Aus früherer Zeit. Band 1 - Kindheit. 16. Der Abzug der Franzosen.

Mein Vater verlor über alles dies die Laune nicht. Ich erinnere mich, dass er mit immer gleichem Eifer seiner Partei ergeben war, und mit großer Fassung das Ungemach ertrug, welches der Eroberer über uns brachte. „Zuletzt muss es die Deutschen empören, das kann unmöglich lange so fortgehen!" pflegte er zu sagen. Napoleon war damals auf seiner Höhe; und das allgemeine Gespräch jener Tage drehte sich um ihn, wie sonst ums Wetter.

„Wo ist Er?“

„Was hat Er vor?"

„Wie wird es Ihm in Spanien gelingen?"

„Wird Russland Ihm widerstehen können?"

„Wird Er in England landen?"

Und früher gar Ägypten und die Italienischen Feldzüge! Man interessierte sich für den Abenteurer, selbst wo man schmerzlich unter seinen Gewalttaten litt, und Niemand nannte ihn mehr bei Namen. „Er", das war genug. Damit traten die Gäste ins Zimmer, damit schieden sie. Man stieß nicht auf seine Siege an, aber die auf seinen Untergang anstießen, waren seltene Vögel. Die meisten Menschen glauben immer nur an das, was da ist, so glaubten sie damals — wie dies Goethe noch 1813 tat — an die Unzerstörbarkeit dieser von Glanz und märchenhaftem Ruhm umgebenen Tyrannei. Mein Vater hingegen hielt es mit Arndt, der nicht daran glaubte, und ich erinnere mich eines artigen Auftritts in unserem Hause, welcher dies beweist.