Märzroth, Dr. (eigentlich Barach, Moritz 1818-1888) österreichischer Schriftsteller und Redakteur

Als Meister der feineren Humoreske, der in seinen besten Schöpfungen an Jean Paul, Fritz Reuter, Bret Harte, Mark Twain u. a. Heroen des Humors erinnert, ist Dr. Märzroth — eigentlich aber Moritz Barach — , geboren 21. März 1818 und gestorben 14. Februar 1888 in Salzburg. Zu seinen gelungensten Schöpfungen auf humoristischem Gebiete gehören die Humoresken: „Spottvögel“, „Lachende Geschichten“, „Kleine Wahrheiten“, „Satans Leyer“ und „Neu-Dekameron“, sowie die Lust- und Schauspiele: „Der Marquis“, „Mysterien eines Jagdgewehrs“, „Fritz Nürnberger“, „Bittschriften“. „Die Frau Professorin“, „Eine unruhige Nacht“ und „Zur Statistik der Frauen“. Seine Gedichte in österreichischer Mundart, welche den Volkston glücklich und ungesucht treffen: „Bilder, Lieder und Geschichten“, und diejenigen in salzburger Mundart: „Bitt' gar schö': singa lass'n“ zählen zu den sinnigsten und gemütvollsten Dialektdichtungen der österreichischen Literatur, doch schrieb er auch zahlreiche Gedichte in hochdeutscher Sprache, welche einerseits von seinem unverwüstlichen Humor und andererseits von seiner Meisterschaft über Sprache und Form rühmliches Zeugnis ablegen. Er veröffentlichte ferner. „Geister und Gestalten aus dem alten Wien“, „Schattenrisse“, „Umrisse“, „Ein Mädchen aus unseren Tagen“, „Federzeichnungen aus den Salzburger Alpen“, „Alt -Wien“, „Ernst und Scherz“ u. s. w.

Die Zahl seiner Novellen und Feuilletonromane überschreitet die Zahl 200.


Märzroth-Barach studierte in Wien und widmete sich ausschließlich der schriftstellerischen Laufbahn, auf welcher er eine ungewöhnliche Fruchtbarkeit entwickelte. Ständiger Mitarbeiter der „Fliegenden Blätter“, veröffentlichte er in denselben einige seiner hübschesten Humoresken. Für „Über Land und Meer“ schrieb er die seiner Zeit viel gelesenen „Wiener Croquis“, eine fortlaufende witzige Chronik des Wiener Lebens. Auch gab er das Album „Brausepulver“ heraus und gründete die humoristischen Zeitschriften „Der Komet“ und „Die komische Welt“. Früher in Baden bei Wien lebend, siedelte er nach dem Tode seiner Frau nach Salzburg über, wo er denn auch seine Augen zum ewigen Schlafe schloss.