Ein neuer Grad

Die Trennung war vollzogen. Die Astronomen mußten jetzt bei den geodätischen Arbeiten angestrengter tätig sein, doch durfte die Operation selbst nicht darunter leiden. Dieselbe Genauigkeit, dieselbe Strenge, mußten auf die Vermessung des neuen Meridians verwandt, die Untersuchungen mit gleicher Sorgfalt gemacht werden. Nur konnten die drei englischen Gelehrten, sich in die Aufgabe teilend, weniger schnell und mehr ermüdend vorwärts gehen. Was die Russen ihrerseits vollbringen wollten, gedachten sie gleichfalls auf dem neuen Meridianbogen zu tun. Die nationale Eigenliebe mußte ihnen im Notfall bei dieser langen, mißlichen Aufgabe zu Hilfe kommen. Drei mußten die Arbeit von sechs verrichten, deshalb war jeder Gedanke und jede Minute für das Unternehmen nötig. William Emery war so gezwungen, sich weniger seinen Träumereien, und Sir John Murray weniger seinen Studien des südafrikanischen Wildes zu überlassen.

Man setzte sofort ein neues Programm, das jedem der drei Astronomen seinen Anteil der Arbeit zuwies, fest. Sir John und der Oberst nahmen die zenitalen und geodätischen Beobachtungen auf sich. William Emery ersetzte Nikolaus Palander in der Funktion des Rechnens. Natürlich entschied man die Wahl der Stationen, die Aufstellung der Zielpunkte gemeinsam, und eine Uneinigkeit stand unter diesen drei Gelehrten nicht zu befürchten.


Der brave Mokum blieb wie vorher der Jäger und Führer der Karawane. Die sechs englischen Matrosen, aus denen die Mannschaft der ›Königin und Zar‹ bestand, waren natürlich ihrem Chef gefolgt, und während das Dampfboot den Russen geblieben war, bildete das zur Fahrt auf einfachen Landgewässern ausreichende Kautschukboot einen Teil des englischen Materials. Die Wagen hatte man der Natur der Verproviantierung zufolge geteilt, und so war also für die Lebensmittel und selbst für die Bequemlichkeit der beiden Karawanen gesorgt. Die unter dem Befehl des Buschmanns stehenden Eingeborenen hatten sich ebenfalls in zwei gleiche Hälften geteilt, wobei diese durch ihre Haltung ihr Mißfallen bei der Trennung bezeugten. Vielleicht hatten sie vom Standpunkt der allgemeinen Sicherheit aus recht. Die Buschmänner sahen sich aus ihren bekannten Regionen fortgerissen, fort von den Weideplätzen und Gewässern, die sie gewöhnlich besuchten, in eine nördliche Gegend, worin zahlreiche, den Südafrikanern unglücklicherweise feindliche Nomadenstämme umherzogen, und deshalb paßte es ihnen wenig, ihre Kräfte zu zersplittern. Doch hatten sie endlich mit Hilfe des Buschmanns und des Forelopers in die Zuteilung an die zwei Karawanen eingewilligt, die überdies, – und das war der Grund, der sie dazu geneigter stimmte – in nicht zu weiter Entfernung voneinander in derselben Region operieren sollten.

Als die Truppe von Oberst Everest am 31. August Kolobeng verließ, wandte sie sich nach dem Dolmen, der als Zielpunkt bei den letzten Beobachtungen gedient hatte. Sie kamen also in den niedergebrannten Wald und an den Hügel zurück. Am 2. September nahm man die Operationen wieder auf, und ein großes Dreieck, dessen Spitze sich auf der linken Seite auf eine, auf einer Bodenerhöhung errichteten Signalstange stützte, gestattete den Beobachtungen, sich sofort 10 bis 12 Meilen westlich vom alten Meridian zu begeben.

6 Tage später, am 8. September, war die Reihe der Hilfsdreiecke vollendet, und Oberst Everest wählte in Übereinstimmung mit seinen Kollegen und nach Besichtigung der Karten seinen neuen Meridianbogen, den weitere Messungen bis zum 20. Grad südlicher Breite fortführen sollten. Dieser Meridian lag 1 Grad westlich vom ersteren; es war der 23., östlich vom Meridian von Greenwich aus gezählt. So operierten die Engländer nur 60 Meilen entfernt von den Russen, doch genügte diese Entfernung, um das Überschneiden ihrer Dreiecke zu verhindern. Unter solchen Umständen war es unwahrscheinlich, daß die beiden Parteien mit ihren trigonometrischen Messungen aufeinandertrafen, und demzufolge ebenso unwahrscheinlich, daß die Wahl eines Zielpunkts der Grund zu einem Streit oder bedauernswerten Konflikt wurde.

Das Land, das die Engländer während des Monats September durchzogen, war fruchtbar und uneben, doch wenig bevölkert. Es begünstigte den Zug der Karawane, und da der Himmel sehr klar, wolken- und nebellos war, konnte man leicht Beobachtungen machen. Wenig größere Wälder, Buschwerk in weiter Ausdehnung, große Ebenen, die hier und da Bodenanschwellungen zeigten, die sich zur Aufstellung von Zielpunkten eigneten, unter reger Tätigkeit der Instrumente bei Tag und Nacht. Außerdem war es eine bewundernswürdige, an allen Naturprodukten ergiebige Gegend. Die meisten Blumen zogen durch ihren starken Geruch Schwärme von Käfern an, und insbesondere eine Art Bienen, die sich wenig von den europäischen unterschied, erzeugten in Fels- oder Baumspalten einen weißen, sehr flüssigen und köstlich schmeckenden Honig. Einige große Tiere wagten sich zuweilen nachts in die Nähe des Lagers. Es waren Giraffen, verschiedene Antilopenarten, einige reißende, wilde Hyänen oder Rhinozerosse, auch Elefanten. Doch wollte sich Sir John nicht mehr zerstreuen lassen. Seine Hand führte jetzt das Fernglas des Astronomen und nicht mehr die Büchse des Jägers.

Unter solchen Verhältnissen versahen Mokum und einige Eingeborene das Amt der Lieferanten, doch kann man sich vorstellen, wie Seiner Gnaden bei ihrem Schießen das Herz klopfte. Unter des Buschmanns Schüssen fielen zwei oder drei große Büffel der Prärien, die Bokolokolos der Betjuanas, die vom Maul bis zum Schwanz 4 Meter und vom Huf bis zur Schulter 2 Meter messen. Ihre schwarze Haut hat einen bläulichen Schimmer. Es waren mächtige Tiere mit kurzen, kräftigen Gliedern, kleinem Kopf, wilden Augen, die Stirn mit starken, schwarzen Hörnern geschmückt. Ein trefflicher Zuwachs an frischem Wildbret, das Abwechslungen in die gewöhnliche Mahlzeit der Karawane brachte. Die Eingeborenen bereiteten das Fleisch derart zu, daß man es, gleich dem Pemmikan der Indianer des Nordens, unendlich lange aufheben konnte. Die Europäer verfolgten diese kulinarische Operation mit Interesse, nachdem sie anfangs einigen Widerwillen dagegen empfanden. Das Büffelfleisch wurde, nachdem es in dünne Streifen geschnitten und an der Sonne getrocknet worden war, in eine gegerbte Haut gewickelt und dann mit Dreschflegeln bearbeitet, wodurch das Fleisch in eine pulverisierte Masse verwandelt wurde. Dieser in Ledersäcke fest verpackte Staub wurde darauf mit kochendem, vom Tier selbst gewonnenem Fett befeuchtet. Diesem, wie man zugeben muß, etwas talgigen Fett fügten die afrikanischen Köche feines Mark und einige Strauchbeeren hinzu, deren Zuckerstoff sich, wie es schien, mit dem Stickstoff des Fleisches verbinden sollte. Dann wurde das Ganze gemischt, gestampft, geschlagen, bis es sich zu einem Kuchen geformt hatte, dessen Härte in erkaltetem Zustand dem Stein gleichkam. Die Zubereitung war beendet, und Mokum bat die Herren, dies Gemisch zu kosten. Diese gaben den Bitten des Jägers nach, der auf seinen Pemmikan wie auf ein Nationalgericht hielt. Die ersten Bissen kamen den Engländern widerlich vor; doch bald fanden sie Geschmack an diesem afrikanischen Pudding und wurden dann große Liebhaber desselben. Es war wirklich eine sehr stärkende Nahrung, und für eine in einem fremden, unbekannten Land umherziehende Karawane, der die frischen Lebensmittel fehlen konnten, sehr geeignet; eine nahrhafte, leicht transportierbare, unveränderliche Masse, die bei kleinem Umfang eine große Menge nahrhafter Stoffe enthielt.

Dank dem Jäger bekamen sie bald einen Vorrat von Pemmikan, der mehrere 100 Pfund betrug, wodurch das Bedürfnis für die Zukunft gesichert wurde.

So vergingen die Tage, und die Nächte wurden zu Beobachtungen verwendet. William Emery gedachte stets seines Freundes Michael Zorn und beklagte das Schicksal, das in einem Augenblick die Bande engster Freundschaft zerriß. Ja, Michael Zorn fehlte ihm, und sein Herz, stets von den Eindrücken, die diese erhabene und wilde Natur hervorbrachte, erfüllt, wußte nicht, wohin sich ergießen. Dann versenkte er sich in seine Berechnungen und flüchtete sich in seine Zahlen mit der zähen Ausdauer eines Palander, und so verflossen die Stunden. Oberst Everest war derselbe Mann mit dem kalten Temperament, der nur für trigonometrische Operationen Leidenschaft hatte. Sir John trauerte offen seiner ehemalige halben Freiheit nach, doch hütete er sich wohl, darüber zu klagen.

Dennoch gestattete das Glück Seiner Gnaden, sich von Zeit zu Zeit zu erholen. Hatte er auch nicht mehr die Zeit, das Gehölz zu durchstreifen und das Hochwild zu jagen, so nahmen sich doch bei gewissen Gelegenheiten die Tiere die Mühe, zu ihm zu kommen und seine Beobachtungen zu unterbrechen. In diesem Fall war der Jäger und der Gelehrte nur eins in ihm. Sir John befand sich im Zustand gesetzlicher Verteidigung, und in einem solchen Fall hatte er ein ernsthaftes Zusammentreffen mit einem alten Rhinozeros aus der Umgegend. Es war am 12. September, und das Abenteuer kam ihn ziemlich teuer zu stehen, wie man sehen wird.

Seit einiger Zeit schon strich das Tier um die Karawane herum. Es war ein ungeheurer Chucuroo, wie die Buschmänner diesen Dickhäuter nennen. Er maß 14 Fuß in der Länge und 6 in der Höhe, und an seiner schwarzen Hautfarbe, die weniger runzlig war als die seiner asiatischen Brüder, hatte der Buschmann erkannt, daß es ein gefährliches Tier war. Die schwarzen Arten sind in der Tat behender und feindseliger als die weißen, und sie greifen ohne Herausforderung Tiere wie Menschen an.

An diesem Tag ging Sir John Murray in Begleitung Mokums 6 Meilen von der Station, um eine Anhöhe in Augenschein zu nehmen, auf welche der Oberst einen Pfahl zum Zielpunkt errichten wollte. Eine Ahnung trieb ihn, seine Spitzkugelbüchse mitzunehmen und nicht sein einfaches Jagdgewehr. Obgleich sich das Rhinozeros seit 2 Tagen nicht gezeigt hatte, wollte Sir John doch nicht unbewaffnet ein unbekanntes Land durchstreifen.
Mokum und seine Kameraden hatten erfolglos Jagd auf den Dickhäuter gemacht, und es war möglich, daß das Tier seine Pläne noch nicht aufgegeben hatte.

Sir John bereute es nicht, als kluger Mann gehandelt zu haben. Er war mit seinem Begleiter bis zur angegebenen Höhe ohne Unfall gekommen und hatte sie bis zur steilsten Spitze erklommen, als am Fuß des Hügels, am Saum eines niedrigen und nicht sehr dichten Gehölzes der Chucuroo plötzlich erschien. Niemals hatte ihn Sir John so in der Nähe gesehen. Es war wirklich ein ungeheures Tier. Seine kleinen Augen funkelten, seine geraden, nach hinten zu ein wenig gebogenen

Hörner, eins vor dem andern stehend, von ziemlich gleicher Länge, vielleicht 2 Fuß groß und fest in der Knochenmasse der Nasenlöcher verwachsen, bildeten eine schreckliche Waffe.

Der Buschmann bemerkte das Tier zuerst, wie es eine halbe Meile entfernt unter einem Mastixgebüsch lag.

»Sir John«, sagte er sofort, »das Glück begünstigt Euer Gnaden! Da ist der Chucuroo!«

»Das Rhinozeros!« rief Sir John, dessen Augen sich plötzlich belebten.

»Ja, Sir John«, antwortete der Jäger. »Es ist, wie Sie sehen, ein prachtvolles Tier, das, wie es scheint, sehr geneigt ist, uns den Rückzug abzuschneiden. Warum dieser Chucuroo sich so an unsere Fersen heftet, begreife ich nicht, denn es ist nur ein einfacher Pflanzenfresser; aber er ist nun einmal da, dort in dem Gebüsch, und wir müssen ihn herausbringen.«

»Kann er bis zu uns herauf?« fragte Sir John.

»Nein, Euer Gnaden«, antwortete der Buschmann. »Der Abhang ist zu steil für seine kurzen, untersetzten Gliedmaßen. Auch wird er warten!«

»Nun gut, so mag er warten«, sagte ersterer, »und wenn wir unsere Station untersucht haben, werden wir diesen unbequemen Nachbarn ausquartieren.«

Sir John Murray und Mokum nahmen ihre einen Augenblick unterbrochene Untersuchung wieder auf. Sie beobachteten mit größter Sorgfalt die obere Lage des Hügels und wählten den Platz zur Aufstellung der Signalstange aus. Andere ziemlich bedeutende Anhöhen im Nordwesten mußten die Errichtung neuer Dreiecke außerordentlich begünstigen.

Als die Arbeit beendet war, sagte Sir John zum Buschmann:

»Wenn es Ihnen jetzt beliebt, Mokum.«

»Ich stehe Euer Gnaden zu Befehl.«

»Wartet das Rhinozeros immer noch?«

»Immer noch.«

»So wollen wir herabsteigen, und so gewaltig dies Tier auch sein mag, so wird eine Kugel aus meiner Büchse schon mit ihm fertig werden.«

»Eine Kugel!« rief der Buschmann aus, »Euer Gnaden wissen nicht, was ein Chucuroo ist. Diese Tiere haben ein zähes Leben, und niemals hat man ein Rhinozeros durch nur eine, noch so geschickt abgeschossene Kugel fallen sehen.«

»Pah!« machte Sir John, »weil man keine Spitzkugeln gebrauchte!«

»Spitze oder runde«, antwortete ersterer, »die erste Kugel wird ein solches Tier nicht niederstrecken.«

»Nun gut, mein tapferer Mokum«, versetzte Sir John mit dem Selbstgefühl eines Jägers; »ich werde Ihnen zeigen, was unsere europäischen Waffen vermögen, weil Sie daran zweifeln!«

Und bei diesen Worten lud Sir John seine Büchse, bereit Feuer zu geben, sobald die Entfernung ihm passend erschien.

»Ein Wort, Euer Gnaden!« sagte der Buschmann ein wenig ärgerlich und hielt seinen Gefährten durch einen Wink zurück. »Würden Euer Gnaden wohl eine Wette mit mir eingehen?«

»Warum nicht, wackerer Jäger?«

»Ich bin nicht reich«, sagte Mokum, »doch würde ich gern 1 Pfund gegen die erste Kugel Euer Gnaden wagen.«

»Abgemacht«, versetzte Sir John sofort. »1 Pfund für Sie, wenn dies Rhinozeros nicht unter meiner ersten Kugel fällt!«

»Gilt’s die Wette?« sagte der Buschmann.

»Es gilt.«

Die beiden Jäger stiegen den steilen Abhang des Hügels hinab und hatten bald 500 Schritt vom Chucuroo Posten gefaßt, der unbeweglich liegenblieb. Er bot sich also Sir Johns Augen unter den günstigsten Verhältnissen dar, der ihn nach Belieben aufs Korn nehmen konnte. Der Engländer glaubte selbst so leichtes Spiel zu haben, daß er in dem Augenblick, wo er zu schießen im Begriff war, dem Buschmann Zeit geben wollte, seine Wette zurückzunehmen, deshalb sagte er:

»Es bleibt doch dabei?«

»Es bleibt dabei!« antwortete ruhig Mokum.

Das Rhinozeros blieb unbeweglich wie eine Schießscheibe. Sir John blieb die Wahl der Stelle, wo er ihn treffen wollte, um den sofortigen Tod herbeizuführen. Er entschloß sich, ihn ins Maul zu schießen, und da sein Jägerselbstgefühl ihn anfeuerte, zielte er mit größter Genauigkeit, die der Unfehlbarkeit seiner Waffe zu Hilfe kommen sollte.

Der Schuß knallte. Doch traf die Kugel statt des Fleisches auf das Horn des Rhinozerosses und zerschmetterte dessen Spitze. Das Tier schien nicht einmal den Schlag bemerkt zu haben.

»Dieser Schuß zählt nicht«, sagte der Buschmann, »Euer Gnaden hat das Fleisch nicht berührt.«

»Doch, doch«, erwiderte Sir John, ein wenig bestürzt. »Der Schuß zählt, Buschmann, ich habe 1 Pfund verloren; doch wette ich noch einmal doppelt oder quitt!«

»Wie Sie wollen, Sir John, doch werden Sie verlieren!«

»Das werden wir bald sehen!«

Die Büchse wurde sorgfältig wieder geladen, und Sir John zielte dem Chucuroo in die obere Hüfte und feuerte seinen zweiten Schuß. Doch traf die Kugel die Stelle in der Haut, wo sie aus übereinanderliegenden Hornschichten besteht, und fiel deshalb ungeachtet der Kraft ihres Anpralls zur Erde. Das Rhinozeros rührte sich und rückte einige Schritte fort.

»2 Pfund«, sagte Mokum.

»Halten Sie diese?« fragte Sir John.

»Gern.«

Diesmal nahm Sir John, der nun zornig zu werden begann, all seine Kaltblütigkeit zusammen und zielte auf die Stirn des Tieres, die Kugel schlug auf die gezielte Stelle, sprang aber wieder zurück, als hätte sie eine Metallplatte getroffen.

»4 Pfund«, sagte der Buschmann ruhig.

»Und noch 4!« schrie Sir John außer sich.

Diesmal drang die Kugel in die Hüfte des Rhinozeros, das einen fürchterlichen Satz machte; doch statt tot niederzustürzen, warf es sich mit unbeschreiblicher Wut in das Gebüsch und zerstörte es.

»Ich glaube, es bewegt sich noch etwas, Sir John«, sagte der Jäger lediglich. Dieser kannte sich vor Ärger nicht mehr. Seine Kaltblütigkeit hatte ihn gänzlich verlassen. Die 8 Pfund, die er dem Buschmann schuldete, setzte er auf eine fünfte Kugel. Er verlor abermals, verdoppelte, verdoppelte immer wieder den Einsatz, bis endlich beim neunten Schuß der lebenszähe Dickhäuter, ins Herz getroffen, fiel, um sich nicht wieder zu erheben.

Jetzt stieß Sr. Gnaden ein Hurra aus! Seine Wette, seine Enttäuschung, alles hatte er vergessen und erinnerte sich nur an eins! Er hatte ein Rhinozeros getötet. Aber, wie er später zu seinen Kollegen vom Jagdklub in London sagte: »Es war ein teures Tier!«


Und wirklich hatte es ihn nicht weniger als 36 Pfund gekostet, eine beträchtliche Summe, die der Buschmann mit der gewohnten Ruhe kassierte.