14. Der Teufel und der Schreiber zu Klein-Schwechten.

Auf dem Rittergute Klein-Schwechten, anderthalb Meilen von Stendal, lebte vor ungefähr zweihundert Jahren ein Schreiber, Namens Heinrich Meier. Der hatte eines Tages eine Gotteslästerung ausgestoßen und war deshalb zur Untersuchung gezogen. Wie nun der Prozeß gegen ihn im Gange war und er eine harte Strafe befürchtete, da erschien ihm eines Tages der Teufel, als Herr ganz schwarz gekleidet. Er erbot sich dem Schreiber, ihn aus aller Verlegenheit zu ziehen und ihn von der Strafe zu befreien, wenn er Gott abschwören und sich ihm ergeben wolle. Der Schreiber aber wollte nichts mit ihm zu thun haben und widerstand allen Lockungen des Satans. Als dieser jedoch gar nicht weichen wollte, und immer von Neuem wieder anfing, da hob er an laut zu beten, worauf der Versucher verschwand. Als den Richtern solche Standhaftigkeit und Frömmigkeit des Schreibers bekannt wurde, da ließen sie ihn für dießmal mit einer geringen Geldstrafe los.

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Die Volkssagen der Altmark