Landeskunst
Das dauert so im wesentlichen bis zum siegreichen Ende der Burgunderkriege. Inzwischen sind die Keime zu einer breiten und betriebsamen Kunstarbeit in den Städten gewachsen, im wesentlichen deshalb, weil an den Kirchen, Rathäusern, Spitälern die großen Werkhöfe einen Stamm von Handwerkern erziehen, die die Stütze für die selbständigen Betriebe der Flachmaler, Bildschnitzer und vor allem für die Glasmaler bilden. Nun bringen die schweizerischen Glasmaler ihre eigenen Erzeugnisse nach eigener Erfahrung, in eigenen Werkstätten nach eigenen Mustern und Vorlagen hervor und zeitigen eine Blüte ihrer Kunst, die völlig eigenartig ist. Auch die Bildschnitzer finden in der Kirche an Chorgestühlen, im Bürgerhaus an Stubendecken und Wandgetäfer, in Zunfthäusern an Zunftstuben vielseitige Beschäftigung. Sie fühlen sich selbstbewusst als Leute von eigenem Wert. Die Holzstecher für den Buchdruck, die Gold- und Silberschmiede, die Plattner und Schwertfeger geben ihnen nichts nach.
Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die alte Schweiz