Die Hauenebersteiner Glocke

Autor: Ueberlieferung
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In der Nähe des Dorfes Haueneberstein ward vor Zeiten von Wildebern eine Glocke am Ufer des Eberbachs aus dem Boden gewühlt. Die Dorfbewohner fanden sie und hängten sie in ihren Kirchturm. Als man sie läutete, war ihr Klang so hell und stark, daß man ihn zwölf Stunden weit, ja sogar in Straßburg hörte. Nun wollten die Straßburger sie gerne haben und boten dafür so viele Taler, als sich von der Glocke oben im Turm bis an die Gemarkungsgrenze in einer zusammenhängenden Reihe würden legen lassen. Die Hauenebersteiner gingen jedoch auf den Handel nicht ein, und um ihre Glocke desto sicherer zu behalten, dämpften sie deren Klang durch einen hineingetriebenen Nagel. So blieb ihnen die Glocke noch lange, bis sie im letzten Kriege von den Franzosen mitgenommen wurde.