Manuel, Eugène (1823-1901) französischer Pädagoge, Dichter, Schriftsteller und Politiker

Den französischen Dichter Eugene Manuel geboren 13. Juli 1823 in Paris — könnte man den gekröntesten Dichter Frankreichs nennen, denn sowohl seine 1866 veröffentlichte Gedichtsammlung: „Pages intimes“, sowie seine „Poemes populaires“ und sein Drama: „Les ouvriers“ wurden von der Akademie preisgekrönt. Derartige akademische Auszeichnungen sind zwar nicht immer ein Maßstab für den poetischen Wert der betreffenden Arbeit, und gar manches preisgekrönte Drama, das den bezopften Herren Unsterblichen sehr gefiel, ist vom Publikum schnöde abgelehnt worden, aber in diesem Falle hat die öffentliche Meinung das von den klassischen Mandarinen gefällte Urteil voll und ganz bestätigt, indem auch die gebildete Leserwelt die Dichtungen Eugène Manuels mit warmer Anerkennung, zuweilen Begeisterung begrüßte. Ausser den genannten Werken wären noch zu nennen: die Gedichtsammlung „Pendant la guerre“ und das Drama: „L'absent“. Außerdem gab er mit Levi Alvarès ein ,,La France“ betiteltes vierbändiges Lesebuch für die Schule heraus, welches sich außerordentlicher Verbreitung erfreute.

Eugène Manuel besuchte das Lyceum Charlemagne und die École normale, bekleidete dann verschiedene Lehrerstellen, zuletzt die Professur der Rhetorik am Lycée Henry IV. zu Paris, wurde im September 1870 von Jules Simon, dem damaligen Minister des öffentlichen Unterrichts, zum Chef seines Sekretariats ernannt, und ist seit 1878 Generalinspektor des öffentlichen Unterrichts in Frankreich.