Der Hecht

Obgleich wohl alle unsere Leser schon Hechte gesehen haben, so werden doch manche über die Naturgeschichte dieses Tiers noch gern etwas lesen. Der Körper des Hechts ist gestreckt, schlank, mit kleinen harten Schuppen bedeckt, am Rücken rund, an den Seiten zusammengedrückt, am Bauche breit. Rücken- und Afterflossen sind kurz, die Mundöffnung sehr weit. Farbe der Brust- und Bauchflossen ist rötlich mit gelben Strahlen, die der Rückenflossen grau. Der Rücken und die Seiten sind olivengrün, gelblich und schwarzgrün marmoriert, Bauch und Seiten gräulichweiß.

Der junge ein- und zweijährige Hecht wird Grashecht genannt, der ausgewachsene gelb und schwarz gefleckte aber Hechtkönig. Die Farben variieren übrigens nach dem Alter und dem Aufenthalt. Der Hecht erreicht eine Länge von über 3 Fuß und mehr und ein Gewicht von 30 und mehr Pfunden. In Mecklenburg und Russland hat man schon 6—9 Fuß lange Hechte gefangen.


Der Hecht erreicht ein sehr hohes Alter. Er wächst schnell und bereits nach dem dritten Jahre beträgt seine Länge über drei Fuß. Sein Aufenthalt sind die Flüsse, Seen und Teiche von ganz Europa, dem nördlichen Asien, namentlich im Kaspischen Meere und in Nordamerika.

Seine Raubsucht macht ihn zum Wolf der süßen Gewässer; er verschlingt nicht nur kleine Fische, sondern auch solche, die groß und stark sind, sogar junge Wasservögel und Ratten greift er an. Zuerst kommen im Februar (Hornung) die jüngeren, die deshalb Hornhechte heißen; dann die älteren (die Märzhechte), und endlich im April die Veteranen, welche, da zu dieser Zeit auch der Frosch laicht, Froschhechte genannt werden.

Das Fleisch des Hechts ist sehr beliebt und selbst schwächlichen Personen zu empfehlen. Im Norden wird er eingesalzen oder geräuchert und kommt als Salz- und Pökelhecht in den Handel.