Die Ermordung des Herzogs von Guise. 1558

Der Herzog von Guise, Heinrich I. von Lothringen, (geb. 1550), Stifter der sogenannten Heiligen Ligue im Jahre 1576, machte sich dem König Heinrich III. von Frankreich so verdächtig, Absichten auf seinen Thron zu haben, dass dieser beschloss, sich des Herzogs um jeden Preis zu erledigen.

Da er indes nicht wagte, dem mächtigen Herzog den Prozess öffentlich zu machen, ward beschlossen, ihn zu ermorden. Zu dieser Freveltat wählte der Hauptmann der königlichen Leibgarde 15 der entschlossensten Edelleute aus, die er in dem Kabinett des Königs verbarg, zu dem der Herzog von Guise gerufen wurde.


Zwar war Letzterer gewarnt worden, aber im übermütigen Vertrauen auf seine Macht, hatte er die Warnung nicht beachtet, und so begab er sich am 23. Dezember 1558 in das Kabinett des Königs, wo er, noch ehe er sein Schwert ziehen konnte, sofort von den Dolchstichen der ihn dicht umringenden Mörder durchbohrt wurde