auf, die sich als allgemeine Haltung angenehm fühlbar machten. Ich weiß nicht, ob es sehr viel anders geworden wäre, wenn die Gegenwart der Frau gefehlt hätte, ich kann es mir nicht vorstellen, dass es hätte anders sein können, aber schon eine leise Schwingung abwärts in die Region des deutschen Sichgehenlassens, eine kaum fühlbare Lockerung des Zügels hätte die Harmonie der Stimmung gestört. Es blieb dasselbe, wenn wir abends allein auf Deck waren, und nachdem die Dame uns einige Tage vor Abschluss der Reise verlassen hatte.
Wir hatten uns von der ersten Stunde an Bord so heimisch gefühlt, dass wir jedesmal, wenn die Barkasse uns von einem Ausflug zurück brachte, wirklich nach Haus zu kommen glaubten.
Himmel und Meer — wir haben nur eine kleine Ecke eines kleinen Binnenmeeres durchmessen, denn was sind Entfernungen von Kiel nach Kopenhagen und von dort nach Bornholm und Rügen für uns? Aber auf dem Heck oder hoch zu Luv liegend, wenn zu Lee die Wellen über das Bollwerk spülten, waren wir in unserm Gefühl so weit von dem Ort, wo unsere Geschäfte ihren Lauf nahmen, dass der Blick vom Stillen Ozean uns kaum ferner geschienen hätte. Nichts löst, nichts trennt, nichts fernt wie eine Seefahrt.
Waren wir noch wir selbst, wo es uns schien, als wären alle Lasten, die auf uns lagen, von unsern Schultern genommen, als hätten wir uns selber zu Hause gelassen ? Es kostete nicht viel Anstrengung, sich vorzustellen, dass wir in ein anderes Wesen verwandelt wären, ein Wesen ohne Sorge und Druck, das frei und ungebunden durch den Raum eilte, während wir selber im Bureau geblieben wären und unsere Arbeit täten wie alle Tage.
Die beruhigende Sicherheit, für Briefe und Telegramme unerreichbar zu sein, trug nicht wenig dazu bei, dies Gefühl des Losgelöstseins zu erhalten.
Himmel und Meer sind arme Worte für den reichsten und vielgestaltigsten Inhalt. Vielleicht gibt es nicht noch einmal einen so kleinen Erdenwinkel wie diese Ecke der Ostsee, auf dem Himmel und Meer so unendlich oft ihre Miene ändern. Die Kieler Föhrde und der Sund, so nahe beieinander, tragen fast dieselben entgegengesetzten Züge wie Nordsee und Ostsee.
Auf die Kieler Föhrde bläst der West, der vom Deutschen Meer herüberstreicht, noch unausgetrocknet von dem schmalen Landstrich, der die Meere trennt, und die feuchten grauen Stimmungen mit lastendem Gewölk sind dort fast so häufig wie an den Küsten der Nordsee.
So oft ich den Sund gesehen, diese Stimmungen habe ich dort nie beobachtet. Er hat die dünne, magere Luft der Ostseeküsten, die uns Hamburgern, ehe wir die Natur des Landstrichs kennen gelernt haben, auf dänischen Bildern oft so befremdlich vorkommt, wo wir an die übersättigte, alles einhüllende, schwere Luft und den niedrigen Wolkenhimmel gewöhnt sind und an Farben, die unendlich viel satter stehen als die der Ostseelandschaften.
Es wunderte uns vom Sund aus immer wieder, wie oft Himmel und Meer ganz auseinander fielen. Zu einer schweren, blauvioletten See mit weißen Kämmen, so satt, so tief an Farbe, wie wir zu Hause kein Wasser kennen, ein ganz heller, magerer fast farbloser Himmel. Es lässt sich gar nicht vorstellen, wie ein Maler das zusammenbringen kann, dass es ins Gleichgewicht kommt. Das Wasser schien uns auf dieser ganzen Fahrt sehr viel schöner als der Himmel zu sein, und es zog uns immer wieder an, uns den Himmel zuzudecken und zu beobachten, wie Segel, Heck oder Steven der Yacht zur Farbe des Wassers standen, oder wie die weißen Gestalten der Matrosen mit ihren roten Mützen in Sonne oder Schatten mit dem Hintergrund der grünen, blauen oder violetten Wogen zusammengingen oder kontrastierten. Manchmal gab es blendende, dann wieder tonige Wirkungen. Das Heftigste entstand, wenn bei scharfer Sonne ein Mann am Steuer in gelbem Ölzeug sich von dem violetten Hintergrund abhob, manchmal brutal, manchmal — die Abschattung war alles — in barbarischer Pracht.
Man musste sich fragen, ob die scheinbare Abneigung der dänischen Maler gegen das eigentliche Seestück nicht vielleicht mit der Natur des Sundes zusammenhangen möchte.
Endlosen Stoff zur Unterhaltung bot die Beobachtung der Leute in der malerischen Erscheinung ihrer weißen Anzüge und roten Mützen, wie sie bei der Arbeit waren oder in der freien Zeit auf dem Heck oder Steven umherlagen, wie sie einzeln oder in Gruppen gegen den Hintergrund des hellen Himmels oder der dunkeln See standen.
Gelegentlich ergab sich ein Gespräch mit dem einen oder dem andern, und es war sehr anziehend, einen Blick in ihr Leben oder auf ihre Hoffnungen zu tun. Viele waren, obwohl sie das dreißigste Jahr nicht erreicht hatten, verheiratet und hatten Frau und Kinder zu Haus. Wir freuten uns immer wieder an dem unbefangenen, freien Wesen. Freilich war es eine sehr gewählte Mannschaft, die einzige deutsche auf einer Yacht von der Klasse der „Hamburg“.
Am häufigsten unterhielten wir uns mit dem Kapitän. Er war desselben Ursprungs wie die meisten seiner Leute, ein Sohn von Fischersleuten. Einige Matrosen der Mannschaft sahen als Typus nicht schlechter aus als er, aber im Auftreten und in jeder Bewegung, welch ein Unterschied. Wer auch nur die Silhouette des Kapitäns erkennen konnte, musste fühlen, der Mann, der so steht und so den Kopf hält, ist gewohnt, zu befehlen, und diese Gewohnheit, Herr zu sein, drückt sich ohne jede Spur von Steifheit, Anmaßung oder Überhebung auch dann aus, wenn es nichts zu befehlengibt. Dabei war der Ton des Kommandos durchaus ruhig.
Selbst in schwierigen Augenblicken, wo rasche Entscheidungen getroffen werden mussten, trat keinerlei Aufgeregtheit oder lautes Wesen an den Tag. Es ist wohl alte Überlieferung im niederdeutschen Stamm der Seeleute, dass es so hergeht. Aber ich hatte doch bisher diese Gedämpftheit des Tons in ähnlichen Verhältnissen noch nicht beobachtet und freute mich unausgesetzt daran. Das schien uns allen als die eigentliche Art, wie ein so vornehmes Schiff geführt werden musste, und wir fragten uns manchmal, warum sich dieser Ton an Land so überaus selten wahrnehmen ließe, in Deutschland wenigstens, wo so leicht der sogenannte Unteroffizierston auch von denen als Ideal des Verkehr angewandt wird, deren Erziehung sie andere Formen gelehrt haben müsste.
An ganz neue und ungewohnte Bewegungen muss sich an Bord der Körper gewöhnen.
Wenn der Sturm die ungeheure Segelfläche zu Wasser drückt und an der Leeseite die Wellen über Bord spülen, dann ist es nicht immer leicht, auf dem schrägen Deck sich zu behaupten. Alles Gehen wird fast ein Klettern an steilem Abhange, und an der Leeseite kann man im Wasser waten und hat, wenn das Geländer untertaucht, das Gefühl, auf den Wogen zu wandeln. Ohne die leichten weißen Segeltuchschuhe mit den rauen Gummisohlen, die fest auf dem Verdeck haften, wäre es oft unmöglich, das Gleichgewicht zu behalten. Nach dem Mittagessen wurden denn auch die Lackschuhe immer gleich mit dem sichern Fußzeug vertauscht.
Das Herumliegen auf dem Heck, am Treppenhaus, oder wo man sonst nicht im Wege ist, gehört zu den ungewohnten Genüssen. Auf die mit Segeltuch überzogenen Schemel gestützt, deren lose Griffe von Tau auf eine denkbare Verwendung als Rettungsring berechnet sind, hat der Körper beständig zu tun, sich den Bewegungen des Schiffes anzupassen. Aber es ist eine mechanische Arbeit, deren Regelung sich durch einen Antrieb aus dem Unbewussten vollzieht.
Nicht Wohligeres auf der Welt, als so auf dem Heck in der Sonne zu liegen, zu lesen, zu plaudern, zu träumen, die Wellen zu verfolgen, einzuschlafen, wenn die Nachtruhe zu kurz gewesen war, und aufzuwachen ohne Bewusstsein ob und wie lange der Schlaf alle die halbwachen Regungen der Seele eingelullt hatte.
Die kleine pfeilgeschwinde Barkasse mit ihrem bequemen Sitz war uns von der ersten Fahrt an Bord her lieb geworden wie ein gutmütiges Haustier. Es gehörte zu den großen Annehmlichkeiten des Lebens an Bord, dass sie, wenn wir vor Anker gingen, sofort zur Verfügung stand. Bei schwerem Seegang wurde auch wohl eins der Ruderboote benutzt. Den Segelkutter zu Wasser zu lassen, bot sich keine Gelegenheit. Er dürfte aber auf längeren Fahrten der Yacht für Segelsport und Fischerei seine großen Annehmlichkeiten haben.
Fahrten, wie die auf der Hamburg, hatte noch niemand von uns gemacht, obgleich die meisten von uns seebefahrene Menschen waren, und mehr als die Hälfte Reisen um die Welt gemacht hatte.
Ich musste oft an das Leben der englischen und amerikanischen Gesellschaft denken, die seit langer Zeit solche Genüsse kennt und sie zu einem festen Bestandteil des Erholungs- und Vergnügungswesens gemacht hat. An England vor allem, wo das Meer überall so nahe liegt, die Küsten mit Vorgebirgen, Buchten und Inseln soviel Abwechslung bieten, und das benachbarte Frankreich einen unerschöpflichen Schatz reizvoller und großartiger Küstenentwicklung bereit stellt. Eine neue Form von Vikingertum ist dort im Spiel aufgelebt.
Für eine gründliche Ausspannung lässt sich eine köstlichere Lebensform nicht denken, als mit guten Freunden auf eine weite Segelfahrt zu gehen.
Unser deutsches Leben ist noch arm an solchen Freuden. Wir müssen noch zu viel arbeiten, und wir haben noch keine Übung in den modernen Formen der Erholung. Bei uns — für die Gesellschaft in Hamburg freilich nicht — herrscht noch das mittelalterlich-zünftlerische Leben in der Kneipe, das uns Milliarden kostet und nichts einbringt als Gesundheitsstörungen und eine Kräftigung von allerlei unangenehmen deutschen Charaktereigenschaften, die wir nicht zu nennen brauchen. Dazu die Luft — es ist, als ob in Deutschland das Gefühl der Reinlichkeit sich nicht bis auf dieses Gebiet erstreckte. Das Bedürfnis nach reiner Luft soll noch erst geweckt werden. Wir unterscheiden uns in dieser Beziehung nicht sehr viel von der Gleichgültigkeit der Eskimos, wie uns die Reisenden sie schildern.
Die Statistik belehrt uns über so viele Dinge, deren Wichtigkeit wir nicht einsehen. Könnte sie uns nicht einmal ziffernmäßig nachweisen, was dem deutschen Volk die Aufrechterhaltung seiner Unkultur kostet? Wie viel Geld gibt es jährlich für die Kneipe aus, was mögen in den norddeutschen Städten die bestöhnten Diners kosten, was verschlingt die grauenhafte Bildnisphotographie, was kosten die schlechten Denkmäler, wie viele schlechte Bilder werden gekauft, was verschlingt der schmähliche Überfluss an unnützem und widerwärtigem Schmuck der Architektur?
Es wäre eine anregende Studie, zu überschauen, wie der Engländer alle Arten der heutigen Fortbewegungsmittel seiner Erholung in freier Luft dienstbar gemacht hat, von der Dampfyacht, der Segelyacht in allen Größen, dem Hausboot auf Seen und stillen Flussläufen, der alten Postkutsche, dem Hauswagen, von dessen Zigeunerreiz bei üppigstem Komfort die Wissenden schwärmen und die Kinder träumen, bis zu den allerneuesten Hilfsmitteln, die der Kraftwagen und das Kraftboot in allen Anwendungsarten bereit halten.
Wir Deutschen sind noch nicht in der Lage, so viele Anforderungen ans Leben stellen zu können, wie die Engländer. Aber wie viele Freuden könnten wir haben auch innerhalb unserer wirtschaftlichen Verhältnisse, wenn wir das Leben verstehen gelernt hätten, wie sie?
Wir wollen sie studieren ohne die Absicht, nachzuahmen und zu übernehmen. Es istuns Deutschen erlaubt, von einer anders gearteten Lebensfreude unseres Volkes zu träumen, die unsern anders gearteten — ich möchte glauben — tiefern Ansprüchen genug tut.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Eine Sommerfahrt auf der Yacht Hamburg