Seckenheim

Die Straße nach Heidelberg, die wir nun einschlagen, führt über Seckenheim, berühmt durch die Schlacht, welche hier Friedrich der Siegreiche, Kurfürst von der Pfalz, gegen verbundene an Macht überlegene Feinde gewann:

,,Kämpfend mengen sich die Schaaren,
Hier der Rhein, der Neckar dort;
Doch des Schlachtgewühls Gefahren
Zähmt des Pfalzgrafs herrschend Wort.


Plötzlich winkt er im Gefechte
Und auf die berittnen Reih'n
Rücken seine Lanzenknechte
Mit den langen Dolchen ein.

Schlüpfen untern Bauch der Pferde,
Stechen hin und stechen her,
Ross und Reiter stürzt zur Erde
Und erschrocken wankt das Heer.

„Flieht, Verzagte! Nicht entlaufet
Ihr der Schande noch der Haft;
Oder freut's euch, so ersaufet
Immerhin in blüh'nder Kraft.

,,Seht, wie kühl das Wasser ladet,
Hier der Rhein, der Neckar dort;
Streckt die Waffen denn!“
Begnadet Führt er sie zum Schlossberg fort.

„Truchsess auf, herbei, ihr Schenken,
Rüstet mir das Siegesmahl:
Liege Purpur auf den Bänken,
Reich umhangen sei der Saal.

Hörner sollen laut erschallen,
Weine fließen weiß und rot,
Fisch und Wildbrät teilet Allen;
Aber Eins gebreche — Brot.“ u. s. w. *)

[i]*) Rheinsagen. 3te Aufl. S. 313 — 14,[/b]

Dieses Kapitel ist Teil des Buches Das malerische und romantische Deutschland