Zunge Japaner beim Angeln

Aus: Das Buch für Alle. Illustrierte Familienschrift. Zeitbilder. Heft 1. 1903
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Japan, Familie, Geschwister, Angler, Fischfang, Nahrung,
Ein großer Teil der überaus zahlreichen Bevölkerung Japans lebt am Meeresgestade, besteht doch das interessante Reich im fernen Osten aus einer großen Zahl kleinerer oder umfangreicherer Inseln und Inselgruppen mit zahlreichen zum größten Teil erloschenen Vulkanen.

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Das Meer muss somit den Japanern in der Hauptsache die Nahrung liefern, da der meist gebirgige Boden die Landwirtschaft wenig einträglich macht und so auch zur Viehzucht im Allgemeinen nicht geeignet ist. Desto dankbarer ist der Fischfang in den fischreichen Meeresarmen, die oft weit in das zerklüftete Gestade einschneiden. So sehen es die Kinder von ihren Eltern, wie und wo am besten die Angel ausgeworfen werden kann. Darum gehören auch die Szenen, wie deren eine unser Bild wiedergibt, zu den alltäglichen Dingen. Die kleine geschützte Bucht ist der Lieblingsplatz der jungen Angler aus dem nahen Dorfe. Hier wetteifern sie in der Geschicklichkeit, und jeder triumphiert, wenn er früher als ein anderer einen zappelnden Fisch von dem Widerhaken löst, um ihn der Schwester am Ufer zu bringen. Fast bis zum Knie stehen die Knaben stundenlang im Wasser und halten ernst und bewegungslos die lange Angel aus biegsamem Bambusrohr mit den: Köder, während sie die kleinsten Geschwister auf dem Rücken tragen. Das stört sie nicht, denn japanische Kinder sind sehr artig und folgsam.

Junge japanische Angler mit Ihren kleineren Geschwistern

Junge japanische Angler mit Ihren kleineren Geschwistern