Transportable Dampfmaschine aus der Fabrik des Dr. Alban in Plau (5 bis 6 Pferdekraft).
Aus: Archiv für Landeskunde in den Großherzogtümern Mecklenburg und Revue der Landwirtschaft.
Autor: Redaktion, Erscheinungsjahr: 1856
Themenbereiche
Enthaltene Themen: Mecklenburg-Vorpommern, Plau, Dr. Alban, Erfinder, Dampfmaschine, Maschinenbau
Indem wir den geehrten Lesern des „Archiv“ nachstehend eine Abbildung der erwähnten, aus einer vaterländischen Anstalt hervorgegangenen transportablen Dampfmaschine geben, fügen wir einige von dem Erbauer bei Einsendung der Zeichnung über dieselbe gemachte Bemerkungen hinzu.
„Meine transportablen Dampfmaschinen, schreibt er, haben in der Anordnung ihrer Teile mehr Ähnlichkeit mit denjenigen, die in der Cockerill’schen Fabrik in Seraing bei Lüttich gebaut werden, als mit den englischen. Die Vorteile jener Konstruktion vor dieser bestehen namentlich in größerer Stabilität und kräftigerer Bauart, dagegen haben die englischen Maschinen ein leichteres Ansehen. Während bei den englischen Maschinen der Kessel zugleich Gestell für die Dampf-Maschine ist, wodurch er einer schnelleren Zerstörung ausgesetzt ist, liegt der Dampfzylinder meiner Maschinen seitwärts davon auf einer Schlenke, und die Hauptwelle liegt vor dem Rauchkasten, wodurch sie eine große Länge, also solideren Halt bekommt. An der Dampfmaschine sind mancherlei hübsche Einrichtungen. So hat man es in seiner Gewalt, die Maschine mit mehr oder weniger Expansion oder auch mit ganzer Füllung arbeiten zu lassen, wodurch man bedeutend an Brenn-Material spart, da man dem Bedürfnis angemessen die Expansion stellen kann. Die Steuerung wird nicht durch ein Exzentrik, sondern durch eine Gegenkurbel bewegt, bei welcher die Einrichtung getroffen, dass die Maschine sowohl rechts wie links herum gehen kann. Am Kessel ist außer dem üblichen Sicherheitsventil, Wasserstandsglas, Probierhähnen und Manometer noch eine Allarmpfeife angebracht. Dieselbe hängt mit einem Schwimmer zusammen. So wie dieser mit dem Wasser unter einen gewissen Punkt im Kessel fällt, öffnet sich ein Ventil, und die Pfeife ertönt, um den Heizer an seine Schuldigkeit zu erinnern. Die Pfeife kann auch noch außerdem zum Signalgeben gebraucht werden. Damit man nicht nötig hat, ununterbrochen für Speisewasser zu sorgen, ist unter dem Kessel ein Reservoir angebracht, das für 2 Stunden Arbeit Wasser enthält. Den Schornstein kann man, wenn die Maschine bei Strohdächern arbeitet, leicht höher machen, und ist er in diesem Falle mit einem Funkenfänger versehen. Eine transportable Dampfmaschine, die ich für Herrn v. Cleve auf Carow erbaute, ist von demselben während des Winters in einem besonderen Maschinenhause aufgestellt, wo sie oft gleichzeitig eine Dreschmaschine, eine Häckerlings-Maschine, eine Kornquetsche, eine Rübenreibe und eine Wasserpumpe in Betrieb setzt. Sie verbraucht in Carow ungefähr 1.000 Soden trockenen und guten Torfes“.
Die Abbildung stellt die Maschine in der natürlichen Größe dar, und bezeichnet
A. den Kessel mit inwendiger Feuerung — 60 Röhren darin;
B. den Dampfzylinder, 8" Dtr., 18" Hub, 60 Hube Minute;
C. das Sperrventil, welches geöffnet den Dampf in den Steuerungskasten treten lässt;
D. die Bläuelstange, welche die Bewegung auf
E. die Kurbel und
F. das Schwungrad überträgt; dieses ist zugleich Riemenscheibe;
G. den Schornstein;
H. die Reinigungsöffnung;
I. den Dampfdom;
K. die Sicherheitspfeife;
L. die Wasserstandsgläser;
M. eine Radbremse;
N. eine Wasserzysterne;
O. die Deichsel.
„Meine transportablen Dampfmaschinen, schreibt er, haben in der Anordnung ihrer Teile mehr Ähnlichkeit mit denjenigen, die in der Cockerill’schen Fabrik in Seraing bei Lüttich gebaut werden, als mit den englischen. Die Vorteile jener Konstruktion vor dieser bestehen namentlich in größerer Stabilität und kräftigerer Bauart, dagegen haben die englischen Maschinen ein leichteres Ansehen. Während bei den englischen Maschinen der Kessel zugleich Gestell für die Dampf-Maschine ist, wodurch er einer schnelleren Zerstörung ausgesetzt ist, liegt der Dampfzylinder meiner Maschinen seitwärts davon auf einer Schlenke, und die Hauptwelle liegt vor dem Rauchkasten, wodurch sie eine große Länge, also solideren Halt bekommt. An der Dampfmaschine sind mancherlei hübsche Einrichtungen. So hat man es in seiner Gewalt, die Maschine mit mehr oder weniger Expansion oder auch mit ganzer Füllung arbeiten zu lassen, wodurch man bedeutend an Brenn-Material spart, da man dem Bedürfnis angemessen die Expansion stellen kann. Die Steuerung wird nicht durch ein Exzentrik, sondern durch eine Gegenkurbel bewegt, bei welcher die Einrichtung getroffen, dass die Maschine sowohl rechts wie links herum gehen kann. Am Kessel ist außer dem üblichen Sicherheitsventil, Wasserstandsglas, Probierhähnen und Manometer noch eine Allarmpfeife angebracht. Dieselbe hängt mit einem Schwimmer zusammen. So wie dieser mit dem Wasser unter einen gewissen Punkt im Kessel fällt, öffnet sich ein Ventil, und die Pfeife ertönt, um den Heizer an seine Schuldigkeit zu erinnern. Die Pfeife kann auch noch außerdem zum Signalgeben gebraucht werden. Damit man nicht nötig hat, ununterbrochen für Speisewasser zu sorgen, ist unter dem Kessel ein Reservoir angebracht, das für 2 Stunden Arbeit Wasser enthält. Den Schornstein kann man, wenn die Maschine bei Strohdächern arbeitet, leicht höher machen, und ist er in diesem Falle mit einem Funkenfänger versehen. Eine transportable Dampfmaschine, die ich für Herrn v. Cleve auf Carow erbaute, ist von demselben während des Winters in einem besonderen Maschinenhause aufgestellt, wo sie oft gleichzeitig eine Dreschmaschine, eine Häckerlings-Maschine, eine Kornquetsche, eine Rübenreibe und eine Wasserpumpe in Betrieb setzt. Sie verbraucht in Carow ungefähr 1.000 Soden trockenen und guten Torfes“.
Die Abbildung stellt die Maschine in der natürlichen Größe dar, und bezeichnet
A. den Kessel mit inwendiger Feuerung — 60 Röhren darin;
B. den Dampfzylinder, 8" Dtr., 18" Hub, 60 Hube Minute;
C. das Sperrventil, welches geöffnet den Dampf in den Steuerungskasten treten lässt;
D. die Bläuelstange, welche die Bewegung auf
E. die Kurbel und
F. das Schwungrad überträgt; dieses ist zugleich Riemenscheibe;
G. den Schornstein;
H. die Reinigungsöffnung;
I. den Dampfdom;
K. die Sicherheitspfeife;
L. die Wasserstandsgläser;
M. eine Radbremse;
N. eine Wasserzysterne;
O. die Deichsel.