Brief: Von Ebendemselben. Gifthorn den 23ten Februar 1776.

Da bin ich glücklich ohne Unfall bis nach Gifhorn gekommen, und gottlob ohne Desertion. Ich würde die Nacht gut geschlafen haben, wenn meine Seele nicht zu sehr mit Dir und meinen lieben Kindern beschäftigt gewesen wäre. Ja, Du hast, liebe Frau, nicht gemerkt, und auch nicht merken sollen, was ich diese letzten vier Woc hen gelitten habe, und wie viel es mich gekostet,Dir meinen Kummer zu verbergen. Mein Geist hat von der Arbeit nicht gelitten, denn die bin ich gewohnt; aber von Traurigkeit und Kummer. Nun wohlan; es ist überstanden! Gott hat es so gewollt: Sein Wille geschehe!

Ich zweifle nicht, es wird möglich seyn, daß du mir folgest. Komm nur glücklich nieder, pflege Deiner Gesundheit, und wage nicht zu viel mit den jungen Kindern. Ich denke, daß die Ältete die Reise gut aushalten werde, wie auch Fritz: aber die Jünste oder den Jüngsten mußt du nicht zu sehr der Gefahr aussetzen, und nicht aus zu großer Zärtlichkeit zu viel wagen. Besser ist's sich von einem geliebten Kind trennen, als sich seinem frühzeitigen Tod vorzuwerfen zu haben. –


Zweytens, mußt Du nicht eher abreisen, als bis Du meine ersten Briefe aus Amerika erhalten haben wirst, damit Du wissest wo ich sey. Drittens endlic, mußt Du Dir gute Empfehlungs-Schreiben nach England geben lassen, damit Du mit Bequemlichkeit daselbst seyn könnest; und kleine Tagereisen machen, und die Kinder nicht zu dehr der Luft aussetzen. –