Das Seemännlein von Hutzenbach

Autor: Ueberlieferung
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Nach Hutzenbach kam häufig ein Seemännlein vom nahen See in das Haus eines Bauern und schaffte dort. Es fütterte nachts das Vieh, reinigte den Stall und machte sich auch auf der Heubühne zu schaffen. Im Winter setzte es sich auch an den Webstuhl und wob. Weil es aber immer so zerlumpt und zottelig daherkam, dachte der Bauer, er müsse dem Seemännlein auch einmal eine Freude machen und ließ ihm auf Weihnachten ein Häs nähen: einen Kittel, eine Weste und eine Hose. Abends legte er ihm den ganzen Anzug auf die Treppe. Da nahm das Seemännlein zwar das Häs, sagte aber zugleich, damit sei es ausgezahlt und könne jetzt nicht mehr kommen. Seit der Zeit hat es sich im Haus nicht mehr blicken lassen.

Ebenso hat der Müller aus Schwarzenberg das Seemännle, das ihm lange Zeit mahlen half, vertrieben, weil er ihm einen Kittel schenkte. Da weinte das graue Männlein und sagte: »Jetzt habe ich meinen Lohn und kann nicht mehr kommen! « und ist seit der Zeit auch nie -wieder gesehen worden.